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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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überstehen, sollte ich mich heute noch etwas stärken. Also überließ ich mich dem warmen Wasser der Dusche und seinen verführerischen Berührungen.
    ***
     
    „Leonie.“
    Sie tippte vergeblich den veralteten Sicherheitscode ein, klopfte grüßend an die Tür, hob die Schultern und lächelte.
    „Mann, was ist denn mit dir passiert?“ Florian, einer der Siebzehn, der eben se i ne Schicht übernommen hatte, verließ das kleine Büro und ließ sie ein. „Ich bin so froh, dich zu sehen. Wo warst du? Wir suchen dich schon überall, weißt du das eigentlich?“ Er griff zum Telefon. „Ich rufe oben an und …“
    Als ihm sein Kopf von den Schulter n flog, zeigte Florians Gesicht noch immer Überraschung.
     
    ***
     
    Ich trödelte herum. Damian würde sich verspäten. Die Gemeinschaft jagte immer noch den Vampirdämon, und es gab fast jede Nacht Einsätze und Treffen des Inneren Kreises, an denen Damian teilnehmen musste. Heute Nacht war er wieder mit Max unterwegs gewesen. Jetzt legte er noch den Einsatz für die Nacht-Patrouille am nächsten Neumond fest. Vielleicht konnten wir ja morgen zur Abwechslung Zeit zu Hause verbringen.
    Tiffany war nicht da, also ging ich die Treppe hinunter zur Tiefgarage, um zu sehen, wer dort zum Wachdienst eingeteilt war. Wenn es jemand von den Sie b zehn war, und davon ging ich aus, wäre mein Zeitvertreib gesichert.
    Erst sah ich nur den Hinterkopf, dann erkannte ich sie. „Leonie“, sagte ich überrascht.
    Sie drehte sich um.
    „Seit wann bist du wieder zurück?“ Sie hatte in der Zentrale angerufen und g e meint, sie würde Urlaub nehmen. Das war schon einige Tage her, und Jack war stinksauer gewesen. Ich wunderte mich, dass sie schon wieder zum Dienst eing e teilt war.
    Leonies Haar war strähnig und fettig, sie sah aus, als hätte sie eine Woche in i h ren Klamotten geschlafen. I hre Augen waren rot. Tiefrot.
    „Leonie“, stieß ich hervor. Alles, was Damian mir über Dämonen erzählt hatte, fiel mir wieder ein. Ich ging rückwärts, um sie nicht aus den Augen zu lassen, sto l perte über etwas, das auf dem Boden lag, und fiel unsanft hin. Meine Hände spü r ten e ine warme Flüssigkeit und konnten keinen Halt finden. Ich sah hin und schrie. Ich war in einer Blutlache ausgerutscht. Erneut versuchte ich aufzustehen, a ber meine Füße glitten aus und traten gegen etwas. Einen Kopf ! Da lag ein Kopf auf dem Boden, ein richtiger Kopf, und ich erkannte das Gesicht von Florian, dessen aufgerissene Augen mich anstarrten. Hektisch sprang ich auf, traf Florians Kopf, der über den Boden polterte. Und ich wusste, dass ich dieses Geräusch nie vergessen würde.
    Leonie beugte sich über mich. Sie zog ein Schwert, das sie unter ihrer Jacke ve r steckt hatte.
    Ich fühlte mich wie gelähmt.
    Leonie schwieg , aber sie lächelte ein entsetzliches Lächeln und hob das Schwert. Die Klinge war voller Blut. Ich starrte Leonie in die Augen, nahm die winzige Veränderung darin wahr und die Anspannung in ihrem Körper. Ich warf mich zur Seite, und das Schwert schlug klirrend neben mir auf den Boden.
    Plötzlich tauchte Daniel hinter Leonie auf. Er war aus dem Parkhaus geko m men. Daniel packte sie, und beide kamen zu Fall . Das Schwert schlitterte über den Boden.
    Ich blieb sitzen, schaute auf meine roten Finger, spürte warmes Blut , während sie kämpften. Daniel erhob sich, kam zu mir, beugte sich über mich und sagte etwas. Auch er hatte Blut an den Händen und an seinem blauen Pullover.
    Blau und Rot ergibt Braun. Mein Hirn arbeitete in Zeitlupe, und dann machte ich etwas, das ich noch nie zuvor getan hatte: Ich flippte aus. „Sie ist tot“, kreisc h te ich und kam endlich auf die Füße. Daniel streckte mir seine Hände entgegen, ich drehte mich von ihm weg. „Leonie. Du hast sie umgebracht.“
    „Nein. Sie lebt. Sie ist bewusstlos. Was ist mit dir? Bist du verletzt?“
    Ich antwortete nicht. Leonie lag auf der Seite, ihr Gesicht von mit abgewandt, doch Florians Augen starrten mich immer noch an.
    Daniel griff nach mir. „Sieh nicht hin.“
    Ich wehrte mich, aber er drückte mein Gesicht an seine Brust.
    Ich hörte Stimmen. Sam, Max. Sie waren durch die Überwachungskameras alarmiert worden.
    Daniel gab ihnen mit ruhiger Stimme Erklärungen, hielt mich fest, streichelte mir übers Haar und fragte nach Damian.
    Ich weinte und machte keine Anstalten mehr, mich zu wehren oder in Florians Gesicht zu sehen. Er hatte voller Pläne gesteckt und sich auf seine Zukunft g e freut. Und

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