Dezemberglut
eigenartige, frostige Hitze spürte, die durch seinen Rücken fuhr, zog er den Wagen rechts ran und bremste. Das Siegel an seinem Unterarm jagte stechenden Schmerz durch seinen Körper. Sein Pulsschlag beschleunigte sich.
Es war soweit.
Damian griff zum Handy und benachrichtigte die Zentrale.
„ Warte! Max ist hier irgendwo“, sagte Sam. „Und Andrej auch, ich schicke beide los. Unternimm nichts, bis sie da sind.“
„Nein . I ch kann nicht warten. Er steht im Garten , beobachtet das Haus und e r wartet mich . Wenn ich nicht dazwischen gehe, geht er hinein. Er weiß, dass ich hier bin.“ Damian schaltete sein Handy aus ohne Sams Antwort abzuwarten, und holte sein Schwert aus dem Kofferraum. Sebastians Schwert.
Garten und Haus waren hinter einer hohen Hecke verborgen. Damian zwängte sich zwischen den Büschen hindurch.
Eine blonde Gestalt trat aus dem Schatten. Inzwischen war sie von einer mach t vollen Aura umgeben, stärker als bei ihrer letzten Begegnung, aber ihre tatsächl i che Macht konnte Damian immer noch nicht einordnen.
Damian warf einen Blick zum Haus, die Fenster waren dunkel, alles war still. Im Haus schliefen vier Personen, aber der Schutzk reis aus Magie, mit dem er sie nun umgab, würde ihren Schlaf nicht durchbrechen.
Beide maßen sich mit Blicken. Damian war eine Handbreit größer als sein Feind, der dafür breiter war und kräftiger, doch d ies waren nicht die Attribute, auf die es ankam.
„Habe ich dich also endlich aufgescheucht“, sagte Damian.
„Du hast mich schon einmal zurückgeschickt. In einem anderen Körper, vor langer Zeit.“
„Dann kennst du ja den Weg.“ Damian sammelte seine Kräfte. Er hatte schon lange keinen Gegner mehr gehabt, der so gefährlich war. Vielleicht noch nie. „E t was wenig Platz da drin zu zweit.“
„Zu zweit?“ Das Gesicht des Vampirdämons zeigte so etwas wie ein Lächeln. „Er hat längst Platz gemacht.“
„Dann werde ich dich rächen, Bruder.“
Der Vampirdämon hielt sein Lächeln bei. Sein Angriff erfolgte ohne Ankünd i gung, und sein Blick fuhr wie ein Schneidbrenner in Damians Kopf. Damian füh l te Schwindel und senkte hastig den Blick. Dennoch taumelte er und musste sich mit der Hand auf dem Boden abstützen, um nicht hinzufallen.
Der Vampirdämon lächelte und wartete voller Selbstvertrauen, bis Damian sich wieder aufgerichtet hatte.
Damian nahm sein Schwert. Sofort spürte er einen heftigen Ruck in seiner Hand . Das Schwert wäre ihm tief in die Brust gefahren, wenn er nicht zurückg e sprungen wäre. Doch auch so fügte es ihm einen Schnitt quer über seine Rippen zu, der heftig blutete.
„Du bist bei W eitem nicht so stark, wie ich erwartet hatte und schein st mir die ganze Mühe nicht wert . Aber e r will dich lebend, “
„Und ich dich tot.“ Trotz seiner Worte kamen Damian Zweifel, ob er dies hier tatsächlich überstehen würde. Das Training mit dem Schwert hätte er sich sparen können, denn dieser Kampf würde auf einer anderen Ebene ausgetragen werden.
Plötzlich spürte Damian Panik. Letztendlich war der zweite Tod eine Reise ins Unbekannte, die jeder allein antreten musste. Aber ausgerechnet jetzt? Er hatte den Tod, das letztes großes Finale, nie gefürchtet. Es gab Zeiten, da hatte er ihn mehr herbeigesehnt als alles andere. Doch nun war alles anders. Er wollte leben. Mit Charis. Und er musste sie beschützen. Wenn der andere ihn besiegte und Gewalt über seinen Geist und Körper erlangte , was wurde dann aus ihr?
Seine Furcht blieb, aber seine Panik verging, und er füllte ihren Platz mit kühler Konzentration. „Das ist ein schöner Trick, aber du kämpfst nicht fair. Nicht, dass mich das wundern würde.“
„Dabei hast du noch Glück, dass ich IHN noch nicht herbeirufen kann.“ Der Vampirdämon hob seinen Blick und startete den nächsten Angriff. Diesmal war Damian vorbereitet. Seine Verteidigung hielt stand, doch es gelang ihm nicht, seinem Gegner auch nur einen einzigen Schritt näher zu kommen – und er musste ihm näher kommen, um ihn töten zu können. So würden sie sich gegenseitig fes t halten und ihre Kräfte neutralisieren. Entweder, bis Damians Verstärkung kam oder die des Vampirdämons: das Morgengrauen.
„Wer ist es, den du schützen musst?“, fragte der Dämon sanft.
Unwillkürlich tauchte das Bild von Charis in Damian auf, wie sie an der Haustür stand und auf ihn wartete, ein freudiges Lächeln im Gesicht, während er den M o tor abstellte und ausstieg. Er riss das Bild
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