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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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Leonie.
    „Andrej auch“, bestätigte Tiffany. Sie drehte sich zu mir. „Aber weißt du, wer früher der absolute Star unter ihnen war? Der, dem alle Frauen nachliefen? Ein Homme fatal , wie Sonya sagt?“
    „ Homme fatal ?“ Sonya sah zwar aus wie eine gut erhaltene Zwanzigjäh r ige, schwafelte aber genauso viel Blödsinn wie die anderen älteren Vampire auch.
    „Heute würde man sagen, der absolute Burner“, erklärte Tiffany.
    „Also wer?“, fragte Leonie ungeduldig.
    „Damian.“
    „Damian?“
    „Er sieht wohl unglaublich gut aus – wenn er will. Na ja. Wenn du nur den Körper nimmst, dir den Ausdruck in seinem Gesicht wegdenkst , den unheiml i chen Blick seiner Augen und die ewigen Mützen, die er sich in die Stirn zieht.“ Sie hob die Schultern. „Ich habe darüber nachgedacht“, erklärte sie feierlich. „Sonya könnte tatsächlich recht haben .“
    „So?“ Ich hatte plötzlich äußerst gemischte Gefühle.
    „Sein Gesicht ist wirklich fantastisch. Er hat einen tollen Mund. Ein starkes Kinn. Die se blauen Augen und Wimpern, mit de nen er jedes Mascara verkaufen könnte.“
    Ich schwieg. Als wenn ich das alles nicht schon längst wüsste.
    „Und er muss wirklich tolle Haare haben. Könnt ihr euch das vorstellen?“
    Tiffany war nicht auf dem Laufenden. Vielleicht, weil sie diese Woche das Tra i ning geschwänzt hatte. Ich hatte Damian bereits drei Mal ohne seine bescheuerte Wollmütze gesehen. Einmal, als er mit Andrej kämpfte. Zweimal in letzter Zeit, und da hatte er seine Haare schon nicht mehr kurz rasiert. Sie war en pechschwarz, und in Verbindung mit der Blässe seiner Haut und dem markanten Gesicht war die Wirkung enorm.
    Tiffany sah mich abwartend an und runzelte die Stirn, als ich schwieg.
    Aber ich sagte kein Wort. Und daran merkte ich, wie wichtig mir Damian inzw i schen war.
    Nun schwebte Louisa am Tresen vorbei. Sie hatte wieder einen sehr attraktiven Mann an ihrer Seite. Früher, noch als Mensch und bevor sie irgendeinem Obe r vampir in einer anderen Stadt aufgefallen war, hatte sie als Küchenmädchen gea r beitet, das hatte Tiffany mir inzwischen gepetzt.
    Louisa trug ein violettes Etwas, dünn wie Spinnweben. Es klebte an ihrem Kö r per wie eine zweite Haut und stand ihr hervorragend, wie ich neidvoll anerkennen musste. Die Farbe betonte ihr Haar perfekt. Louisa trug immer nur enge Oberte i le. Auch wenn ich sie hasste, musste ich zugeben, dass sie auch heute wieder der absolute Wahnsinn war. Sie musterte uns, Tiffany noch etwas länger als mich. Ihr Blick war voller Verachtung.
    Tiffany starrte Louisa an und zupfte am Gummiband ihrer Hose. „Lila ist schon längst keine Trendfarbe mehr, das sollte ihr mal jemand klarmachen. Und wäre der Ausschnitt noch etwas tiefer, könnte man sehen, ob sie ein Bauchnabelpie r cing trägt“, meinte sie böse. „Vielleicht ist es Zeit, dass ich mich modisch noc h mals umorientiere. Schließlich bin ich jetzt auch eine Königin der Nacht.“ Sie warf Louisa einen letzten Blick zu, bevor sie sich umdrehte und demonstrativ ihrem Getränk widmete. „Cool bin ich sowieso, und Bosheit kann ich mir noch ang e wöhnen.“
     
    Nachdem Murat mich nach Hause gefahren hatte und ich ihm, wie jedes Mal, erklären musste, dass ich ihn auch diesmal nicht mit hinein nehmen würde, b e suchte ich noch schnell Püppi, kontrollierte Futter und Wasser und ging ins Bett.
    Ich lag noch lange wach. Obwohl ich wusste, wie selten sich Damian im Club blicken ließ, war ich enttäuscht, dass er nicht gekommen war. Ich musste es mir endlich eingestehen. Alles hatte sich verändert. Ich war in Damian verliebt und fragte mich, was ich tun sollte. Meine Vernunft riet mir, mich dringend von ihm fernzuhalten. Von ihm und der Gemeinschaft. Ihre Welt war nicht die meine. Aber ich hatte in Tiffany, Daniel und den anderen gute Freunde gefunden. Vie l leicht auch in Ellen, das würde mich freuen.
    Und Damian?
    Mein Herz schlug höher, wenn ich ihn traf . Wenn ich auch nur erwartete, ihn zu sehen, war ich voller Ungeduld. Ich liebte es, Zeit mit ihm zu verbringen. Ich liebte seinen Humor, vielleicht, weil es so lange gedauert hatte, bis ich ihn en t deckte. Nie fühlte ich mich so froh und lebendig, wie wenn er bei mir war. Und ich sehnte mich nach seiner Berührung.
    War das nur Schwärmerei? Verliebtheit? V ampirische s Charisma? Oder war es wirkliche Liebe, die ich für ihn empfand? Ich war mir nicht sicher, und eigentlich war es vollkommen egal. Denn eines war

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