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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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einzige Probe in einem Videoclip von Shakira mitmachen. Etwas muss ja nach sieben Jahren Ballett, drei Jahren Hip-Hop und zwei Jahren orientalischem Tanz hängen geblieben sein.
    Schon seit Tagen hatte ich mir Gedanken um ein todesmäßiges Outfit gemacht und Stunden damit zugebracht, es zu finden. Ich wollte mindestens so verrucht und erotisch aussehen wie Louisa aber gleichzeitig edel und elegant. Ich wollte den totalen Bringer. Und ich glaube, ich hatte ihn gefunden. Ich trug ein schlichtes, raffiniert und eng geschnittenes dunkelgrünes Oberteil aus Seide, das mein D e kolleté wirkungsvoll betonte und hoffentlich nicht so aussah, als hätte ich es extra für heute gekauft. Ich strich über den Stoff und ließ meine Hände von der Brust bis zur Taille gleiten. Plötzlich wünschte ich, es wären die Hände von Damian.
    Der schwarze Rock war schlicht. Als ich mich zu Hause probeweise vor dem Spiegel gedreht hatte, schwang er mit und zeigte sehr viel Bein. Er war ziemlich kurz. Dafür waren meine Absätze hoch. Ich war froh, dass ich genug Übung hatte, um in diesen schwarzen Killer-Heels zu tanzen. Bei der Betrachtung meines Spi e gelbildes hatte ich mich ziemlich zufrieden gefühlt. Ich war kein Kind mehr, und das würde ich Damian beweisen.
    Die Gelegenheit war günstig. Damian war tatsächlich gekommen und hatte sich noch nicht , wie die meisten der älteren Vampire , in die oberste Etage zurückgez o gen. Ich ging mit Murat auf die Tanzfläche. Die ersten guckten. Dann immer mehr. Mein Tanz erregte Aufmerksamkeit. Sehr gut. Vampire sind auch nur Mä n ner mit Puls und Herzschlag. Bald hatte ich viel Platz. Erst fand ich es aufregend, dann war es mir egal. Denn nun war die Tanzfläche meine Welt, die einzige, die zählte. Wenn ich tanz t e, k onnte ich alles um mich herum vergessen, was gestern war, und was morgen sein wird und da draußen auf mich wartet e . Es gibt nur noch die Musik und meinen Körper, der reagiert, während mein Verstand ko m plett ausgeschaltet ist.
    Das ist das Allerbeste daran.
     
    ***
     
    Von seinem Platz hatte Damian freie Sicht auf die Tanzfläche. Er sah die Menge der Körper, die sich ganz unterschiedlich zur Musik bewegten, aber sie interessie r ten ihn nicht.
    Er hatte nur Augen für sie.
    Als sähe er sie heute zum ersten Mal.
    Charis bewegte sich anmutig zum Takt der Musik. Der Ausdruck in ihrem G e sicht zeigte völlige Hingabe. Das lange und schwere Haar, die straffen Brüste, ihre schlanken Beine, die schmale Taille und ihre Hüften, die sich aufreizend bewe g ten, waren ein Anblick, von dem er sich nicht abwenden konnte. Charis. Ve r dammt, sie war doch noch ein Kind!
    Ihr Tanz veränderte sich, wurde wild und ungestüm.
    Damian holte tief Luft. Charis war wirklich kein Kind mehr, auch wenn er ve r sucht hatte, sich das einzureden.
    Zuerst hatte sie mit Murat getanzt, nun mit Daniel. Murat hatte alles andere als begeistert über seine Ablösung ausgesehen, und zu seiner offensichtlichen Enttä u schung begrüßte Charis Daniel mit einem strahlenden Lächeln. Daniel war ein hübscher Junge, zweifellos. Und er betete sie an.
    Damian spürte einen Anflug von Ärger und schüttelte spöttisch den Kopf. Er fand sich l ächerlich. A bsolut lächerlich.
    Charis lachte Daniel an, ihre Bewegungen wurden schneller, leidenschaftlicher, und die tanzende Menge wich immer weiter zurück. Damian war wie hypnotisiert von ihrem wilden, ausgelassenen Tanz, und endlich bemerkte er, dass es allen anderen genauso ging. Das ärgerte ihn noch mehr . Am liebsten hätte er sie von der Tanzfläche gezerrt und dahin gebracht, wo er allein mit ihr war. Plötzlich drängte sich ein Bild in seinen Verstand. Eine Vision von Sex und Blut. Mit Ch a ris. Nun wurde er von einer ganzen Flut von Bildern überschwemmt, überließ sich Empfindungen, die seinen Wünschen, aber nicht länger seiner Vernunft folgten. Er konnte sich nicht erinnern, dass ihm dies je zuvor passiert war. Frauen hatten ihm immer wie selbstverständlich zur Verfügung gestanden, und er war sich seiner Beherrschung immer sicher gewesen. Hatte sich gefeit und absolut unangreifbar gefühlt.
    Nun hatte er völlig den Verstand verloren. Und dachte eindeutig mit dem fa l schen Körperteil. Das war verrückt. Das war doch nur … Charis, und er war ihr Mentor. Damian drehte sich zur Bar, um sie nicht länger ansehen zu müssen.
    Er schüttelte den Kopf. Verleugnung konnte durchaus hilfreich sein. Aber ve r dammt, er begehrte sie. Vermutlich

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