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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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viele Stunden auf dem Pferderücken. Daher mein vollkommener Hintern.“
    Er schien nun plötzlich doch gute Laune zu haben, denn ich hörte ihn lachen, während ich mit puterrotem Kopf zurückblieb. Hatte ich ihn so offensichtlich angehimmelt? Jeder hat so seine Momente, in denen er sich zum Deppen macht. W as Damian betraf, hatte ich eindeutig zu viele.
     
    ***
     
    Ellen stand vor dem Haus in Friedenau, in dem sie wohnte.
    Sie starrte auf das Fenster der rechten Erdgeschoss-Wohnung und seufzte. Wie in jedem Jahr rüsteten diese Nachbarn pünktlich zur Adventszeit auf. Die Lichte r kette, die ekstatisch blinkte, bildete den perfekten Rahmen für den rotgrünen, tanzenden Weihnachtsmann.
    Ellen wühlte in ihrer Handtasche. Als sie ihren Schlüssel fand, öffnete sie die Haustür und eilte die Stufen des Treppenhauses hinauf. Sie ging nicht oft ins K i no, und der Film hatte ihr nicht gefallen, aber immerhin hatte die Verabredung mit der Arbeitskollegin endlich geklappt.
    Als sie den zweiten Stock erreichte und ihren Wohnungsschlüssel hervorholte, ging prompt die Flurbeleuchtung aus, und Ellen stand im Dunkeln. Typisch. Sie drehte sich zum Lichtschalter, und ihre Hand berührte Leder.
    „Keine Angst.“
    Sie stieß einen erschreckten Laut aus. Das Licht ging an, und neben ihr stand ein Mann mit langem blondem Haar. Sie hatte ihn schon einmal gesehen. Ein Vampir. Einer von Julians Männern, also nicht gefährlich. Hoffte sie jedenfalls. Gleichze i tig wurde sie wütend. Was konnte beängstigender sein als ein riesiger Kerl, der wie aus dem Nichts auftauchte und sagte: K eine Angst?
    „Ich bin Andrej.“
    „Ellen.“
    „Ich weiß. Julian hat mich für deine Sicherheit verantwortlich gemacht.“ Andrejs Gesicht zeigte keine Emotionen, seine Augen schienen Kälte zu verstr ö men. Julian war nicht der Einzige, der diesen Blick im Gefrierschrank-Modus beherrschte.
    „Martin ist entkommen.“
    „Was?“ Ellen suchte in Andrejs Gesicht irgendetwas, das sie beruhigte.
    „Er war bereits in deiner Wohnung. Ich habe nachgesehen.“
    „In meiner Wohnung? Aber wie? Wie konnte das passieren?“
    Andrejs Gesicht veränderte sich, und sie sah den Zorn darin. Wenn er nicht nur für ihre, sondern auch für Martins Sicherheit verantwortlich gewesen war, hatte er gründlich versagt, und das wusste er. „Er hatte einen Helfer. Du kennst ihn. Christian.“
    „Christian? Christian Hartmann hat Martin geholfen zu entkommen?“ Ellen fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Sie versuchte erneut, in Andrejs Gesicht zu lesen. Sollte er einen Scherz machen, wäre das bestimmt keiner, über den sie lachen konnte.
    Aber Andrej hatte nicht gescherzt. „Du kannst nicht hierbleiben. Nicht, bis Martin wieder in seiner Zelle sitzt.“
    „Aber …“
    „Am besten packst du sofort deine Sachen. Im Aeternitas wirst du sicher sein.“
    „Aber … Wie lange soll ich dort wohnen?“
    „Bis wir ihn wieder eingefangen haben.
    „Und wenn ihr ihn nicht findet? Wenn er wirklich entkommen ist?“
    Falsche Frage, das zeigte sein Blick. Aber das war ihr egal.
    „Das muss Julian entscheiden. Bis zu seiner Rückkehr bin ich für dich veran t wortlich.“
    „Ich möchte lieber hierbleiben. In meiner Wohnung.“
    „Seit deiner Entführung weiß Martin, wo du wohnst. Nach seinem Ausbruch warst du sein erstes Ziel. Zum Glück warst du nicht zu Hause. Aber er kann j e derzeit zurückkehren.“
    „Nein.“ Ellen hielt Andrejs Blick stand.
    „Wenn du unbedingt bleiben willst, kannst du das selbstverständlich tun. In di e sem Fall werden … Gäste bei dir übernachten. Zu deinem Schutz. Sonst kann ich nicht für deine Sicherheit garantieren. Das ist die Aufgabe, die Julian mir übertr a gen hat.“ Andrej trat beiseite. „Deine ist es, zu entscheiden.“
    Ellens Hand zitterte, als sie die Tür aufschloss. Andrej stand bei ihr und wartete. Das war wohl eher eine Geste der Höflichkeit, dachte sie frustriert. Denn er und Martin hatten sich ja bereits Zutritt in ihre Wohnung verschafft. Ohne Probleme, genau wie Julian vor ihm. Auch Gregor war hier eingedrungen, als er sie entführt hatte.
    Sturmfreie Bude für Vampire.
    Dabei hatte sie eben erst begonnen, sich wieder sicher zu fühlen. Sie stieß die Tür auf und machte sich auf Anzeichen eines Einbruchs gefasst, aber im Flur war alles in Ordnung. Sie seufzte erleichtert und wandte sich dem Schlafzimmer zu.
    „Das würde ich dir nicht empfehlen.“
    „Ich will sehen, was passiert ist. Außerdem ist

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