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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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setzen Sie sich
nicht?«, fragte sie.
       Loken streifte seine Robe ab
und setzte sich vorsichtig auf einen Metallhocker neben dem überquellenden
Tisch. »Mir war nicht bewusst, dass von dem Vorfall Bilder existieren«, sagte
er.
       »Ich wusste nicht, dass ich
sie gemacht hatte«, erwiderte Keeler und trank noch einen Schluck. »Ich hatte
es vergessen, glaube ich. Als mich damals der Erste Hauptmann gefragt hat, habe
ich gesagt, ich hätte keine gemacht. Ich habe sie erst später entdeckt. Ich war
selbst überrascht.«
       »Warum haben Sie sie mir
geschickt?«, fragte er.
       Sie zuckte die Achseln. »Das
weiß ich selbst nicht. Sie müssen berücksichtigen, dass ich... traumatisiert
war. Eine Weile war ich in ganz schlimmer Verfassung. Der Schock. Ich war nicht
ich selbst, aber ich bin darüber weggekommen. Jetzt bin ich zufrieden, stabil,
bei mir. Meine Freunde haben mir beigestanden. Ignace, Sadie, noch ein paar
andere. Sie waren nett zu mir. Sie haben verhindert, dass ich mir was antue.«
Sie spielte mit ihrem Glas, den Blick starr zu Boden gerichtet. »Albträume, Hauptmann
Loken. Furchtbare Visionen, im Schlaf wie im Wachen. Ich habe grundlos geweint.
Zu viel getrunken. Ich habe mir eine kleine Pistole besorgt und viele Stunden
damit verbracht, mich zu fragen, ob ich die Kraft hätte, sie zu benutzen.«
       Sie sah ihn an. »Die Bilder
habe ich Ihnen in... in diesem Tief der Verzweiflung geschickt. Es war ein
Hilferuf, nehme ich an. Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Wie
ich schon sagte, jetzt bin ich darüber weg. Es geht mir gut, und ich komme mir
etwas albern vor, Sie belästigt zu haben, vor allem, da es so lange gedauert
hat, bis meine Bemühungen überhaupt bei Ihnen angekommen sind. Sie haben einen
Besuch vergeudet.«
       »Es freut mich, dass es
Ihnen besser geht«, sagte Loken, »aber ich habe gar nichts vergeudet. Wir
müssen über diese Bilder reden. Wer hat sie gesehen?«
       »Niemand. Sie und ich.
Niemand sonst.«
       »Hielten Sie es nicht für
angebracht, den Ersten Hauptmann von ihrer Existenz in Kenntnis zu setzen?«
       Keeler schüttelte den Kopf.
»Nein. Nein, ganz und gar nicht. Nicht damals. Wäre ich zu den offiziellen
Stellen gegangen, hätten sie die Bilder konfisziert... sie wahrscheinlich
zerstört und mir dieselbe Geschichte über eine wilde Bestie aufgetischt. Der
Erste Hauptmann war sehr bestimmt in Bezug darauf, dass es eine wilde Bestie
war, irgendeine Xenos-Kreatur, und er war sehr bestimmt in Bezug darauf, dass
ich meinen Mund halten sollte. Um der Moral willen. Die Bilder waren damals
eine Rettungsleine für mich. Sie bewiesen, dass ich nicht verrückt geworden
war. Deswegen habe ich sie Ihnen geschickt«
       »Gehöre ich nicht zu den
offiziellen Stellen?«
       Sie lachte. »Sie waren da,
Loken. Sie waren da. Sie haben es gesehen. Ich habe es darauf ankommen lassen.
Ich dachte, Sie würden vielleicht darauf reagieren und...«
       »Und was?«
       »Mir die Wahrheit darüber
sagen.«
       Loken zögerte.
       »Oh, keine Sorge«, wehrte
sie ab, indem sie sich erhob, um ihr Glas nachzufüllen. »Ich will die Wahrheit
jetzt gar nicht mehr wissen. Eine wilde Bestie. Eine wilde Bestie. Ich bin
darüber weg. An dieser Stelle rechne ich nicht damit, dass Sie Ihre Loyalitäten
verraten und mir etwas erzählen, das Sie geschworen haben, für sich zu
behalten. Es war eine alberne Idee, die ich nun bereue. Jetzt muss ich mich
dafür bei Ihnen entschuldigen.« Sie sah ihn an und zupfte das Laken zusammen,
um ihren Busen zu bedecken. »Ich habe meine Kopien gelöscht. Alle. Sie haben
mein Wort. Es existieren nur noch diejenigen, die ich Ihnen geschickt habe.«
       Loken zückte die
mitgebrachte Datentafel und legte sie auf den Tisch. Er musste schmutziges
Besteck beiseite legen, um Platz dafür zu schaffen. Keeler starrte eine ganze
Weile auf die Tafel, dann kippte sie den Schnaps in ihrem Glas und schenkte
sich nach.
       »Stellen Sie sich das mal
vor«, sagte sie. Ihre Hand zitterte, als sie die Flasche hob. »Ich habe sogar
Angst, nur weil sie bei mir im Zimmer sind.«
       »Ich glaube nicht, dass Sie
so darüber weg sind, wie Sie vorgeben«, sagte Loken.
       »Tatsächlich nicht?«, höhnte
sie. Sie stellte ihr Glas ab und fuhr sich mit den Fingern der freien Hand
durch ihre kurzen blonden Haare. »Dann scheiß drauf, da Sie ja jetzt hier sind.
Scheiß drauf.«
       Sie ging zu ihm und nahm die
Datentafel. »Wilde Bestie, ja?

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