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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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wie sind Sie damit
zurechtgekommen?«
       »Wie meinen Sie das?«
       »Sie sagten, es ginge Ihnen
jetzt gut. Wie ist es dazu gekommen?«
       »Meine Freunde haben mir
darüber weggeholfen. Das sagte ich doch schon.«
       Loken stand auf, nahm die
Flasche und ging damit zur Pritsche.
       Er setzte sich auf das Ende
der Matratze und füllte das Glas, das sie ihm hinhielt.
       »Danke«, sagte sie. »Ich
habe Kraft gefunden. Ich habe etwas gefunden, und zwar...«
       Einen Moment war Loken
sicher, dass sie »Glauben« hatte sagen wollen.
       »Was?«
       »Vertrauen. Vertrauen zum
Imperium. Zum Imperator. Zu Ihnen.«
       »Zu mir?«
       »Nicht zu Ihnen persönlich.
Zu den Astartes, zur Imperialen Armee, zu jedem militärischen Arm der
Menschheit, der sich dem Schutz von uns Normalsterblichen verschrieben hat.«
Sie trank einen Schluck und kicherte. »Der Imperator beschützt, wissen Sie.«
       »Natürlich tut er das«,
sagte Loken.
       »Nein, nein, Sie
missverstehen mich«, sagte Keeler, indem sie die Arme um ihre hochgezogenen,
vom Laken bedeckten Knie schlang.
       »Das tut er wirklich. Er
beschützt die Menschheit, durch die Legionen, durch das militärische Korps,
durch die Kriegsmaschinen des Mechanicum. Er begreift die Gefahren. Die
Ungereimtheiten. Er benutzt Sie und all die Werkzeuge wie Sie, um uns vor
Schaden zu bewahren. Um unser physikalisches Ich vor Mord und Schaden zu
beschützen und unseren Verstand vor Wahnsinn. Um unsere Seele zu beschützen.
Das habe ich jetzt verstanden. Das hat mich dieses Trauma gelehrt, und dafür
bin ich dankbar. Es gibt irrsinnige Gefahren im Kosmos, Gefahren, die zu
verstehen die Menschheit grundsätzlich nicht in der Lage ist, geschweige denn,
sie zu überleben. Also beschützt er uns. Da draußen gibt es Wahrheiten, die uns
schon nach einem flüchtigen Blick darauf in den Wahnsinn treiben würden. Also
erspart er sie uns. Deswegen hat er Sie erschaffen.«
       »Das ist eine wunderbare
Vorstellung«, gab Loken zu.
       »In den Flüsterspitzen,
damals... Sie haben mich gerettet, nicht wahr? Sie haben das Ding in Stücke
geschossen. Jetzt retten Sie mich wieder, indem Sie die Wahrheit für sich
behalten. Tut sie weh?«
       »Tut was weh?«
       »Die Wahrheit, die Sie
verbergen?«
       »Manchmal«, sagte er.
       »Vergessen Sie nicht,
Garviel. Der Imperator ist unsere Wahrheit und unser Licht. Wenn wir Vertrauen
zu ihm haben, wird er uns beschützen.«
       »Woher haben Sie das?«,
fragte Loken.
       »Von einem Freund. Garviel,
ich habe nur noch eine Sorge. Eine Frage, die ich mir nicht aus dem Kopf
schlagen kann. Die Astartes sind durch und durch loyal. Sie bleiben unter sich
und brechen niemals in sie gesetztes Vertrauen.«
       »Und?«
       »Ich glaube wirklich, heute
hätten Sie mir etwas erzählt, wäre die Loyalität zu Ihren Brüdern nicht. Ich
bewundere das, aber sagen Sie mir eins: Wie weit reicht Ihre Loyalität? Was uns
in den Flüsterspitzen auch widerfahren ist, ich glaube, dass ein
Astartes-Bruder Teil davon war. Aber Sie schließen die Reihen. Was muss
passieren, bis Sie Ihre Loyalität der Legion gegenüber verraten und die
Loyalität uns anderen gegenüber anerkennen?«
       »Ich weiß nicht, was Sie meinen«,
sagte er.
       »Doch, das wissen Sie. Wenn
sich wieder ein Bruder gegen seine Brüder wendet, werden Sie auch das
vertuschen? Wie viele müssen umfallen, bevor Sie handeln? Einer? Ein Trupp?
Eine Kompanie? Wie lange werden Sie Ihre Geheimnisse bewahren? Was ist nötig,
damit Sie die bruderschaftlichen Bindungen der Legion beiseite lassen und
rufen: >Das ist falsch!       »Sie entwickeln eine
unmögliche...«
       »Nein, das tue ich nicht.
Gerade Sie wissen, dass ich das nicht tue. Wenn es einem passieren kann, dann
auch anderen. Sie sind alle so gedrillt und perfekt und identisch. Sie
marschieren im Gleichschritt und tun, was von Ihnen verlangt wird. Loken,
kennen Sie irgendwelche Astartes, die nicht mitmarschieren würden? Was ist mit
Ihnen?«
       »Ich...«
       »Würden Sie? Wenn Sie die
Fäulnis sähen, einen Anflug von Verderbnis, würden Sie aus Ihrem
reglementierten Leben ausbrechen und sich dagegen stemmen? Zum Wohle der
Menschheit, meine ich?«
       »Es wird nicht passieren«,
sagte Loken. »Das würde niemals passieren. Sie deuten tiefgreifende Uneinigkeit
an. Bürgerkrieg. Das verstößt gegen jede Faser des Imperiums, wie der Imperator
es erschaffen hat. Mit Horus als

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