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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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gehüllt lagen.
       Vier von ihnen trugen auch
Flora und Van Krasten, obwohl die Särge der toten Memoratoren nicht mit Flaggen
geschmückt waren.
       Die Glocke der Rückkehr
tönte über das riesige Deck. Die Männer beschrieben das Zeichen des Aquila und
setzten den Helm ab.
       Loken wanderte zu seiner
Rüstkammer und bestellte seine Rüstmeister zu sich. Er trug den linken
Schulterschutz in den Händen, in dem immer noch Jubals Schwert steckte.
       Als er die Kammer betrat,
wollte er das elende Andenken in eine Ecke schleudern, beherrschte sich aber,
als ihm aufging, dass er nicht allein war.
       Mersadie Oliton stand im
Schatten.
       »Frau Oliton«, sagte er,
während er den beschädigten Schulterschutz abstellte.
       »Hauptmann, es tut mir leid.
Ich wollte nicht stören. Ihr Schildträger ließ mich in dem Wissen um Ihre
unmittelbar bevorstehende Rückkehr hier warten. Ich wollte sie sprechen. Ich
wollte mich entschuldigen.«
       »Wofür?«, fragte Loken,
während er den verbeulten Helm auf die oberste Strebe seines Rüstungsständers
klemmte.
       Sie trat vor, und das Licht
wurde von ihrer schwarzen Haut und dem langen, veränderten Schädel reflektiert.
»Dafür, dass ich die Gelegenheit verpasst habe, die Sie mir gegeben haben. Sie
waren so freundlich, mich als Kandidatin für die Begleitung des Unternehmens
vorzuschlagen, und ich war nicht rechtzeitig zur Stelle.«
       »Seien Sie dankbar dafür«,
sagte er.
       Sie runzelte die Stirn.
»Ich... es gab ein Problem, müssen Sie wissen. Mit einem Freund von mir, einem
anderen Memorator. Ich meine den Poet Ignace Karkasy. Er steckt in
Schwierigkeiten, und ich wurde aufgehalten, weil ich versucht habe, ihm zu
helfen. Es hat mich so in Beschlag genommen, dass ich den Termin verpasst
habe.«
       »Sie haben nichts verpasst«,
sagte Loken, während er damit begann, seine Rüstung abzulegen.
       »Ich würde gern mit Ihnen
über Ignaces Notlage sprechen. Ich zögere zu fragen, aber ich glaube, jemand
mit Ihrem Einfluss könnte ihm helfen.«
       »Ich höre«, sagte Loken.
       »Ich auch, Hauptmann«, sagte
Mersadie. Sie trat vor und legte ihm ihre winzige Hand auf den Arm, um ihn ein
wenig zu zügeln.
       Er hatte seine Rüstung mit
äußerst heftigen, wütenden Bewegungen von sich geworfen.
       »Ich bin eine Memoratorin,
Hauptmann«, sagte sie »Ihre Memoratorin, wenn das nicht zu gewagt formuliert
ist. Wollen Sie mir erzählen, was unten vorgefallen ist? Gibt es eine
Erinnerung, die Sie gern mit mir teilen würden?«
       Loken sah sie an. Ihre Augen
hatten die Farbe von Regen. Er entzog sich ihrer Berührung.
       »Nein«, sagte er.
     
     
    TEIL
ZWEI: Bruderschaft
im Spinnenland
     
    Eins
    Hasse
und liebe
    Diese
Welt ist Mord
    Hunger
nach Ruhm
     
       Auch nachdem er eine ganze
Reihe von ihnen getötet hatte, konnte Saul Tarvitz immer noch nicht mit
Bestimmtheit sagen, wo die Biologie der Megarachniden endete und ihre
Technologie begann. Sie waren absolut nahtlos, eine perfekte Fusion aus
Kunstfertigkeit und Organismus. Sie trugen weder Rüstung noch Waffen. Ihre
Rüstung war eine Haut, die mit ihrem arthropodischen Panzer verbunden war, und
ihre Waffen waren so natürlich wie bei einem Menschen die Finger oder der Mund.
       Tarvitz hasste sie und
liebte sie auch. Er hasste sie für ihren abscheulichen Mangel an menschlicher
Perfektion. Er liebte sie, weil sie wirklich anspruchsvolle Feinde waren, und
indem sie sie meisterten, würden die Emperors Children einen weiteren Schritt
hin zur Erschließung ihres vollen Potenzials gemacht haben. »Wir brauchen immer
einen Rivalen«, hatte sein Lordkommandant Eidolon einmal gesagt, und diese
Worte hatten sich Tarvitz auf ewig eingeprägt, »einen echten Rivalen von
beträchtlicher Stärke und Kraft. Nur im Vergleich mit so einem Rivalen kann
unsere Tüchtigkeit richtig ermessen werden.«
       Doch hier stand mehr auf dem
Spiel als die Tüchtigkeit der Legion, und Tarvitz verstand dies in aller
Ernsthaftigkeit. Astartes-Brüder waren in Schwierigkeiten, und dies war ein
Rettungsauftrag, obwohl bisher noch niemand gewagt hatte, ihn so zu bezeichnen.
Es war absolut unanständig, offen anzudeuten, die Blood Angels hätten eine
Rettung nötig.
       Verstärkung. So
lautete das Wort, das sie benutzen sollten, aber es war schwer zu verstärken,
was man nicht fand. Sie waren seit Sechsundsechzig Stunden auf der Oberfläche
von Mord und hatten keine Spur von den Einheiten der 140.

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