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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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und
ein Schwall glänzenden weißen Seims quoll daraus hervor. Der Megarachnid
zitterte und zappelte, da er langsam seinen eigenen Tod begriff, während
Tarvitz die Klinge herausriss. Das Ding brauchte einen Moment, um zu sterben.
Es streckte seine zitterten Klingenglieder aus und berührte mit den Spitzen
Tarvitz' zurückzuckenden Kopf, je zwei auf beiden Seiten des Visiers. Die
Berührung war beinahe sanft. Im Fallen erzeugten die vier Spitzen ein
quietschendes Geräusch, als sie rückwärts über das Visier gezogen wurden und
nackte Metallkratzer in dem lila Glanz hinterließen.
       Jemand schrie. Ein
Boltgewehr gab Dauerfeuer, und Fetzen explodierter Grashalme flogen durch die
Luft.
       Ein dritter Feind huschte
Tarvitz entgegen, doch der war jetzt richtig in Fahrt. Er hieb danach, drehte
seinen Körper dabei einmal um die eigene Achse und durchtrennte ihn sauber in
der Mitte des Thorax, zwischen den oberen Armen und den unteren Beinen.
       Blasse Flüssigkeit spritzte
durch die Luft, und die obere Hälfte des Xenos flog davon. Hinterleib und verbliebener
Thoraxrest, aus dem eine milchige Fontäne spritzte, huschten auf ihren vier
Beinen noch einen Moment weiter, bevor sie vor einen Grashalm liefen und
umfielen.
       Und das war das Ende des
Kampfs. Die Halme hörten auf zu vibrieren, und die elenden Larven fingen wieder
an zu pfeifen und zu summen.
       Nach neunzig Stunden am
Boden und der achtundzwanzigsten Begegnung mit den Megarachniden im dichten
Dickicht der Graswälder waren sieben Mitglieder ihrer kleinen Gruppe tot und
verschwunden. Der Vormarsch wurde zu etwas Mechanischem, beinahe Tranceartigem.
Es gab keine Leitlinie, keine strategischen Richtlinien. Sie hatten keinen
Kontakt zu den Blood Angels oder zu ihrem Anführer oder sonstigen Abteilungen
ihrer Kompanie hergestellt. Sie marschierten, und alle paar Kilometer kam es zu
einem Kampf.
       Dies war ein beinahe
perfekter Krieg, entschied Saul Tarvitz.
       Simpel und fesselnd, testete
er ihre Kampffertigkeiten und ihre körperliche Befähigung zur Zerstörung. Es
war wie ein tödliches Ausbildungsregiment. Erst Tage später ging ihm auf, wie
stark er sich im Laufe des Unternehmens konzentriert hatte. Seine Instinkte
waren so scharf geworden wie die Klingenglieder des Feindes. Er war ständig auf
der Hut und hatte keine Gelegenheit, abzuschaffen oder die Konzentration zu
verlieren, denn die Hinterhalte der Megarachniden waren jäh und brutal, und sie
kamen aus dem Nichts. Die Gruppe marschierte, kämpfte, marschierte, kämpfte,
ohne Zeit zum Ausruhen oder Nachdenken. Tarvitz hatte nie zuvor derart reine martialische
Perfektion erlebt, die vollkommen unberührt war von Politik und Überzeugungen,
und sollte sie auch danach nie wieder erleben. Er und seine Kameraden waren
Waffen des Imperators, und die Megarachniden waren die unqualifizierte
Quintessenz des feindseligen Kosmos, welcher der Menschheit im Weg stand.
       Fast alle der allmählich
weniger werdenden Astartes hatten auf ihre Klingen gewechselt. Zu viele
Boltpatronen waren nötig, um einen Megarachniden zur Strecke zu bringen. Eine
Klinge war sicherer, vorausgesetzt man war schnell genug, den ersten Hieb zu
landen, und stark genug, um ihn tödlich zu machen.
       Zu seiner nicht gelinden
Überraschung fand Tarvitz heraus, dass sein Hauptmannskollege Lucius anders
dachte. Auf ihrem Marsch prahlte Lucius, er spiele mit dem Feind.
       »Es ist wie ein Duell mit
vier Schwertkämpfern zu gleich«, frohlockte Lucius. Lucius war ein Mann der
Klinge. Soviel Tarvitz wusste, war Lucius mit dem Schwert noch nie besiegt
worden. Wo Tarvitz und Männer wie er zwischen allen möglichen Waffen
wechselten, um ihre Perfektion im Kampf auf alle Formen und Arten auszudehnen,
hatte Lucius eine einzigartige Kunst aus dem Schwertkampf gemacht. Seine
Fähigkeiten mit Schusswaffen waren frustrierenderweise dergestalt, dass er sie
anscheinend nie auf den Schießständen üben musste. Lucius' stolzeste Behauptung
lautete, er habe »persönlich vier Übungskäfige verbraucht«. Manchmal übten die
anderen Schwertmeister der Legion, Krieger wie Ekhelon und Brazenor, mit
Lucius, um ihre Technik zu verbessern. Es hieß, Eidolon persönlich suche sich
Lucius oft als Sparringspartner aus.
       Lucius trug ein antikes
Langschwert, ein Relikt der Vereinigungskriege, geschmiedet in den Schmieden
des Urals von den Handwerkern des Terrawatt-Klans. Es war ein Meisterwerk
perfekter Balance und Härte. Normalerweise

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