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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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glänzend aus der Brust, wo ganz offensichtlich ein Boltgeschoss explo diert
war.
    Loken weinte, denn er begriff, dass der labile Frieden gebrochen war, und er ließ sein Schwert angewidert fal len. Nach Angrons sinnlosem Angriff waren seine Krie ger in Gefahr gewesen, und ihm war keine andere Wahl geblieben, als den Gegenangriff zu befehlen.
    Dennoch bedauerte er es.
    Die Bruderschaft war ein ehrenhafter Gegner gewe sen, und die Sons of Horus hatten sie abgeschlachtet wie Vieh. Angron stand inmitten des Gemetzels, und die immer noch tosende Kettenklinge bespritzte die Krieger in
seiner Nähe mit Blut.
    Die Sons of Horus jubelten dem Primarchen der World
Eaters zu, doch beim Anblick solcher Barbarei verspürte Loken tief in seiner Seele Schmerz.
    »Das war keine Art für Krieger zu sterben«, sagte Tor gaddon.
    »Ihr Tod ist eine Schande für uns alle.«
    Loken antwortete nicht. Er konnte nicht.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Einundzwanzig
    Erleuchtung
     
     
    MIT DEM FALL DER EISERNEN ZITADELLE war der Krieg
    auf Aureus vorbei. Die Kampfkraft der Bruderschaft war
zerstört, und wenngleich es noch hier und da ver einzelte Widerstandsnester gab, die ausgehoben werden mussten, waren die Kämpfe so gut wie eingestellt.
Die Verluste waren auf beiden Seiten
hoch, vor allem bei den
Armee-Einheiten der Expedition.
    Hektor Varvarus wurde mit gebührender Ehrerbietung zur Flotte zurück gebracht, und sein Leichnam wurde in einer Zeremonie dem All übergeben, der die hochrangigsten Offiziere der Expedition
beiwohnten.
    Der Kriegsmeister hielt persönlich die Grabrede für den Lordkommandanten, und die Leidenschaft und Tiefe
seines Kummers war für alle offensichtlich.
    »Heldentum ist nicht nur im Mann, sondern auch im Anlass«, hatte er über den Lordkommandanten gesagt.
    »Nur, wenn wir jetzt hinschauen und den Erfolg sehen, werden Menschen sagen, dass es ein glückliches Ereig nis war. Aber das war es nicht. Wir haben an diesem Tag viele
tausend unserer besten Krieger verloren, und ich spüre den Verlust jedes einzelnen. Hektor Varvarus war ein Anführer, der wusste, dass man, wenn man mit
den Göttern marschieren will, warten
muss, bis man ihre Schritte hallen
hört, um dann aufzuspringen und sich am
Saum ihrer Gewänder festzuhalten.
    Varvarus ist von uns gegangen, aber er würde nicht wollen, dass wir voller Trauer um ihn innehalten, denn die Geschichte ist ein unbarmherziger Lehrmeister. Sie hat keine Gegenwart, sondern nur Vergangenheit, die in Zukunft übergeht. Zu versuchen, sich daran festzuklam mern, heißt, beiseitegefegt zu werden, und das, meine Freunde, wird niemals geschehen. Nicht solange ich Kriegsmeister bin. Diese Männer, die mit Varvarus ge kämpft und geblutet haben, sollen diese Welt haben, um über sie zu wachen, auf dass sein Opfer niemals verges sen
werde.«
    Andere Redner hatten bereits ihre Abschiedsworte für den Lordkommandanten gesprochen, doch keiner war so eloquent wie der Kriegsmeister. Getreu seinem Wort sorgte Horus dafür, dass die Varvarus am treuesten er gebenen Einheiten ernannt wurden, die Welten zu ver walten, für deren Eingliederung er gestorben war.
    Ein neuer imperialer Kommandant wurde eingesetzt, und die Militärmacht der Flotte begann mit dem zeitraubenden
Prozess der Umgruppierung zur Vorberei tung auf die nächste Phase des Kreuzzugs.
     
    Karkasys Quartier stank nach Druckerschwärze und Dämpfen, da die primitive mechanische Presse im Dauer betrieb arbeitete, um genügend Exemplare der jüngs ten Ausgabe von Die Wahrheit Ist Alles, Was Wir Haben zu erstellen. Zwar hatte sich sein Ausstoß in letzter Zeit ein wenig verringert, aber die Kiste mit den Bonds man Nummer 7 war beinahe leer. Ignace Karkasy fiel ein, dass
er sich gefragt hatte — vor einer Ewigkeit, so kam es ihm vor -, ob die Lebensspanne seiner Kreati vität in der Papiermenge gemessen werden konnte, die ihm
noch zu füllen blieb. Solche Gedanken schienen angesichts des starken Schreibdrangs, der ihn dieser Tage überkommen hatte, vollkommen bedeutungslos zu sein.
    Er saß auf der Kante seines Feldbetts, der letzte Sitz platz, der ihm noch verblieben war, und schrieb den letzten skurrilen Vers für sein Pamphlet, während er zu frieden vor sich hinsummte. Papier füllte sein Quartier, auf dem Boden verstreut, an die Wände getackert und an
jedem Platz, auf dem sie liegen blieben. Hingekrit zelte Notizen, verworfene Oden und halb

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