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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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gebrochener Kno chen drückte von innen gegen die malträtierte Haut.
    »Schade um Moy«, sagte Temba. »Er wäre ein guter Konvertit gewesen.«
    »Sprich seinen Namen nicht aus«, warnte Horus. »Du bist nicht würdig, ihn in den Mund zu nehmen.«
    »Wenn es Sie tröstet — er war loyal bis zum Ende. Ich habe ihm einen Platz an meiner Seite angeboten und die Kraft Nurgh-leths, die seine Adern mit unsterblicher Nekrose gefüllt hätte, aber er hat abgelehnt. Er empfand das Bedürfnis, mich zu töten, was eigentlich albern ist. Ich bin von der
Kraft des Warp erfüllt, und es war hoff nungslos, aber das hat ihn nicht abgehalten. Bewun dernswerte Loyalität, auch wenn sie unangebracht war.«
    Horus stellte einen Fuß auf die erste Stufe des Podi ums, das goldene Schwert ausgestreckt. Die Wut auf diese Bestie löschte alle anderen Erwägungen aus — er
wollte diesem verräterischen Bastard nur noch mit blo ßen Händen das Leben aus dem Leib würgen. Immerhin besaß
er noch genug Verstand, um zu erkennen, dass es närrisch wäre, die Waffe aus der Hand zu legen. Moy war offenbar mit Leichtigkeit getötet worden.
    »Wir müssen keine Feinde sein, Horus«, sagte Temba. »Sie haben ja keine Ahnung von der Macht des Warp, alter Freund. Sie übersteigt alles, was wir je gesehen haben. Der Warp ist wirklich schön.«
    »Er ist Macht«, stimmte Horus zu, indem er die nächs te Stufe erklomm. »Elementare, unkontrollierbare Macht und daher nicht vertrauenswürdig.«
    »Elementar? Vielleicht, aber das ist nicht alles«, sagte Temba.
    »Der Warp ist voller Leben, Ambition und Ver langen. Sie halten ihn für ein Ödland aus tobender Ener g ie das Sie Ihrem Willen unterwerfen können, aber Sie haben keine Ahnung von der Macht, die dort
ruht: die Macht zu dominieren, zu
kontrollieren und zu herr schen.«
    »Ich verlange nicht nach solchen Dingen«, sagte Ho rus.
    »Sie lügen«, gurgelte Temba. »Das sehe ich in Ihren
Augen, alter Freund. Ihr Ehrgeiz ist sehr stark ausge prägt, Horus. Fürchten Sie sich nicht davor. Heißen Sie ihn willkommen, dann werden wir keine Feinde sein,
sondern Verbündete, und uns auf einen Weg begeben, der uns zu den Herrschern
der Galaxis macht.«
    »Diese Galaxis hat bereits einen Herrscher, Temba. Er nennt sich der Imperator.«
    »Wo ist er dann? Er ist nach Art der barbarischen Stämme Altterras durch den Kosmos gepoltert, hat jeden vernichtet, der sich nicht seinem Willen unterwerfen wollte, und es dann Ihnen überlassen, die Trümmer auf zuheben. Was für eine Art Anführer ist das? Er ist nur ein Tyrann unter einem anderen Namen.«
    Horus machte noch einen Schritt und stand plötzlich auf dem Podest, beinahe in Schlagdistanz zu diesem Verräter, der es wagte, den Namen des Imperators zu schmähen.
    »Denken Sie darüber nach, Horus«, drängte Temba. »Die gesamte Geschichte der Galaxis führt doch zu der allmählichen Erkenntnis, dass sich die Ereignisse nicht willkürlich aneinanderreihen, sondern Ausdruck einer Bestimmung sind. Diese Bestimmung ist das Chaos.«
    »Das
Chaos?«
    »Ja!«, rief Temba. »Wiederholen Sie es ruhig, mein Freund. Das Chaos ist die erste Kraft im Universum und wird auch die letzte sein. Als die ersten Affenwesen ein ander mit Knochen den Schädel einschlugen oder in den Todeszuckungen einer Seuche zum Himmel schrien, da fütterten und nährten sie das Chaos. Die glückselige Er leichterung durch Exzessen, die Häme der Intrige — all das ist Wasser auf die Seelenmühlen des Chaos. Solange es die Menschheit gibt, solange wird es auch das Chaos geben.«
    Horus stand Temba jetzt von Angesicht zu Angesicht gegenüber, einem Mann, den er einst als Freund und Ka meraden in einem großen Unterfangen betrachtet hatte. Dieses Ding sprach zwar mit Tembas Stimme, und die Züge waren immer noch dieselben, aber von dem wun derbaren Menschen war nichts mehr übrig, nur noch diese elende Warpkreatur.
    »Du musst sterben«, sagte Horus.
    »Nein, denn das ist die Herrlichkeit Nurgh-leths«, gluckste Temba.
    »Ich werde niemals sterben.«
    »Das werden wir gleich sehen«, knurrte Horus und stieß Temba das Schwert in die Brust. Die goldene Klinge glitt mühelos durch die Fettschichten zum Herzen des Verräters.
    Horus riss sein Schwert in einem Schwall aus schwar zem Blut und Eiter heraus, und der Gestank war sogar für ihn fast zu viel. Temba lachte, anscheinend völlig un berührt von der eigentlich tödlichen Wunde, und hob sein eigenes Schwert, dessen gebrochene Klinge wie ge

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