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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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ein. »Aber wenn das Isstvan-System
rebelliert, muss es zuvor erst einmal unterworfen gewesen sein.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, Lucius, dass der Kreuzzug eigentlich nach außen
vorangetrieben werden sollte, um im Namen des Imperators die Galaxis zu
erobern. Stattdessen bewegt er sich nun rückwärts, um Risse zu kitten. Ich kann
nur annehmen, dass der Kriegsmeister das als eindrucksvolle Geste versteht, um
seinen Gegnern zu zeigen, welche Folgen eine Rebellion nach sich zieht.«
    »Undankbare Bastarde«, spie Lucius aus. »Wenn wir mit Isstvan fertig
sind, werden die uns auf Knien anflehen, sie wieder aufzunehmen.«
    »Bei vier Legionen, die auf sie losgelassen werden«, gab Tarvitz zu
bedenken, »glaube ich nicht, dass noch viele Isstvanier übrig bleiben, die wir
überhaupt noch aufnehmen können.«
    »Komm schon, Saul«, sagte Lucius, der vor ihm herging.
    »Hast du durch die Grünhäute etwa den Geschmack am Kämpfen verloren?«
    Den Geschmack am Kämpfen? An so etwas hatte Tarvitz noch nie gedacht.
Er hatte immer gekämpft, weil er mehr werden wollte, als er war, weil er bei
allem nach Perfektion strebte. Länger, als er überhaupt zurückdenken konnte,
hatte er sich der Aufgabe verschrieben, jene Krieger der Legion nachzuahmen,
die talentierter und würdiger waren als er. Er kannte seinen Platz innerhalb
der Legion, aber ihn zu kennen, war der erste Schritt, um mehr zu leisten.
    Als er Lucius' arrogante Gangart studierte, wurde ihm wieder einmal
bewusst, wie sehr sein Freund den Kampf liebte. Lucius liebte ihn, ohne sich
dafür zu schämen oder sich zu entschuldigen.
    Sich zwischen seinen Gegnern hindurchzuschlängeln und mit seinem
aufblitzenden Schwert eine blutige Spur zu hinterlassen, war es für ihn der
beste Weg, seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen.
    »Es macht mir nur Sorgen«, sagte Tarvitz.
    »Was macht dir Sorgen?« Lucius drehte sich um, und Tarvitz konnte ihm
ansehen, dass er in aller Eile versuchte, seine Entrüstung zu überspielen. Dieser
Gesichtsausdruck war ihm bei Lucius in letzter Zeit immer häufiger aufgefallen,
und es stimmte ihn traurig zu wissen, dass sein Ego und der ungebremste
Ehrgeiz, in den Reihen der Emperors Children weiter aufzusteigen, ihrer
Freundschaft letztlich ein Ende bereiten würden.
    »Dass der Kreuzzug überhaupt Risse kitten muss. Früher war Unterwerfung
die letzte Stufe, der nichts anderes mehr folgte, aber das ist jetzt nicht mehr
der Fall.«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte Lucius ihn lächelnd.
    »Wenn erst einmal ein paar dieser rebellischen Welten genug Tote zu
beklagen haben, hört das schon wieder auf, und dann wird der Kreuzzug weiter
seinem eigentlichen Weg folgen.«
    Rebellische Welten ... Wer hätte gedacht, je eine solche Formulierung
zu hören zu bekommen?
    Tarvitz entgegnete nichts, sondern dachte über die immense Zahl
Astartes nach, die im Isstvan-System zusammenkommen würden.
    Hunderte Astartes hatten auf Deep Orbital DS191 gekämpft, aber mehr als
zehntausend Emperors Children bildeten eine Legion, und von denen würde sich
der größte Teil auf den Weg nach Isstvan-III machen. Diese Masse allein genügte
schon für mehrere Kriegsgebiete. Die Vorstellung, dass gleich vier Legionen ins
Gefecht ziehen würden, ließ Tarvitz eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
    Was würde bloß von Isstvan übrigbleiben, wenn erst einmal vier Legionen
hindurchmarschiert waren? Konnte irgendeine Rebellion eine solche Reaktion
rechtfertigen?
    »Ich möchte nur den Sieg«, erklärte Tarvitz, doch seine Worte klangen
sogar in seinen eigenen Ohren hohl.
    Lucius lachte, aber Tarvitz konnte nicht bestimmen, ob er ihm damit
zustimmen wollte oder ihn verspottete.
     
    Sein Quartier nicht verlassen zu dürfen, war für Kyril Sindermann die
vorzüglichste Qual. Ohne die Bibliothek in Archivkammer drei, die er für
gewöhnlich besucht hatte, fühlte er sich ziel und rastlos.
    Seine eigene Büchersammlung, die nach normalen Maßstäben durchaus
umfangreich war, verblasste im Vergleich zu dem Schatz, den das Feuer
vernichtet hatte.
    Wie viele unbezahlbare Unikate waren durch die Warpbestie vernichtet
worden, die er und Euphrati aus den Seiten des Buchs Lorgar beschworen hatten?
    Darüber nachzudenken, führte zu nichts, und er fragte sich, wie sehr
die Zukunft sie für das dort verlorengegangene Wissen bestrafen würde. Schon jetzt
hatte er Tausende Seiten mit den Bruchstücken gefüllt, die ihm von der Lektüre
dieser Bücher in Erinnerung

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