DGB 03 - Brennende Galaxis
auf den Befehl
wartete, der sie gemeinsam mit ihrem Primarchen in die Schlacht ziehen lassen
würde.
»Aber die meisten von euch, meine Brüder, werden nicht dabei sein«,
fuhr Fulgrim fort.
Die Enttäuschung über diese Ankündigung war so intensiv, dass man sie
fast hätte greifen können, denn schließlich war die Legion in der Annahme ins
Callinedes-System gekommen, sie würde ihre ganze Schlagkraft der Vernichtung
der Xenos widmen dürfen.
»Die Legion wird aufgeteilt«, redete Fulgrim weiter und hob die Hände,
um die Wehklagen und Unmutsäußerungen zum Verstummen zu bringen. »Ich werde
eine kleine Streitmacht anführen, die sich bei Callinedes IV mit Ferrus Manus
und seinen Iron Hands zusammen schließen wird. Der Rest der Legion wird im Isstvan
System mit der 63. Expedition des Kriegsmeisters zu sammentreffen. Das sind die
Befehle des Kriegsmeisters und eures Primarchen. Lordkommandant Eidolon wird
euch nach Isstvan führen, und er wird meinen Platz einnehmen, bis ich mich euch
wieder anschließen kann.«
Tarvitz sah zu Lucius, war aber nicht in der Lage, den Gesichtsausdruck
des Schwertmeisters zu deuten. Widersprüchliche Gefühle regten sich in Tarvitz:
einerseits der Schmerz des Verlusts, weil er abermals von seinem Primarchen
getrennt werden sollte.
Andererseits begeisterte Vorfreude bei dem Gedanken daran, an der Seite
seiner Kameraden mit den Sons of Horus zu kämpfen.
»Kommandant, wenn ich bitten darf«, sagte Fulgrim und gab Eidolon ein
Zeichen vorzutreten.
Der Angesprochene nickte und erklärte: »Der Kriegsmeister hat sich an
uns gewandt, damit wir seine Legion abermals im Gefecht unterstützen. Er sieht,
welche Fähigkeiten wir besitzen, und wir heißen diese Gelegenheit willkommen,
unsere Überlegenheit unter Beweis zu stellen. Neben seiner eigenen Legion
entsendet der Kriegsmeister auch die Death Guard und die World Eaters.«
Gebanntes Gemurmel machte sich auf dem Frachtdeck breit, als die Namen
derart brutaler Legionen fielen.
Eidolon lachte. »Wie ich sehe, erinnern sich einige von euch noch an
den Kampf an der Seite unserer Brüder Astartes. Wir alle wissen, zu welch
finsterem und fantasielosem Geschäft der Krieg in den Händen solcher Männer
verkommt, daher sage ich euch, dies ist die ideale Gelegenheit, um dem
Kriegsmeister zu demonstrieren, wie die vom Imperator Auserwählten kämpfen.«
Wieder jubelte die Legion, und Tarvitz wusste, wenn die Emperors
Children die Chance bekamen, ihr Geschick und ihre Kunstfertigkeit zu beweisen,
würden sie sie auch nutzen. Fulgrim hatte Stolz zu einer Tugend gemacht, und
dieser Stolz trieb jeden Krieger seiner Legion zu Bestleistungen an, mit denen
es niemand aufnehmen konnte.
Torgaddon hatte es als Arroganz bezeichnet, und auf der Oberfläche von
Mord hatte Tarvitz versucht, ihn von diesem Gedanken abzubringen. Doch als er
jetzt die prahlerischen Ausrufe der Emperors Children vernahm, war er gar nicht
mehr so sicher, ob sich sein Freund im Irrtum befunden hatte.
»Der Kriegsmeister hat um unsere unverzügliche Anwesenheit gebeten«,
rief Eidolon, um den Jubel zu übertönen. »Zwar ist Isstvan nicht ganz so weit
entfernt, doch die Bedingungen im Warp sind schwieriger geworden, weshalb wir
uns beeilen müssen. Der Schlachtkreuzer Andronius wird in vier Stunden
nach Isstvan aufbrechen. Wenn wir dort eintreffen, werden wir Botschafter
unserer Legion sein, und wenn die Schlacht geschlagen ist, wird der
Kriegsmeister den Krieg von seiner herrlichsten Seite erlebt haben.«
Eidolon salutierte, und Fulgrim klatschte als Erster Beifall, ehe er
sich umdrehte und hinausging.
Tarvitz war verblüfft. Es war ungewöhnlich, dass eine solche
Streitmacht Astartes zum Einsatz kam. Auf Isstvan musste etwas Immenses auf sie
warten. Die Vorfreude darauf, sich vor dem Kriegsmeister beweisen zu können,
wurde durch plötzliches, hartnäckiges Unbehagen gedämpft.
»Vier Legionen?«, fragte Lucius und sprach damit aus, was Tarvitz
dachte, während sich die Trupps auflösten, um Vorbereitungen für die Reise zu
treffen, die sie mit der 63. Expedition zusammenführen sollte. »Für ein
einziges System? Das ist doch absurd!«
»Vorsicht, Lucius, du bewegst dich am Rande zur Arroganz«, machte
Tarvitz deutlich. »Willst du die Entscheidung des Kriegsmeisters infrage
stellen?«
»Natürlich nicht. Aber du musst doch selbst sagen, dass das so ist, als
würde man zum Vorschlaghammer greifen, nur um eine Nuss zu knacken.«
»Möglicherweise«, räumte Tarvitz
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