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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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wurden.
Steinmetze hatten ihnen die Formen irgendwelcher Monster verliehen. Die
Turmspitze war durch den Aufprall einer Landekapsel abrasiert worden.
»Verdammt. Wenn du mich hörst, Tarik, dann begib dich zu dem Turm an der
westlichen Mauer, dem Turm, dessen Spitze zerschlagen ist. Wir sammeln uns
dort, ich bin auf dem Weg nach unten.«
    »Und?«, fragte Vipus.
    »Nichts. Kom ist unbrauchbar. Irgendetwas stört es.«
    »Die Türme?«
    »Dafür ist mehr nötig«, gab Loken zurück. »Komm, wir müssen sehen, wie
wir von dieser verdammten Wand runterkommen.«
    Vipus nickte und drehte sich zu seinen Männern um. »Locasta, sucht nach
einem Weg, der uns nach unten bringt.«
    Loken beugte sich über die Brustwehr, während die Locasta
ausschwärmten, um den Befehl ihres Anführers auszuführen. Tief unten konnte er
die winzigen Astartes sehen, die gegen Krieger in schwarzen Rüstungen kämpften.
Er wandte sich ab, verzweifelt auf der Suche nach einem Ausweg.
    »Hier!«, rief Bruder Casto, der Flammenwerfer-Träger der Locasta.
    »Eine Treppe!«
    »Gut gemacht«, sagte Loken und begab sich zu Casto, um sich anzusehen,
was der entdeckt hatte. Hinter der großen, verwitterten Statue eines antiken
Kriegers fand sich tatsächlich eine Treppe, die man in den sandfarbenen Stein
geschnitten hatte.
    Der Durchgang sah grobschlächtig und unvollendet aus, der Stein war
narbig und mit dem Alter spröde geworden.
    »Marsch«, befahl Vipus. »Casto, Sie gehen voran.«
    »Ja, Hauptmann«, erwiderte Casto und verschwand in dem dunklen
Durchgang.
    Loken und Vipus folgten ihm durch die Öffnung, die gerade genug Platz
bot, damit sie mit ihren Rüstungen hindurchkamen. Die Treppe führte vielleicht
zehn Meter nach unten, dann ging sie in eine breite Galerie mit niedriger Decke
über.
    »Die Mauer muss durchlöchert sein«, erklärte Vipus.
    »Katakomben«, sagte Loken und zeigte auf Nischen in der Mauer, in denen
sich die vermoderten Überreste von Skeletten befanden, an denen noch Stoffreste
hingen.
    Casto ging vor ihnen her die Galerie entlang. Je tiefer sie ins Innere
vordrangen, umso zahlreicher wurden die Skelette, die man zum Teil in zwei oder
drei Lagen über einander deponiert hatte.
    Abrupt drehte sich Vipus um, hielt seinen Bolter hoch, den Finger am
Abzug.
    »Vipus?«
    »Ich dachte, ich hätte etwas gehört.«
    »Hinter uns ist niemand«, erwiderte Loken. »Geh weiter und konzentrier
dich auf den Weg. Das könnte ...«
    »Bewegung!«, rief Casto und schickte eine Salve orange gelbes Feuer aus
seinem Flammenwerfer in die Dunkelheit vor sich.
    »Casto!«, bellte Vipus. »Bericht! Was sehen Sie?«
    Nach einer kurzen Pause antwortete Casto: »Ich weiß nicht. Was immer es
gewesen ist, jetzt ist es weg.«
    In den Nischen vor ihnen machten sich die Flammen gierig über die
nackten Knochen her. Loken konnte sehen, dass vor ihnen kein Feind zu entdecken
war, nur tote Isstvanier.
    »Da ist jetzt nichts«, sagte Vipus. »Bleiben Sie konzentriert, und
lassen Sie sich nicht von irgendwelchen Schatten erschrecken! Sie alle sind
Sons of Horus!«
    Der Trupp bewegte sich zügiger weiter, die Männer verdrängten alle
Gedanken daran, dass sich irgendwo Gegner versteckt halten könnten, und
passierten in aller Eile die brennenden Nischen.
    Die Galerie ging in eine große Kammer über, von der Loken annahm, dass
sie genauso breit war wie die Mauer. Das einzige Licht stammte von der
tänzelnden Flamme an der Spitze von Castos Flammenwerfer, in deren gelbem
Schein die massiven Steinblöcke eines Grabs zu erkennen waren.
    Loken entdeckte einen Sarkophag aus schwarzem Granit, umgeben von
knienden Statuen, die den Kopf gesenkt hielten und deren Hände vor der Brust
zusammengekettet waren. Steinflächen an den Wänden waren mit Gravuren von
menschlichen Gestalten überzogen, die zeremonielle Kriegsszenen durchspielten.
    »Casto, gehen Sie weiter«, forderte Vipus ihn auf. »Suchen Sie nach
einem Weg, der nach unten führt.«
    Unterdessen näherte sich Loken dem Sarkophag und strich mit einer Hand
über den Deckel. Er war so bearbeitet, dass er eine menschliche Gestalt
darstellte, doch Loken wusste, dass es sich nicht um eine naturgetreue
Abbildung des Toten in seinem Inneren handelte.
    Das Gesicht wies keinerlei Merkmale auf, die Augen waren nichts weiter
als zu dreieckigen Stücken geschnittenes farbiges Glas.
    Durch die Steinwand hindurch hörte Loken von draußen das Lied der
Sirenenfeste, ein an- und abschwellender, klagender Ton, der sich vom

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