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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Brüder nannten Sie den Halbgehörten, aber Sie stellen sie
deswegen nicht zur Rede. Ich weiß, Sie machen das nicht, weil ein cthonischer
Krieger der Ehre verpflichtet ist und unbedeutende Beleidigungen nicht zur
Kenntnis nimmt. Ich weiß auch, dass man nicht auf Ihren Rat hört, weil Ihre
Stimme von gestern ist, als der Große Kreuzzug noch etwas Hehres war, mit dem
der Menschheit etwas Gutes getan werden sollte.«
    Qruze' Gesicht sprach Bände über das Ringen, das sich in seiner Seele
abspielte.
    Loyalität gegenüber seiner Legion wetteiferte mit seiner Loyalität
gegenüber den Idealen, die diese Legion überhaupt erst hatten entstehen lassen.
    Schließlich lächelte er wehmütig und sagte: »Nichts zu Anstrengendes.«
    Dann sah er zum Kriegsmeister und zu Maloghurst.
    »Kommen Sie«, wandte er sich wieder an die Gruppe vor ihm.
    »Folgen Sie mir.«
    »Wohin?«, fragte Sindermann.
    »In Sicherheit«, erwiderte er. »Loken bat mich, auf Sie aufzupassen,
und das werde ich tun. Und jetzt schweigen Sie und folgen mir.«
    Qruze machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zu einer der vielen
Türen, die aus dem Audienzsaal führten. Euphrati blieb dicht hinter ihm,
Sindermann und Mersadie trotteten neben ihr her, ohne zu wissen, wohin sie
gebracht werden sollten. Kurz vor der Tür, einem großen Portal aus polierter
Bronze, gab Qruze den beiden dort Wache haltenden Kriegern ein Zeichen, damit
sie ihm Platz machten.
    »Ich bringe die hier nach unten«, sagte er.
    »Unser Befehl lautet, niemanden gehen zu lassen«, erklärte einer der
Wachleute.
    »Und ich gebe Ihnen einen neuen Befehl«, sagte Qruze mit einer
stählernen Entschlossenheit, die Sindermann zuvor nicht aufgefallen war. »Geben
Sie den Weg frei. Oder wollen Sie sich dem Befehl eines vorgesetzten Offiziers
verweigern?«
    »Nein, mein Herr«, sagte der Krieger, verbeugte sich und zog die Tür
auf.
    Qruze nickte den Wachleuten zu, dann gab er seinen drei Begleitern ein
Zeichen, damit sie durchgingen.
    Sindermann, Euphrati und Mersadie verließen den Audienzsaal, und als
die Tür hinter ihnen zufiel, hatte das etwas erschreckend Endgültiges an sich.
Die Geräusche von der Oberfläche des sterbenden Planeten und das schockierte
Keuchen aus der Menge verstummten schlagartig, und die einsetzende Stille
sorgte für eine beunruhigende Atmosphäre.
    »Und was machen wir nun?«, wollte Mersadie wissen.
    »Ich bringe uns so weit von der Rächender Geist weg wie
möglich«, erwiderte Qruze.
    »Weg vom Schiff?«, fragte Sindermann.
    »Ja«, bestätigte Qruze. »Ihre Art ist auf diesem Schiff in Gefahr —
sogar in großer Gefahr.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Zwölf 
          Säuberung 
          Lasst die Galaxis brennen         
    Die Gottesmaschine
     
     
    DIE SCHREIE DER TODESKAMPFE in der Choralstadt kamen in gewaltigen
Wellen und schlugen wie ein Tsunami gegen den Kantorenpalast. In den Straßen,
die unterhalb des Bauwerks sowie mitten hindurch verliefen, lösten sich die
Bewohner der Stadt dort auf, wo sie gerade standen oder gingen, und ihre Körper
vergingen in einem Strom aus zerfallendem Fleisch.
    Die Menschen, die sich in den Straßen drängten, schrien ihren Hass und
ihre Angst hinaus, und sie beteten ihre Götter an, sie zu erlösen. Millionen
schrien gleichzeitig, und die Folge davon war ein verheerender schwarzer
Todessturm. Eine Kriegssängerin flog über sie hinweg und versuchte, mit ihren
Liedern den Schmerz und die Qual zu lindern, aber das Virus erwischte auch sie,
und anstatt die Götter von Isstvan zu preisen, hustete sie schwarze Wolken aus,
während das Virus sie von innen auffraß. Wie ein abgeschossener Vogel stürzte
sie trudelnd auf die Sterbenden unter ihr.
    Eine klobige Gestalt tauchte auf dem Palastdach auf. Der Ältere Rylanor
bewegte sich bis zur Dachkante und schaute sich das grausige Schauspiel auf den
Straßen an. Sein Cybot-Körper war gegen alle Einflüsse der Umwelt abgeschottet,
und das wesentlich besser als jede AstartesRüstung, so dass der tödliche Wind
ihn wirkungslos umwehte, während er Zeuge vom Sterben der Stadt wurde.
    Rylanor schaute hinauf zum Himmel, wo weit oben im Orbit die Flotte des
Kriegsmeisters immer mehr todbringende Bomben auf Isstvan-III abwarf. Der alte
Cybot stand allein da — als einzige friedliche Note inmitten der Todesschreie
der Choralstadt.
     
    »Gut, dass wir so stabile Bunker gebaut haben«, sagte Hauptmann Ehrlen.
    Die Finsternis im versiegelten

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