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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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führte.
    Als die Dunkelheit ihn umschloss, vernahm Loken ein vertrautes
Geräusch, das jenseits der Mauern der Sirenenfeste seinen Ursprung hatte.
    Es war ein Kreischen.
    Es war das Todeslied der Choralstadt.
     
    Die ersten Virusbomben explodierten hoch über der Choralstadt,
gewaltige Detonationen verstreuten die tödliche Ladung weit in die Atmosphäre.
Die Virenstränge, die auf Isstvan-III zum Einsatz kamen, sollten alles Leben auf
der Planetenoberfläche ausradieren, und sie stellten die effizienteste Waffe
dar, die der Kriegsmeister zum Einsatz bringen konnte. Die Bomben waren
leistungsfähig genug, um eine Planetenbevölkerung gleich hundertfach zu töten,
und sie waren so programmiert, dass sie über den Planeten verteilt über
verschiedenen Zielen in unterschiedlicher Höhe detonierten.
    Das Virus bahnte sich seinen Weg durch Wälder und über Ebenen, strömte
an Algen entlang und ritt auf den Luftströmungen mit, um jeden Punkt auf dem
Globus zu erreichen.
    Es überwand Berge, durchschritt Flüsse und grub sich durch Gletscher.
Es war die todbringendste Waffe des Imperiums, so grausam, dass der Imperator
den Gedanken verabscheute, sie zum Einsatz kommen zu lassen.
    Die Bomben gingen zwar überall auf Isstvan-III nieder, aber am
konzentriertesten wurde die Choralstadt bombardiert.
     
    Die World Eaters waren am weitesten von einem Schutzraum entfernt und
dem ersten Bombenteppich somit am schlimmsten ausgesetzt. Einige hatten es bis
in die Bunker geschafft, der größte Teil von ihnen jedoch nicht. Die Krieger
sanken auf die Knie, als das Virus ihre Rüstung durchdrang. Extrem
korrodierende Kampfstoffe waren in die Virenstruktur eingebaut, die Schläuche
und Verbindungselemente aus Kunststoff zerfraßen oder die sich ihren Weg durch
im Gefecht erlittene Beschädigungen der Rüstung bahnten.
    Schreiend gingen die Astartes zu Boden, aber der Schrecken ihrer
Schreie war nicht annähernd so entsetzlich wie der eigentliche Anlass.
    Das Virus löste die Zellverbindungen auf molekularer Ebene auf, und die
Opfer verwandelten sich innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt in eine
Suppe aus stinkendem Fleisch. Zurück blieb am Ende nur eine wässrige Lösung in
einer verrottenden Rüstung. Auch viele von denen, die es zu den rettenden
Bunkern schafften und die Türen hinter sich zuzogen, starben unter Qualen, da
sie feststellen mussten, dass sie das unerbittliche Virus mitgeschleppt hatten.
    Unter der Zivilbevölkerung breitete sich das Virus schneller aus, als
man es sich vorstellen konnte, da es inerhalb eines verseuchten Atemzugs von
einem Opfer auf das nächste übersprang. Die Leute brachen auf der Stelle
zusammen, das Fleisch strömte von ihren Knochen, während das Nervensystem
kollabierte und sich die Knochen in eine breiige Masse verwandelten.
    Grelle Explosionen heizten das Festmahl für die Viren weiter an und
ließen die tödlichen Reaktionen weiter umsich greifen. Das Todbringende an
diesem Virus war zugleich dessen ärgster Feind, denn sobald es keinen Wirt mehr
gab, der weitere Opfer anstecken konnte, begann sich das Virus selbst zu
verzehren.
    Doch das Bombardement aus dem Orbit war unerbittlich und überzog den
gesamten Planeten nach einem ausgeklügelten Plan, wonach sich die Explosionen weit
genug überlappten, damit niemand entrinnen konnte.
    Ganze Königreiche und Vasallenstaaten wurden binnen Minuten
ausgelöscht, uralte Kulturen, die die Alte Nacht überlebt und Dutzende von
Invasionen überstanden hatten, gingen unter, ohne dass sie jemals den Grund dafür
erfuhren. Millionen wurden qualvoll dahingerafft, da ihre Körper sie im Stich
ließen und zerfielen, bis nur ein Klumpen verrottender Materie übrig war.
     
    Sindermann sah mit an, wie sich auf den riesigen Bildschirmen die
Dunkelheit über dem dargestellten Ausschnitt des Planeten unter ihnen
ausbreitete. Das geschah als breiter schwarzer Ring, der sich mit erstaunlicher
Schnelligkeit auf der Oberfläche voranfraß.
    Zurück blieb graue Leere. Eine weitere Welle der Verderbnis kroch aus
einer anderen Richtung kommend über den Planeten. Beide Massen begegneten sich
und griffen dann auf die noch verschont gebliebenen Regionen über.
    »Was ... was ist das?«, flüsterte Mersadie.
    »Das haben Sie bereits gesehen«, antwortete Euphrati.
    »Der Imperator hat es Sie durch mich sehen lassen. Es ist der Tod.«
    Sindermanns Magen drehte sich um, als er an die abscheulichen Visionen
von Tod und Zerfall dachte: wie sich sein Fleisch vor seinen

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