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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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sonderbare Mischung aus Erleichterung und Trauer, als ihm
klarwurde, wovor Qruze sie bewahrt hatte. Es gab kaum einen Zweifel daran, was
mit den Memoratoren im Audienzsaal geschehen war. Dass so viele wunderbare,
kreative Menschen geopfert worden waren, um den Interessen derer zu dienen, die
kein Verständnis für Kunst und Kreativität besaßen, stimmte ihn im gleichen Maß
zornig und traurig.
    Er sah zu Euphrati Keeler, die stärker geworden zu sein schien, seit
sie dem Tod entronnen war. Ihr Haar wirkte golden, ihre Augen leuchteten hell,
und auch wenn die Haut nach wie vor blass war, diente das nur dem Zweck, die
ihr innewohnende Macht hervorzuheben.
    Mersadie Oliton war im Gegensatz dazu sichtlich geschwächt.
    »Sie werden uns verfolgen«, gab Keeler zu bedenken,
    »wenn sie das nicht schon längst tun.«
    »Können wir entkommen?«, fragte Mersadie heiser.
    »Entweder es gelingt uns oder es gelingt uns nicht.«
    Qruze zuckte nur mit den Schultern.
    »Dann war es das also?«, warf Sindermann ein.
    Keeler schaute ihn amüsiert an. »Nein, und das sollten Sie eigentlich
besser wissen, Kyril. Es ist niemals >es<,nicht für einen Gläubigen. Da
ist immer noch mehr, etwas, worauf man sich freuen kann, wenn alles vorbei
ist.«
    Sie kamen an einer Reihe Beobachtungskuppeln vorbei, durch die man in
die kalte Leere des Alls blicken konnte ein Anblick, der Sindermann nur daran
erinnerte, wie unbedeutend sie im Vergleich zur Galaxis waren. Selbst der winzigste
Lichtpunkt, den er in der Schwärze ausmachte, war in Wahrheit ein Stern, der
vielleicht von eigenen Welten mit eigenen Bewohnern und einer eigenen
Zivilisation umgeben war.
    »Wie kann es sein, dass wir uns inmitten solch gravierender Ereignisse
wiederfinden, die wir trotzdem nicht kommen sahen?«, flüsterte er.
    Nach einer Weile erkannte Sindermann die Umgebung wieder.
    Er entdeckte vertraute Zeichen, die man in die Schotte geritzt hatte,
Kennzeichnungen, die ihm verrieten, dass sie sich dem Hangardeck näherten.
Qruze führte sie zielsicher und mit selbstbewussten Schritten durch das Schiff,
was den Mann ganz anders wirken ließ, der Beschreibungen zufolge ein
bedauernswerter Speichellecker hätte sein müssen. Die Brandschutztüren zum
Hangardeck waren geschlossen, an der sie umgebenden Struktur hingen noch die zerlumpten
Überreste von Votivzetteln und Opfergaben an den Kriegsmeister, als dessen
Söhne ihn nach Delphos gebracht hatten.
    »Hier rein«, sagze Qruze. »Wenn wir Glück haben, ist ein Kampfschiff
da, das wir nehmen können.«
    »Um wohin zu fliegen?«, wollte Mersadie wissen. »Wohin können wir
gehen, wo uns der Kriegsmeister nicht finden kann?«
    Keeler legte besänftigend eine Hand auf Mersadies Arm.
    »Keine Sorge. Wir haben mehr Freunde, als Sie ahnen, Sadie. Der
Imperator wird mir den Weg zeigen.«
    Polternd öffneten sich die Türen, und Qruze betrat selbstbewusst das
Deck. Sindermann musste erleichtert lächeln, als der Krieger erklärte: »Da. Ein
Thunderhawk Nine Delta.«
    Doch das Lächeln erstarb im nächsten Moment. Vor der Maschine stand
Maggard in seiner goldenen Rüstung.
     
    Saul Tarvitz musterte den völlig ungläubigen Gesichtsausdruck von
Hauptmann Ehrlen, als der das Ausmaß der vom Feuersturm angerichteten
Verwüstungen sah. In der Choralstadt war nichts mehr so, wie sie es zuvor gesehen
hatten. Jedes bisschen lebendes Gewebe war verschwunden, von den Flammen nach
dem Virenangriff zu Atomen verbrannt.
    Jedes Gebäude war rußgeschwärzt und eingestürzt, was Isstvan-III wie
eine Höllenvision erscheinen ließ. Einige standen noch in Flammen. Gewaltige
Feuersäulen stiegen aus Treibstoffleitungen und Raffinerien in den Himmel auf
und trotzten damit der Schwerkraft. Der Gestank nach verbranntem Metall und
verkohltem Fleisch war allzu intensiv, und was sie vor sich sahen, schien
nichts mit der Stadtansicht gemeinsam zu haben, die sie erst vor wenigen
Minuten erlebt hatten.
    »Warum?«, war alles, was Ehrlen herausbringen konnte.
    »Ich weiß nicht«, sagte Tarvitz und wünschte, er könnte dem World Eater
mehr berichten.
    »Das waren nicht die Isstvanier, oder?«, fragte Ehrlen, Tarvitz wollte
ihn anlügen, aber er wusste, sein Gegenüber würde ihn sofort durchschauen.
    »Nein, das waren sie nicht.«
    »Wurden wir verraten?« Tarvitz nickte.
    »Warum?«, fragte Ehrlen noch einmal.
    »Darauf habe ich keine Antwort, Bruder. Aber wenn sie gehofft haben,
uns alle in einem Zug zu töten, dann haben sie versagt.«
    »Und die World

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