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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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des Schiffs vorbeizogen.
    »Imperator steh uns bei. Imperator steh uns bei. Imperator steh uns
bei«, flüsterte er unablässig, da die Flammen den Titan scheinbar unendlich
lang einhüllten. Die Hitze auf der Kommandobrücke war längst unerträglich
geworden, doch dagegen ließ sich nichts ausrichten, da die Kühleinheiten
abgeschaltet worden waren, als sie den Titan versiegeln mussten, um ihn vor dem
Virus zu schützen.
    Einem riesigen Dampfkochtopf gleich stieg die Temperatur im Inneren des
Titans, bis es Cassar vorkam, als könnte er keinen Atemzug mehr machen, ohne
sich die Lungen zu verbrennen. Er schloss die Augen und sah durch seine
Netzhäute die geisterhaft grünen Datenanzeigen vorbeizucken. Der Schweiß lief
ihm in Strömen über das Gesicht, und er wusste: Das war es. So würde er
sterben: nicht im Gefecht, nicht beim Aufsagen der Lectitio Divinitatus,
sondern an Bord seines geliebten Dies Irae zu Tode gekocht.
    Er hatte jedes Gefühl dafür verloren, wie lange sie in Feuer gehüllt
waren, als der professionelle Kern seines Verstands auf die Idee kam, einen
Blick auf die Temperaturanzeige zu werfen, die seit Einsetzen des Feuersturms
kontinuierlich gestiegen war. Die Temperatur hatte nicht weiter zugenommen und
begann sogar zu sinken. Cassar schlug die Augen auf und entdeckte durch die
Sichtfenster im Kopf des Titans zwar immer noch ein Flammenmeer, doch es waren
auch vereinzelte Flecken von blauem Himmel auszumachen, da das Feuer fast alles
Gas verbrannt hatte, das durch den Tod der Isstvanier freigesetzt worden war.
    »Temperatur sinkt«, meldete er und wunderte sich, dass sie tatsächlich
noch lebten.
    Aruken begann zu lachen, als ihm klarwurde, dass sie es geschafft
hatten.
    Princeps Turnet setzte sich wieder auf seinen Kommandosessel und
schaltete die Systeme des Titans ein. Cassar nahm an seinem Pult Platz, der
Ledersessel war noch vorn Schweiß durchtränkt. Er sah die Anzeigen der externen
Überwachung zum Leben erwachen, als der Princeps auch diese Systeme neu
startete.
    »Systemcheck«, ordnete Turnet an.
    Aruken nickte und wischte sich mit dem Armel die schweißnasse Stirn ab.
»Waffensysteme in Ordnung, aber wir müssen auf die Schussfrequenz achten, weil
sie schon jetzt verdammt heiß sind.«
    »Bestätigt«, ergänzte Cassar. »Die Plasmawaffen werden wir ebenfalls so
bald nicht einsetzen können. Wenn wir es versuchen, werden wir uns
wahrscheinlich selbst den Arm absprengen.«
    »Verstanden«, sagte Turnet. »Leiten Sie Notfallkühlung ein. Ich will,
dass diese Waffen so bald wie möglich feuerbereit sind.«
    Diesmal war es Cassar, der bestätigend nickte. Allerdings war ihm nicht
klar, welchen Grund es für diese Eile geben sollte. Da draußen konnte doch
nichts diesen Feuersturm überlebt haben — erst recht nichts, was einem Titan
gefährlich werden konnte.
    »Flugkörper!«, rief Aruken, und als Cassar aufsah, entdeckte er einen
Schwarm schwarzer Punkte, die schnell vom kristallklaren Himmel herabgeschossen
kamen und in geringer Höhe auf die geschwärzten Ruinen der verbrannten Stadt
zuflogen.
    »Aruken, verfolgen Sie sie«, sagte Turnet.
    »Kampfschiffe«, erwiderte Aruken.
    »Sie steuern das Stadtzentrum an, zumindest das, was davon noch übrig
ist.«
    »Zu wem gehören sie?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    Cassar lehnte sich in seinem Cockpitsessel nach hinten und ließ die
Fäden der Kommandosysteme des Titans wieder in den Vordergrund seines
Bewusstseins rücken.
    Er aktivierte die Zielerfassung, und sein Blick wechselte in das
Fadenkreuz über, wodurch die Formation aus Kampfschiffen herangezoomt wurde.
Knochenweiße, mit Blau abgesetzte Lackierung und dazu das Symbol von
Reißzähnen, die sich um einen Planeten schlossen, verrieten ihm, wen sie vor
sich hatten.
    »World Eaters«, sagte er laut aus.
    »Das sind World Eaters. Das muss die zweite Welle sein.«
    »Es gibt keine zweite Welle«, sagte Turnet, als führe er Selbstgespräche.
    »Aruken, fahren Sie den Kom-Mast aus und verbinden Sie mich mit der Rächender
Geist .«
    »Flottenkommando?«, fragte Aruken.
    »Nein. Mit dem Kriegsmeister.«
     
    Iacton Qruze führte sie durch die Korridore der Rächender Geist ,
vorbei an den Trainingshallen, vorbei an Lupercals Hof und weiter nach unten
durch gewundene Gänge, in denen noch keiner von ihnen zuvor gewesen war, nicht
einmal, als sie sich vor Maggard und Maloghurst versteckt hatten.
    Sindermanns Herz trommelte in einem wilden Takt gegen seine Rippen, und
ihn überkam eine

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