DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Antrieb. Garro, die Brutstätte. Los!«
    Die Mitglieder der Siebten
Kompanie kamen zu ihm, und der Gefechtshauptmann stellte zufrieden fest, dass sich
die Verluste in Grenzen hielten.
    Der
Apothekarius Voyen musterte ihn von Kopf bis Fuß und nahm wortlos den Zustand
seines Helms zur Kenntnis, der an seinem Gürtel hing. Decius trug ebenfalls
keinen Helm mehr, sein Gesicht zierte ein mörderisches Grinsen. Die Reste von ingeweiden
auf seiner Energiefaust zeugten davon, wie erfolgreich er sich in diesem Kampf
bereits geschlagen hatte.
    Er nickte ihnen zu, und die
Männer der Siebten stellten sich in Formation auf. Sie setzten sich in Bewegung
und überließen es Grulgors Kompanie, sich um die letzten fliegenden Jorgall zu
kümmern. Zügig verließen sie die kristallinen Dünen und begaben sich in einen
Wald aus großen, baumähnlichen Objekten, die aus irgendwelchen groben Fasern
erschaffen worden waren.
    Sendek widmete sich seinem
Auspex. »Die taktische Darstellung zeigt in dieser Richtung Wärmequellen an, die
zu einer Jorgall-Brutstätte passen.«
    Er deutete in eine Richtung.
    »Dort entlang. Der virtuelle
Kompass hat Schwierigkeiten, sich auf die innere Struktur dieser Flaschenwelt einzustellen.«
    »Wie aktuell sind die Daten?«,
wollte Hakur wissen.
    »Die Sensor-Servitoren haben
uns schon nicht gewarnt, dass wir in einem See aus Chemikalien landen würden.
Ich frage mich, was ihnen sonst noch entgangen sein kann.« Sendek runzelte die
Stirn.
    »Die Anzeigen sind ...
widersprüchlich.«
    »Dann machen wir uns wohl
besser auf jede erdenkliche Überraschung gefasst«, meinte Rahl und umfasste seinen
Kombi-Bolter fester.
     
    »Lassen Sie sich vom Namen
Ihres Ziels nicht zur Nachlässigkeit verleiten, Hauptmann«, hatte Mortarion
gesagt, ohne ihn anzusehen, während Garro in den Hololithen des Versammlungs-saals
an Bord der Standhaftigkeit schaute.
    »Diese sogenannte Brutstätte
dient nicht nur dem Nachwuchs der Jorgall, sondern ist auch der Ort, an dem sie
ihre Modifikationen vornehmen. Sie werden dort wahrscheinlich nicht nur ihre
Larven, sondern auch mit bewaffneten Erwachsenen gefüllte Eier vorfinden.«
    Als er die weit in den Himmel
ragenden, faserigen Bäume betrachtete, rief sich Garro diese Worte ins
Gedächtnis. Weiter in den »Wald« hinein standen die Stämme dichter beieinander
und in geordneten Reihen, an den Ästen hingen große graue Kugeln, die an
monströse Früchte erinnerten. In einigen waren langsame Bewegungen auszumachen,
hier und dort sah man eine wässrige Flüssigkeit, die Sendek sofort als
»Eidotter« identifizierte.
    Voyen teilte seine Ansicht und
deutete auf verschiedene leere Kugeln, die schlaff herabhingen und aus denen
Flüssigkeit tropfte.
    »Die Wurzeln der Bäume nehmen
diesen > Eidotter < gleich wieder auf und führen ihn in das System zurück«,
stellte Sendek fest.
    »Sehr effizient.«
    »Ich bin sprachlos, so sehr
fasziniert mich das«, kommentierte Rahl in einem Ton, der das genaue Gegenteil verriet.
    Decius hielt die Hand in der
Nähe seines Bolters. »Wo ist die Verteidigung? Ist diesen Xenos ihr Nachwuchs
so egal, dass sie ihn ungeschützt jedem Jäger überlassen, der hier
vorbeikommt?«
    »Vielleicht sind ja deren
Kinder die Jäger«, gab Hakur mit düsterer Miene zu bedenken.
    Einer der Männer aus dem
Veteranentrupp blieb stehen und zeigte auf etwas vor sich auf dem Boden.
»Hauptmann«, sagte er.
    »Sehen Sie das?«
    »Was ist das?«, fragte Garro.
    Der Astartes bückte sich und
hob ein glänzendes metallisches Objekt auf. »Das ist ... das ist ein Helm,
glaube ich.«
    Er hielt das Ding hoch, so dass
alle es betrachten konnten. Garro gefror das Blut in den Adern — es handelte
sich um einen Teil der Rüstung einer Schwester der Sororitas Silentum.
Irgendetwas darin bewegte sich, dann fiel ein abgetrennter Kopf aus dem Helm
und landete von langem blondem Haar umgeben auf dem Boden.
    »Ein sauberer Schnitt«,
erklärte der Astartes.
    »Und noch sehr frisch.«
    Voyen kniff die Augen zusammen.
»Wo ... wo ist der Rest?«
    Mit seinem Bolter zeigte Decius
auf verschiedene Äste in dem Baum vor ihnen. »Da, da und da. Und dort drüben
wohl auch.« Überall waren Fetzen aus Gold und feuchtem Rot zu sehen.
    »Die Schwestern haben die Brutstätte
aufgesucht?« Hakur sah sich verdutzt um. »Warum sollten die Hexenjägerinnen
herkommen?«
    Decius lachte ironisch. »Ich
glaube, alter Mann, die Frage kommt an zweiter Stelle. Wichtiger ist, was sie
getötet hat.«
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