Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
gekreischten Tönen, die mal höher, mal tiefer wurden. Er warf
das Headset zur Seite, stand auf und blickte sich um. Die übrigen Bunkerkapseln
brannten oder waren zertrümmert.
    Dann stieß er den Toten mit der
Stiefelspitze an. Das vom Tod überraschte Gesicht starrte ihn an, ein Auge sah
durch die zerbrochene rote Linse einer Zielerfassung. »Du wirst heute nicht
mein Letzter sein«, versprach er dem Gefallenen.
    »Auf Sicherheitsabstand
gehen!«, brüllte Garro über Kom.
    »Sprengladungen explodieren
gleich!«
    Der Astartes mit dem
Raketenwerfer tippte ihm auf die Schulter.
    »Komm, Bruder, die sprengen ein
Loch in die Mauer.«
    Decius lief im Eiltempo einige
Hundert Meter dorthin zurück, wo sich die anderen Astartes bereits versammelt hatten.
Er bemerkte Tollen Sendek direkt hinter sich, der einen Fernzünder festhielt.
    »Bereit!«, rief Sendek.
    Garros Helm bewegte sich, als
er nickte. »Dann los.«
    Sendek drückte auf eine
leuchtende Taste, und Decius hörte ein durchdringendes Zischen aus Richtung der
befestigten Anlage. In der nächsten Sekunde schrien gequälte Luftmoleküle auf,
als sich ein großer Abschnitt der Mauer in Geröll und Staub verwandelte.
    »Nehmt die Kuppel ein!« Garro
zog sein Schwert und zerschnitt damit die Luft. »Für Terra und für Mortarion!«
    Decius hielt sich an der Seite
seines Gefechtshauptmanns und stürzte sich in die dichten Staubwolken, wobei
seine Helmoptik das Gelände in körnigen Gitternetzstrukturen anzeigte, die über
die Standarddarstellung gelegt wurden. Entgegen konventioneller Kampfdoktrin hatte
Sendek leistungsfähige Sprengladungen eingesetzt, mit denen üblicherweise
Raumschiffhüllen durchtrennt wurden. Der durch die Detonation in einer
Atmosphäre — auch wenn sie wie in diesem Fall extrem dünn war — entstehende
Überdruck hatte einen großen Teil der westlichen Mauer zum Einsturz gebracht
und zudem ein Stück der zentralen Kuppel dahinter eingerissen. Decius musste nicht
hinsehen, um zu wissen, wie das Zielobjekt aussah. Das hatte er sich während
der Reise an Bord der Standhaftigkeit so genau eingeprägt, dass die Form
dieser Hemisphäre in seinem Unterbewusstsein ebenso verankert war wie der Wald
aus sonderbaren, rohrähnlichen Türmen ringsum.
    Unter seinen Stiefeln
knirschten die Überreste jener Männer, die von den Sprengladungen zerfetzt
worden waren. Verdrehte Moniereisen ragten in die Luft, an ihnen hingen
Ferromentbrocken wie Perlen an einer Kette. Garro holte mit dem Schwertarm aus,
um die Eisen zu zerschlagen, doch Decius hielt ihn davon ab. »Nicht, Lord. Wenn
Sie gestatten.« Dann holte er mit der Energiefaust aus und hämmerte viermal
gegen den Stein, bis er mit dem letzten Schlag den Weg frei gemacht hatte.
    Unwillkürlich musste er
grinsen, schließlich kam es nicht jeden Tag vor, dass ein Mann mit der Faust
auf ein Gebäude einschlagen konnte.
    Die Death Guard strömten durch
die Öffnung in die Kuppel und schwärmten sofort aus. Decius sah in Schwarz gekleidete
Gestalten, die in Rauch und Staub hin und her rannten wie Ameisen.
    Und dahinter ...
    Er stutzte. Das Bauwerk, das
das Innere der Kuppel dominierte, sah ungewöhnlich aus. In der
Einsatzbesprechung war den Astartes gesagt worden, dass sie mit einer gewöhnlichen
imperialen Sensoreinrichtung zu rechnen hatten, mit nichts anderem. Er war
davon ausgegangen, in der Kuppel auf lange Reihen von Kogitatoren,
Wellenmonitoren und Ähnliches zu stoßen. Damit lag er allerdings um Welten
daneben.
    Alle Ebenen innerhalb der
Kuppel hatte man entfernt, und in der Mitte des dadurch entstandenen, riesigen Raums
war durch den Rauch eine Konstruktion zu erkennen, deren Steine nicht von
dieser Welt stammten, da sie nicht den typischen Grauton aufwiesen. Das Ganze
stellte eine breite, stufenförmige Pyramide aus grob behauenen Steinen dar, die
die unterschiedlichsten Farben aufwiesen. Diese Steine konnten nur von anderen
Welten stammen, so viel war offensichtlich. Die Frage war nur, warum sich
jemand diese Mühe gemacht hatte. Welchen Grund sollte es geben, ein solches
Bauwerk auf einem so entlegenen Planeten zu errichten, wo es allenfalls von ein
paar Hundert Verrätern gesehen wurde?
    Die Innenseite der Kuppel war
mit Linien und Formen überzogen, die kein Ende zu nehmen schienen und dem Auge
Tiefe und Bewegung vorgaukelten, wo nichts von beiden zu finden war. Und dann
waren da noch das Licht und die Geräuschkulisse, der gleiche wirre Lärm, der
zuvor aus dem Headset gedrungen war. Seine

Weitere Kostenlose Bücher