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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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vielleicht auch
als Einziger auf der Abschussliste gestanden hatte. Wütend starrte er auf das
Deck. Was ihm am meisten zu schaffen machte, war der Umstand, dass man ihn
nicht vor die Wahl gestellt hatte! Egal, was kommen würde, sein Schicksal war
untrennbar mit dem des Gefechtshauptmanns verbunden. Ja, es war denkbar, dass
er sich für Garro entschieden hätte, aber die simple Tatsache, dass der ihm
diese Wahl nicht gelassen hatte, ließ ihn gegen den Mann aufbegehren. Sein
Mentor sah ihm die Gefühle an, die sich in seinem Gesicht spiegelten. »Sprechen
Sie es aus, Junge.«
    »Was wollen Sie von mir
hören?«, gab Decius aufgebracht zurück.
    »Die Wahrheit. Wenn Sie diese
Gelegenheit nicht jetzt und hier nutzen, kann es sein, dass Sie nie mehr die Chance
dazu bekommen«, erwiderte Garro ruhig. »Ich möchte, dass Sie sagen, was Ihnen
durch den Kopf geht.«
    Es folgte eine lange Pause, bis
Decius seine Wut weitgehend in den Griff bekommen hatte. »Ich habe drei Männer
getötet, die die gleichen Farben trugen wie ich«, sagte er und deutete mit
einer knappen Kopfbewegung auf den Korridor. »Keine Xenos oder Mutanten,
sondern Death Guard, Astartes-Brüder!«
    »Diese Männer waren schon nicht
mehr Ihre Brüder, als sie sich entschlossen, nicht länger dem Imperator,
sondern Horus zu folgen«, meinte Garro seufzend. »Ich teile Ihren Schmerz,
Solun, mehr, als Ihnen klar sein wird. Aber sie wurden zu Verrätern ...«
    »Verräter?« Bei diesem Wort
explodierte er. »Wer sind Sie, um darüber zu entscheiden, Gefechtshauptmann Garro?
Wer gibt Ihnen die Autorität, zu diesem Schluss zu kommen? Sie sind nicht der
Kriegsmeister, Sie sind kein Primarch, noch nicht einmal ein Erster Hauptmann!
Und doch treffen Sie für uns alle diese Entscheidung!«
    Garro musterte ihn, ohne etwas
zu erwidern.
    Decius wusste, wenn er einem
Vorgesetzten gegenüber einen solchen Ton anschlug, riskierte er eine
Bestrafung. Trotzdem konnte er nicht schweigen. »Was ... was ist, wenn wir die
Verräter sind, Hauptmann? Horus wird es zweifellos so hinstellen, wenn er
erfährt, was Sie getan haben.«
    »Sie haben das Gleiche gesehen
wie ich«, sagte Garro, immer noch ruhig. »Tarvitz, Grulgor, die Befehle von
Eidolon und Typhon zu töten ... Wenn es eine Erklärung gäbe, die das alles
ungeschehen machen könnte, würde ich sie zu gern hören.«
    Decius machte einen Schritt auf
ihn zu. »Eine Sache haben Sie bislang nicht in Erwägung gezogen. Stellen Sie sich
diese eine Frage, Milord: Was, wenn Horus Recht hat?«
    Er hatte es eben ausgesprochen,
da begannen die Alarmsirenen zu heulen.
     
    »Sagen Sie das nochmal!«,
fauchte Temeter und zog den Astartes zu sich heran, der die
Langstrecken-Kommunikation überwachte.
    Mit den beständigen
Schusswechseln zwischen den Death Guard und den Isstvaniern im Hintergrund war es
schwierig, den Mann zu verstehen. Eine weitere donnernde Bolter-Salve vom Dies
Irae jagte über ihre Köpfe hinweg und übertönte alles, während der Titan
langsam weiter vorrückte.
    »Lord, ich empfange nur
bruchstückhafte Signale, die keinen Sinn ergeben!«
    »Dann sagen Sie, was Sie empfangen«,
forderte Temeter und kauerte sich hinter den Überrest einer Geschützstellung
aus Ferroment, ohne von dem Heulen der Nadelsalven und dem Krachen der roten
Laserstrahlen Notiz zu nehmen.
    »Noch immer nicht von den
Einheiten im Orbit«, fuhr der Death Guard fort. »Ich habe eine Nachricht an die
Sons of Horus abgefangen, an den Trupp Lachost von Lucius von den Emperors
Children.«
    »Lucius? Was hat er gesagt?«
    »Es war sehr verzerrt, mein
Herr, aber ich konnte das Wort > Biowaffe < deutlich verstehen.«
    Temeter kniff die Augen
zusammen. »Sind Sie sich da sicher? Bei der Einsatzbesprechung war nicht die
Rede davon, die Isstvanier könnten Biowaffen besitzen. Außerdem ist das hier
ihre heilige Stadt. Warum sollten sie hier so etwas einsetzen woll...«
    Abrupt hielt Temeter inne und sah
hoch. Der Gefechtslärm war für ihn längst zu einem Teil der Geräuschkulisse
geworden, doch auf einmal war etwas geschehen.
    Es betraf den Titan. Der Dies
Irae war nur ein paar Hundert Meter von Temeter entfernt, der sich längst
an die schweren Schritte gewöhnt hatte, die den Boden erzittern ließen. Der
Rhythmus dieser Schritte war ihm bereits in Fleisch und Blut übergegangen,
weshalb ihm nun umso deutlicher bewusst wurde, dass die massive humanoide
Gestalt zum Stillstand gekommen war. Jetzt stand der Titan da wie eine riesige
eiserne Zitadelle,

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