Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
Garro dazu, jeden Gedanken ans Kämpfen erst einmal ruhen
zu lassen.
    Und selbst wenn sie die
Schwestern und die Imperial Fists überwinden und ein Schiff in ihre Gewalt
bringen sollten, was würde es ihnen einbringen? Es war Wahnsinn zu glauben, sie
könnten nach Terra reisen und auf einer Audienz beim Imperator bestehen, um
sich so von jedem Verdacht freizusprechen. Jedes Schiff, das in eine Atmosphäre
eintauchen konnte, wurde vom Himmel geholt, bevor es auch nur in die Nähe des
Palasts gelangte.
    Und wenn sie in die Tiefe des
Raums flohen, standen ihnen zwischen Luna und einem ansteuerbaren Sprungpunkt
Hunderte Kriegsschiffe im Weg.
    So viele Dinge waren ihm durch
den Kopf gegangen, die den Siebzig hätten zustoßen können, aber eine solche Entwicklung
wäre ihm niemals als Möglichkeit in den Sinn gekommen. Dass sie es bis
hierhergeschafft hatten — sowohl innerlich als auch räumlich —, nur um jetzt
festgehalten zu werden, wo doch das Ziel zum Greifen nah war ... das kam einer
Folter gleich.
    Die Zeit verstrich, aber niemand
kam, um ihnen zu berichten.
    Sendek überlegte laut, ob sie
hier wohl bis an ihr Lebensende verharren sollten, während am anderen Ende der
Galaxis die Angelegenheit um Horus geregelt wurde. Andus Hakur machte zu ihm
einen Scherz darüber, aber Garro sah, welche echte Sorge sich hinter dem
aufgesetzten Humor verbarg. Vom Tod in der Schlacht oder von einem tödlichen
Unfall abgesehen, war ein Astartes praktisch unsterblich, und er wusste, dass
man seiner Art nachsagte, sie könne durchaus tausend Jahre oder älter werden.
    Garro versuchte sich
vorzustellen, wie sie immer weiter und weiter in dieser Zitadelle gefangen
blieben, während draußen das Leben seinen Lauf nahm und sie nicht eingreifen
konnten.
    Der Death Guard hatte an den
ersten Tagen versucht, sich auszuruhen, doch so wie auf der Fregatte schlief er
nur sehr selten, und wenn es ihm gelang, dann verfolgten ihn Bilder voll
Dunkelheit und Entsetzen, die im Flug durch den Warp ihren Ursprung hatten. Die
abscheulichen Kreaturen, die sich als Grulgor und dessen Männer ausgaben,
lauerten in den Schatten seines Verstands und zerrten an seinem Willen. Waren
diese Dinge wirklich echt gewesen? Immerhin bezeichnete man den Warp nur als
Spiegelbild menschlicher Gefühle und psychischer Turbulenzen. Vielleicht war
der Grulgor-Dämon nur das: ein Zerrspiegel des schwarzen, kranken Herzens in
Ignatius' Brust.
    Ein Schicksal, dem andere
nichtsahnende Männer ebenso anheimfallen konnten. Am anderen Ende des Spektrums
verspürte er das goldene Leuchten von etwas ... von jemandem, der unermesslich
alt und allwissend war. Es war nicht Keeler, auch wenn er sie ebenfalls
wahrnahm. Es war ein Licht, das ihres unbedeutend erscheinen ließ, ein Licht,
das bis in jeden Winkel seines Verstands reichte.
    Schließlich wachte er auf und unterließ
alle weiteren Versuche, wieder einzuschlafen. Da wurde ein Krieg geführt, wie
ihm mit einem Mal bewusst wurde, und zwar nicht nur der, der im Isstvan-System
tobte, zwischen denen, die auf Horus' Seite standen, und denen, die zu seinem
Vater hielten. Da lief noch ein anderer Krieg ab, ein lautloser, tückischer
Krieg, von dem nur wenige etwas wussten. Keeler war eine von denen, Kaleb war
es gewesen, und nun wusste auch Nathaniel davon. Bei diesem Krieg ging es nicht
um Materielles oder um die Eroberung von Gelände, sondern um Seele und Geist,
Herz und Verstand.
    Zwei Pfade standen ihm und
seinen Kameraden in diesem Moment offen. Der Astartes wusste, diese Pfade
hatten schon immer existiert, aber seine Sicht war eingeschränkt gewesen,
weshalb er sie nicht klar hatte sehen können. Die Route, die auch Horus gewählt
hatte, führte zu den monströsen Schrecken, der andere Weg führte hierher, nach
Terra, zur Wahrheit und zu diesem neuen Krieg. Auf diesem Schlachtfeld stand
Garro nun, während der Kampf immer näher rückte wie ein Donner am Horizont.
    »Ein Unwetter naht«, sagte der
Hauptmann vor sich hin, während er Kalebs Messingabzeichen des Imperators vor
sich hielt.
    Es gab immer zwei Wege. Der
eine war blutgetränkt — ihn war er schon ein ganzes Stück weit entlanggetaumelt.
Am Ende des Wegs, das er zwar sehen konnte, das aber bis in alle Ewigkeit
unerreichbar bleiben sollte, lockten Erlösung, das Ende aller Schmerzen und der
süße Nektar der Wiedergeburt.
    Der andere Weg bestand aus
Messern, er versprach Schmerzen und Folter und Trauer ohne Unterlass. Er konnte
nur noch mehr Leid zu dem hinzufügen,

Weitere Kostenlose Bücher