DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Namen werden in
Anerkennung Ihrer Dienste für Terra dem Sigilliten genannt werden.«
»Das ist eine große Ehre für
uns«, erklärte Garro. »Wenn ich fragen darf: Wie ist es Ihrer Kameradin
ergangen, der Schwester, die während des Kampfes verwundet wurde?«
Die Novizin nickte. »Ah, Schwester
Thessaly, genau. Sie hat schwere Verletzungen davongetragen, aber sie wird
genesen. Unsere Mediziner an Bord der Aeria Gloris werden ihre Heilung
vorantreiben. Wie ich hörte, war es Ihr Bruder Voyen, der ihr das Leben
rettete.«
» Aeria Gloris ?«, wiederholte
Garro. »Dieses Schiff kenne ich nicht. Gehört es zu unserer Flotte?«
Ein Lächeln umspielte Kendels
Lippen, während sie der Novizin Zeichen gab. »Nein, Hauptmann. Es gehört zu
meiner Flotte. Sehen Sie dort.« Die Frau zeigte durch die Glaskuppel nach draußen,
und Garro folgte der angegebenen Richtung.
Ein Teil der Leere bewegte sich
träge über den Bug der Standhaftigkeit und zog zwischen dem Kriegsschiff
und dem fernen Leuchten der iotanischen Sonne hindurch. Während konventionelle
Schiffe der Imperialen Flotte mit Signallichtern und Positionslampen versehen
waren, um die Ausmaße des Rumpfs erkennen zu lassen, näherte sich diese Aeria
Gloris in völliger Dunkelheit und tauchte aus den interstellaren Tiefen auf
wie ein Meeresraubtier, das in der Nacht an die Wasseroberfläche kommt.
Noch nie hatte Garro ein
Schwarzes Schiff gesehen. Diese Schiffe stellten die Flotte der Sororitas
Silentum dar, mit ihnen überquerten sie die galaktische Scheibe in jede Richtung,
in die der Imperator sie schickte. Es war schwierig, mehr zu erkennen als die
Grundform des Schiffs. In den solaren Schein von Iota Horologii getaucht,
konnte es der Schlachtkreuzer von der Größe her auf jeden Fall mit der Unbezwingbarer
Wille aufnehmen, dem Hauptschiff der Death Guard. Es besaß nicht den
traditionellen, einer Pflugschar nachempfundenen Bug der meisten imperialen
Schiffe, sondern einen stumpf zulaufenden Bug. Ein einzelnes, scharfkantiges
Segel hing unter dem Heck, darauf befand sich ein aus schimmerndem vulkanischem
Glas geschnittener Aquila. Während die Standhaftigkeit und die anderen
Schiffe der Astartes-Flotte wie Schwerter wirkten, die sich gegen die Feinde
Terras richteten, kam die Aeria Gloris wie ein Hexenhammer daher.
»Beeindruckend«, murmelte
Garro. Mehr wusste er nicht zu sagen, doch er überlegte, wie es wohl sein
musste, sich an Bord dieses Schiffs zu bewegen. Der Gedanke, welche Geheimnisse
dort verborgen sein mochten, faszinierte ihn und war ihm zugleich widerwärtig.
Schwester Amendera verbeugte
sich abermals und nickte der Novizin zu. »Wir werden Sie jetzt verlassen, geehrter
Hauptmann. Wir müssen bis zum Ende des Tages nach Luna aufgebrochen sein, und
der Warp wird zunehmend unberechenbarer.«
»Sichere Reise, Schwestern«,
wünschte er, ohne den Blick von dem dunklen Raumschiff abzuwenden.
Kaleb lenkte den Wagen durch
die Waffenkammer, achtete aber sorgfältig darauf, den äußeren Weg, der am Rand
des großen Saals verlief, nicht zu verlassen. Der Bolter seines Meisters lag
auf dem Wagen, das sonst so makellose Erscheinungsbild trug nun Spuren von der
Begegnung mit dem Jorgall-Weltenschiff. Als Garros Leibwächter war es Kalebs
Aufgabe, die Waffe den Servitoren zu übergeben und dafür zu sorgen, dass der tadellose
Zustand so schnell wie möglich wiederhergestellt wurde. Er wollte seinen
Hauptmann nicht enttäuschen.
Er kam an Gruppen vorbei, die
ihren Einsatz hinter sich hatten und ihre Waffen ablegten. Es waren Männer aus
Temeters Kompanie, die in eine lebhafte Diskussion über einen kritischen Moment
vertieft waren, der sich abgespielt hatte, als sie an Bord eines
Xenos-Zerstörers gegangen waren. Astartes aus Typhons Erster rissen derweil
kriegslüsterne Witze. Auf der gegenüber-liegenden Seite entdeckte Kaleb Hakur
im Gespräch mit Decius, wobei der jüngere Mann ihm von einer Situation während
der Schlacht berichtete und dabei einen Enthusiasmus zur Schau stellte, den der
verdrießliche Veteran offenkundig nicht teilte.
Die Männer der XIV Legion
neigten nicht dazu, ihre Siege rauschend zu feiern. Ein solches Verhalten passte
eher zu den Space Wolves oder World Eaters — jedenfalls war Kaleb das zu Ohren
gekommen. Aber auf ihre eigene Art beglückwünschten auch sie sich zu ihrem
Erfolg und ehrten das Andenken der Gefallenen.
Die Death Guard gab sich selbst
gern ein Image, das von anderen Legionen allzu schnell akzeptiert wurde:
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