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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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ziehen.«
    »Wir sind Death Guard«, platzte
Garro heraus. »Wir haben niemandem den Vortritt zu lassen.«
    Mortarions Lächeln wurde noch
breiter. »Selbstverständlich«, stimmte er zu. »Aber Sie müssen verstehen, dass
es manchmal taktvoll ist, unsere Kameraden glauben zu lassen, dem sei nicht
so.«
    »Ich ... ich wüsste nicht,
welchen Nutzen das haben sollte, Lord«, gestand Garro.
    Der Primarch drehte sich vom
Fenster weg. »Dann sehen Sie zu und lernen Sie, Nathaniel.«
     
    In der Enge des spartanischen
Mannschaftsabteils an Bord des Stormbird fühlte sich Garro in Gegenwart seines Kommandanten
wieder einmal klein und unbedeutend. Mortarion saß auf der anderen Seite des
Gangs und hatte sich vornübergebeugt, so dass sein Kopf fast den des Gefechtshauptmanns
berührte. Der Death Lord redete in väterlichem Tonfall, Garro hörte aufmerksam
zu und nahm jedes Wort in sich auf, während das kleine Schiff die Leere
zwischen der Standhaftigkeit und der Rächender Geist durchquerte.
    »Unsere Rolle in diesem
Kriegsrat ist von Bedeutung«, erklärte Mortarion. »Die Daten, die Sie in Ihren Händen
halten, sind die brennende Zündschnur für ein Inferno, das im Begriff ist, das
gesamte Isstvan-System zu erfassen.« Bei diesen Worten öffnete Garro die Hand und
betrachtete die dicke Spule Speicherdraht.
    »Auf uns lastet die
Verantwortung, die Nachricht von dieser Falschheit dem Kriegsmeister zu überbringen,
da es unsere Schlachtenbrüder waren, die auf die Warnung stießen, dass sich
Isstvan vom Imperator abgewandt hatte.«
    Garro musterte weiter die
Spule, die so harmlos aussah und doch solche Sprengkraft besaß. Das kleine
Objekt schien kaum in der Lage zu sein, das Todesurteil für ganze Welten in
sich zu bergen.
    Vor der Abreise von der Standhaftigkeit hatte der Primarch Nathaniel die Bildaufzeichnungen gezeigt, die sich auf
der Spule befanden. Bilder, die ihm Gänsehaut bescherten, von der er sich kaum zu
befreien vermochte.
    Er sah wieder alles vor sich;
zu frisch war die Erinnerung daran.
    Im hololithischen Tank des
Versammlungssaals hatte Garro das verängstigte Gesicht einer Frau erblickt,
eine verschwommene, dunkle Gestalt wie ein mythischer Geist, der Jagd auf die
Lebenden machte. Sie war Unteroffizier der Armee, ein Major — zumindest trug
sie die Uniform eines Majors. Garro stellte fest, dass die Schatten über eine
gemauerte Wand im Hintergrund zuckten, das orangerote Licht stammte von einer
chemischen Kerze. Das Gesicht der Frau war schweißnass, die schmale Flamme
wurde von ihren nervösen grünen Augen reflektiert. Als sie redete, klang ihre
Stimme nach einem Menschen, der am Schrecken dessen zerbrochen war, was er zu
sehen bekommen hatte. Es klang, als hätte so etwas kein Sterblicher je mit
ansehen sollen.
    »Es ist eine Revolution«,
berichtete die Frau und presste die Worte wie einen verzweifelten Fluch über
die Lippen. Dann redete sie von > Ablehnung < und > Aberglaube <,
von Dingen, die eine Soldatin wie sie niemals für real gehalten hätte. »Praal
hat den Verstand verloren, und die Kriegssänger sind bei ihm.«
    Bei der Erwähnung dieser Namen
runzelte Garro die Stirn, woraufhin sein Meister die Wiedergabe anhielt, um
eine Erklärung zu liefern. »Der Adlige Baron Vardus Praal ist der Vertreter des
Imperators auf der Hauptwelt des Systems, Isstvan III.«
    »Er ... sie will damit sagen,
dass sich der Gouverneur einer ganzen Welt mit Terra überworfen hat, um sich mit
ein paar heidnischen Götzenanbetern zusammenzutun?« Nathaniel stutzte, denn er
konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann von solchem Rang innerhalb des Imperiums
zu einem derartigen Akt in der Lage sein sollte. »Warum? Welcher Wahnsinn
könnte so etwas auslösen?«
    »Das wird uns mein Bruder Horus
erklären«, machte der Primarch ihm klar.
    Der Astartes studierte das
Gesicht der Frau, das leicht verwischt war, da es mitten in einer Bewegung
angehalten worden war. Sie hatte etwas angesehen, das sich außerhalb des
Bildschirms befand.
    »Das andere Wort ... > Kriegssänger <,
Milord, ist mir nicht vertraut.« Er fragte sich, ob das wohl eine Art
umgangssprachlicher Begriff war, vielleicht so etwas wie ein Ehrentitel.
    »Die Kriegssänger waren ein
lokaler Mythos, wenn man den Aufzeichnungen der 27. Expedition Glauben schenken
darf, die hier vor über einem Jahrzehnt für Gehorsam sorgte. Die einzigen
Belege für ihre Existenz fanden sich in Geschichten.«
    Garros Meister war umsichtig. Mit
den schmalen Fingern tippte er

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