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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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vor
noch nicht allzu langer Zeit gegenseitig Treue geschworen hatten. Jetzt waren
ihre Herzen nur noch von Hass erfüllt. Keiner Legion erging es besser als den
anderen, und die nicht gekannten Dimensionen dieser Schlacht machten jede Form
von Taktik sinnlos, da beide Armeen einfach nur aufeinander eindroschen. Der
Konflikt wurde mit solcher Verbissenheit ausgetragen, dass er beide Seiten
aufzureiben drohte.
    Julius tänzelte durch die
Schlacht, deren Bilder und Töne ihm solche Lust bereiteten, dass sich sein
ganzer Körper verkrampfte, während er mit unbändiger, barbarischer Freude
kämpfte. Seine Rüstung war an Dutzenden Stellen verbeult und wies sogar tiefe
Schnitte auf, aber die davongetragenen Verletzungen trieben ihn nur zu einem
noch frenetischeren Morden an. Als Vorbereitung auf diesen Kampf hatte er jede
Fläche der Rüstung in einer anderen intensiven Farbe angestrichen, die seine gesteigerte
Sehkraft zu stimulieren vermochte.
    Auf ähnliche Weise hatte er
seine Waffen verbessert, und die entsetzten und angewiderten Blicke, die jeden seiner
tödlichen Hiebe begleiteten, feuerten seine Sinne nur noch an.
    »Seht mich an und erkennt, wie
grau euer Leben ist!«, schrie er, während er wie berauscht weiterkämpfte.
Seinen Helm hatte er schon vor einiger Zeit abgelegt, um das Chaos dieser
Schlacht, den Donner der Bolter und der Geschütze ebenso besser wahrnehmen zu
können wie das zischende Geräusch, wenn eine Schwertklinge durch Fleisch
schnitt.
    Zu gern hätte er Fulgrim an
seiner Seite gehabt, doch der Kriegsmeister hatte für den Primarchen der
Emperors Children andere Pläne. Ein mürrisches Stirnrunzeln bildete sich auf
Julius' ekstatischer Miene, und er wirbelte herum, um einen genau gezielten,
todbringenden Schlag gegen einen Krieger der Iron Hands zu führen. Horus und
seine Pläne! Wo sahen diese Pläne ein paar Minuten Zeit vor, um den Sieg zu
genießen? Die Mächte und Begierden, die durch die Maraviglia in ihm
geweckt worden waren, sollten genutzt werden. Sie zu leugnen war so, als würde
man sein eigenes Wesen leugnen.
    Er hob den Helm hoch, den er
gerade eben von der gegnerischen Rüstung abgeschlagen hatte, und zog den Kopf
heraus. Dann gönnte er sich einen Moment, um den Gestank von Blut und
verbranntem Fleisch zu genießen, das mit seiner Klinge in Berührung gekommen war.
    »Wir waren einmal Brüder!«,
rief er mit gespieltem Entsetzen.
    »Aber du bist jetzt tot!«
    Julius beugte sich vor und
küsste die kalten Lippen des ermordeten Kriegers, dann warf er den Kopf lachend
in die Luft, wo er im konstanten Geschosshagel binnen Sekunden in kleine Stücke
gerissen wurde. Johlendes, irres Gelächter und wummernde Bass-Explosionen
bewegten sich auf einmal auf ihn zu, und er warf sich hastig flach zu Boden,
als die tödliche Klangwelle über ihn hinwegschwappte. Diese Welle war unfassbar
laut, dennoch schrie Julius vor Lust, als sich der Lärm durch sein Fleisch
bewegte.
    Er sprang noch schnell genug
auf, um zu sehen, wie sich ihm eine Gruppe glänzender Terminatoren näherte. Ein
wildes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er erkannte, dass sie von
Gabriel Santar angeführt wurde, dessen Abzeichen, die ihn als Ersten Hauptmann
auswiesen, in der Düsternis wie ein Leucht-feuer wirkten.
    Tosender Lärm fraß eine tiefe
Furche in den Grund gleich neben ihm und schoss wie ein Vulkanausbruch aus dem
schwarzen Sand nach oben. Julius blickte über die Schulter und entdeckte
Marius' in Fleisch gehüllte Gestalt.
    Vor Freude, den Hauptmann
lebend zu sehen, johlte er lauthals.
    Marius Vairosean hatte seine
Rüstung mit Widerhaken versehen und sie mit der Haut der Toten aus dem La
Fenice geschmückt. Wie Julius hatte auch ihn die Maraviglia verändert, nachdem sich seine Kiefer ausgehakt hatten und der Mund weit
aufgerissen geblieben war, während er einen nicht enden wollenden Schrei
ausstieß. Wo sich zuvor seine Ohren befunden hatten, fanden sich nun Kerben,
die wie in seinen Kopf eingeritzt wirkten. Seine Lider waren mit Fäden unter
den Brauen festgenäht worden; er konnte die Augen nicht mehr schließen.
    Immer noch trug er das große
Musikinstrument bei sich, das er aus dem Orchestergraben mitgenommen hatte,
aber es war so verändert worden, dass es nun mit Dornen besetzte Griffe
aufwies, damit es als verheerende Klangwaffe auf dem Schlachtfeld zum Einsatz kommen
konnte. Zusammen mit seinen Kameraden entfesselte er ein Sperrfeuer aus
misstönenden Tonleitern, die ein Dutzend Morlocks

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