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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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einem solchen Ereignis beizuwohnen? Befinden wir uns nicht mit einer
fremden Spezies im Krieg?«
    »Für die Kunst kann man immer
Zeit erübrigen, Ostian«, entgegnete Serena und ließ sich von einem der Pagen in
Livree, die sich unermüdlich durch die Menge bewegten, zwei Kristallgläser mit
Sekt reichen. »Der Krieg mag eine raue Geliebte sein, aber sie hat nichts gegen
einen Abend mit Bequa Kynska.«
    »Ich weiß einfach nicht, warum
ich herkommen musste«, gab Ostian von sich, nippte an seinem Sekt und erfreute
sich an der erfrischenden Lebendigkeit des Getränks.
    »Weil sie dich eingeladen hat
und man eine solche Einladung nicht ausschlägt.«
    »Aber ich kann sie nicht mal
leiden«, wandte er ein. »Warum macht sie sich die Mühe, mich einzuladen?«
    »Weil sie dich mag, du alberner
Kerl.« Serena stieß ihm spielerisch den Ellbogen in die Rippen. »Wenn du verstehst,
was ich meine.«
    Ostian seufzte. »Ich kann mir
den Grund dafür nicht erklären. Ich habe mit der Frau so gut wie kein Wort
gesprochen, zumal sie mich in ihrer Gegenwart ohnehin kaum zu Wort kommen
lässt.«
    »Vertrau mir.« Sie legte ihre
zierliche Hand auf seinen Arm.
    »Du möchtest hier sein.«
    »So? Würdest du mir dann auch
erklären, aus welchem Grund ich das möchte?«
    »Du hast Bequa schon eine Weile
nicht mehr spielen hören, oder?«, fragte sie lächelnd.
    »Ich habe ihre Phonocasts
gehört.«
    »Mein lieber Junge«, konterte
sie und verdrehte die Augen, als würde seine Antwort sie an den Rand einer Ohnmacht
bringen.
    »Wer Bequa Kynska nicht mit
eigenen Ohren gehört hat, der hat überhaupt nichts gehört! Du wirst eine Menge
Taschentücher benötigen, weil sie dich unablässig zu Tränen rühren wird. Falls
du keine Taschentücher zur Hand hast, rate ich dir zu einem Sedativum, denn du
wirst so verzückt sein, dass es in einem Delirium enden könnte.«
    »Meinetwegen«, sagte er, obwohl
er sich wünschte, er könnte in seinem Atelier den Marmorblock bearbeiten. »Dann
bleibe ich eben.«
    »Du kannst mir glauben«, gab
Serena amüsiert zurück. »Es wird die Mühe wert sein.«
    Schließlich verstummte das
Stimmengewirr im Saal, Serena griff nach seinem Arm und legte einen Finger auf
ihre Lippen. Er sah sich nach dem Grund für das abrupte Schweigen um, dann
entdeckte er eine gewaltige, in Weiß gehüllte Gestalt mit wallendem blonden
Haar, die soeben den Saal betreten hatte.
    »Ein Astartes«, hauchte Ostian.
»Ich wusste nicht, dass sie so riesig sind.«
    »Das ist der Erste Hauptmann
Julius Kaesoron«, erklärte Serena, wobei ihm ihr herablassender Ton nicht entging.
»Du kennst ihn?«
    »Ja, er hatte mich gebeten,
sein Porträt zu malen«, antwortete sie begeistert. »Dabei stellte sich heraus, dass
er ein Förderer der Künste ist. Ein angenehmer Zeitgenosse, und zudem hat er
mir versprochen, mich auf dem Laufenden zu halten, falls sich weitere
Gelegenheiten ergeben.«
    »Gelegenheiten?«, wiederholte
Ostian.
    »Was denn für Gelegenheiten?«
    Serena erwiderte nichts, und im
Saal machte sich erwartungsvolle Stille breit, während die Leuchtkugeln noch
weiter gedimmt wurden. Ostian sah zur Bühne, wo Bequa die Hände über die Tasten
ihres Spinetts bewegte. Romantische Gefühle überschwemmten ihn, als die
Klangprojektoren auf den Punkt genau die Eindringlichkeit ihrer Ouvertüre
verstärkten. Dann begann die eigentliche Aufführung, und als Ostian hörte, wie in
der Musik das Geräusch eines Unwetters Gestalt annahm, musste er feststellen,
dass seine Abneigung gegenüber Bequa förmlich weggespült wurde. Zuerst waren nur
Regentropfen zu vernehmen, doch dann frischte der symphonische Wind auf, bis es
zu schütten begann. Er hörte den prasselnden Regen, das Peitschen des Sturms
und grollenden Donner, und als er einmal kurz nach oben sah, rechnete er fast
damit, die finsteren Unwetterwolken sehen zu können.
    Posaunen, eine helle
Pikkoloflöte und tosende Kesselpauken schwollen an und tanzten in der Luft,
während die Musik kühner wurde und sich in eine leidenschaftliche Symphonie
verwandelte, die mit Tönen und Stimmungen ihre epische Geschichte erzählte.
    Später würde sich Ostian
dennoch an nichts erinnern, was die Substanz dieser Symphonie betraf. Solisten
kombinierten ihren Gesang mit dem Orchester, doch es gab weder einen Sänger
noch ein Orchester zu entdecken, dazu mitreißende Klänge, die nach Frieden,
Freude und der Bruderschaft aller Menschen 'verlangten.
    Tränen liefen ihm übers
Gesicht, als seine Seele

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