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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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sah
Luther in seiner schwarzen Galauniform, die mit Gold abgesetzt war.
    »Ich meine die Landung auf der
Oberfläche.«
    »Das dachte ich mir«, gab
Zahariel zurück. »Darum war ich bestrebt, für mich auch einen Vorsprung
herauszuholen.«
    Luther nickte, und Zahariel spürte,
dass sein Kommandant mehr sagen wollte, aber wohl nicht die richtigen Worte
fand. Dann klopfte Luther ihm auf die Schulter. »Wir sollten uns mal das
Shuttle ansehen, nicht? Das von den Saroshi, meine ich.«
    Zahariel warf einen Blick auf
das ramponierte alte Gefährt, an dem er wenig Interesse gezeigt hatte, seit die
übergewichtige Fracht zum Vorschein gekommen war.
    »Besonders sieht es nicht aus«,
meinte Luther und überquerte das Deck.
    Schließlich folgte Zahariel dem
Stellvertreter des Löwen und sagte: »Die Adepten des Mechanicums müssen es auf
dem Weg hierher gescannt haben. Sie sagten, das veraltete Design datiere noch
aus der Zeit vor den Vereinigungskriegen auf Terra. Und damit hatten sie dann
auch jegliches Interesse verloren.«
    »Na, die sind ja auch immun
gegen den romantischen Aspekt der Geschichte, Zahariel«, meinte Luther und ging
um das kleine Schiff mit den übergroßen Triebwerken und der knollenartigen
Frontpartie herum.
    »Man muss sich vor Augen
halten, dass dieses Shuttle mehrere Tausend Jahre alt ist. Dutzende
Mechanikergenerationen haben schon daran gearbeitet, es in Schuss zu halten.«
    »Dann gehört es eigentlich in
ein Museum«, fand Zahariel, während sich Luther unter einer Stummeltragfläche
hindurch-duckte und die Unterseite des Gefährts genauer betrachtete.
    »Möglicherweise, ja«, stimmte
Luther ihm zu. »Es ist das letzte funktionstüchtige Relikt einer früheren Ära. Es
könnte das einzige Fahrzeug auf Sarosh sein, das noch in der Lage ist, die
Atmosphäre des Planeten zu verlassen.«
    »Warum machen sie sich dann die
Mühe, damit herzukommen?«, wunderte sich Zahariel. »Warum nehmen sie nicht das
Angebot des Löwen an, sich von einem Stormbird abholen zu lassen?«
    »Wer weiß?«, gab Luther zurück
und stutzte, als hätte er etwas Rätselhaftes entdeckt. »Vielleicht haben die
Saroshi es immer in Schuss gehalten, weil sie wussten, sie würden es in Zukunft
noch brauchen.«
    »Wofür?«
    Luther kam auf der
gegenüberliegenden Seite unter dem Shuttle hervor. Zahariel sah, dass sein
Vorgesetzter kreidebleich geworden war, während er das Raumfahrzeug mit einem
Gesichtsausdruck betrachtete, den er nicht zu deuten wusste.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte
Zahariel.
    »Hmm?«, machte Luther und sah
zu der Tür, durch die der Löwe mit der Saroshi-Delegation fortgegangen war.
»Oh. Ja, Zahariel. Entschuldige, ich musste gerade an etwas denken.«
    »Ganz sicher?«, hakte er nach.
»Sie sehen nicht gut aus, mein Lord.«
    »Mir geht es gut«, beteuerte
er. »Jetzt komm. Du musst zu deinen Schlachtenbrüdern zurückkehren. Es ist
nicht gut, wenn du zu weit von deinen Kameraden entfernt bist, während du
weißt, dass du jeden Augenblick in die Schlacht ziehen könntest. Das bringt
Pech, musst du wissen.«
    »Aber ich habe hier noch
Verschiedenes zu erledigen«, wandte Zahariel ein.
    »Das ist nicht so wichtig«,
beharrte Luther und führte ihn vom Hangardeck fort. »Geh jetzt zu deiner
Kompanie und bleib dort, bis ich nach dir rufe. Hast du verstanden?«
    »Ja, mein Lord«, antwortete
Zahariel, obwohl er den plötzlichen Wandel in Luthers Verhalten nicht nachvollziehen
konnte.
    An der Schleuse trennten sich
ihre Wege, und als Zahariel das Hangardeck verließ, warf er noch einen Blick über
die Schulter und sah, wie Luther fasziniert das Saroshi-Shuttle betrachtete.
    »Ist es bei Ihnen üblich, dass
kleinere Männer für Führungs-positionen ausgesucht werden?«, fragte der Lord Hochkommissar
fröhlich, während er auf dem Aussichtsdeck inmitten einer Gruppe Würdenträger
stand. »Ich frage, weil mir aufgefallen ist, dass der Mann, den Sie als
Kompaniemeister bezeichnen, nicht so groß ist wie die Männer, die er befehligt.
Und dann wären da auch noch diese anderen Männer, die Sie als die Führer Ihrer
Flotte bezeichnen.« Er deutete auf die Offiziere, die Flottenkapitäne und
andere imperiale Funktionäre, die um sie herum versammelt waren. »Die sind
ebenfalls kleiner als Ihre Engel«, fuhr er fort und machte dabei eine arglose
Miene. »Ist es bei Ihnen üblich, dass nur diejenigen ins Gefecht geschickt
werden, die als Riesen geboren wurden, und die kleineren Männer als ihre
Offiziere

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