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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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bekamen sie ein Gefühl für seine immense Größe. Zwanzig
Meter vor ihnen saß Alpharius im Schein einer einzelnen bernsteinfarbenen Leuchtkugel
auf einem schweren, schmucklosen Stahlthron. Er trug seine Rüstung, der Helm
ruhte neben seiner rechten Hand auf der breiten Armlehne. Er starrte die beiden
eindringlich an.
    »Kommen Sie näher.«
    »John Grammaticus, mein Lord«,
sagte Soneka.
    »Danke, Peto. Bleiben Sie bitte
hier.«
    Soneka nickte und trat zur
Seite.
    »John«, fuhr Alpharius fort.
    »Großer Lord«, erwiderte
Grammaticus.
    »Ich glaube, es wird eine
Abrechnung geben«, sprach der Astartes. »Ihre Kooperation wird erwartet.«
    »Und sie wird nach meinen
besten Fähigkeit gewährt werden«, sicherte er ihm zu.
    »Wir befinden uns in hohem
Orbit über der von Ihnen ausgewählten Welt«, erklärte der Primarch. »Die Expeditionsflotte
ist neun Stunden hinter uns. Sobald sie eingetroffen ist und sich formiert hat,
werden wir uns auf die Oberfläche begeben.«
    Grammaticus musste schlucken.
    »Das klingt nach Kriegsbereitschaft.
Ihre Rüstung deutet das ebenfalls an.« Alpharius nickte.
    »Ich stoße nicht unbewaffnet in
unerforschtes Gebiet vor, John. Sie sagten, diese Kabale habe Sie gebeten, mich
herzubringen. Sie sagten, diese Kabale möchte sich mit mir über wichtige Ange-legenheiten
unterhalten. Ich bin Diskussionen gegenüber aufge-schlossen, und es gefällt mir
auch, neuen Leuten zu begegnen, die neue Ideen haben. Aber ich bin kein Dummkopf.
Die Imperiale Armee und meine Streitkräfte werden sich formieren und in
Bereitschaft gehen. Beim geringsten Hinweis auf Unehrlichkeit oder Verrat wird
Ihre Kabale auf das Äußerste bestraft werden.«
    »Sie müssen tun, was Sie für
richtig halten, Lord«, gab Grammaticus zurück.
    »Im Geiste der Kooperation würde
ich zwar sagen, dass die Kabale auf Drohgebärden nicht besonders gut zu
sprechen ist. Es wäre ihr sicher lieber, mit Ihnen zu unterhandeln, ohne von
einer militärischen Präsenz konfrontiert zu werden. Dennoch glaube ich, dass
die Kabale bereit ist, Zugeständnisse zu machen. Sie wissen, Sie sind ein
Kriegsherr und Sie werden sich Ihrer Natur entsprechend verhalten. Schließlich
ist es ja gerade Ihre Natur, die sie interessiert.«
    Wieder nickte Alpharius. »Dann
sind wir uns ja schon mal in einer Sache einig.« Er hob die linke Hand.
    Es folgte dumpfes mechanisches
Poltern, und ein Lichtstrahl fand seinen Weg in den Raum, während die komplette
Steuerbordwand in der Decke verschwand. Soneka erkannte, dass sich eine Reihe
von riesigen Rollläden öffnete und den Blick durch ein gewaltiges Sichtfenster
freigab. Gelbliches und dennoch helles Licht drang durch das Fenster und
flutete nach und nach den ganzen Raum.
    Der Besprechungsraum war so
immens groß, wie Soneka es erwartet hatte — mit schwarzem Gitterboden, massiven
Schotten aus nacktem Metall und einer Kuppeldecke. Alles war in rauchig-goldene
Strahlen getaucht, die von außen ins Schiff gelangten. An der Wand hinter dem
kargen, monströsen Thron standen fünfunddreißig Astartes in kompletter Rüstung,
die wie monumentale Statuen wirkten. Sie hatten sich die ganze Zeit über bereits
dort aufgehalten, waren aber von der Dunkelheit verborgen worden.
    Jeder von ihnen war ein Hauptmann
oder ein Truppführer.
    Soneka erkannte Pech und Herzog
an ihren Kompanieabzeichen, Omegon an seiner fast schwarzen Rüstung und Ranko
an den monströsen Panzerplatten der Terminatoren. Einer himmlischen Vision
gleich wurden sie in das goldene Licht getaucht.
    Grammaticus hatte sie ebenfalls
gesehen, was Soneka an der unverhohlenen Furcht in dessen Augen erkennen
konnte.
    Alpharius erhob sich von seinem
Thron, die Rollläden kamen mit einem lauten Poltern zum Stillstand, da sie sich
vollständig geöffnet hatten. Der Blick nach draußen war ebenso beeindruckend
wie die Reihe aus post-humanen Kriegern. Das Himmelsgewölbe, das tiefer
reichte, als Soneka es je gesehen hatte, war übersät mit fernen Sternen, die
wie von der Sonne beschienene Staubpartikel leuchteten. Strahlende Gaswirbel,
so zart und vielfarbig wie Schmetterlingsflügel, zogen sich Schleiern gleich
über das Sternenfeld und ließen manche Sterne wie geschliffene Edelsteine
wirken, während andere matt und stumpf aussahen.
    In der Nähe, also vielleicht
nicht mehr als hundertfünfzig Millionen Kilometer entfernt, fand sich eine blassrote
Sonne — der lokale Stern und zugleich Quelle des gelben Lichts, das die
Aussicht und den Raum so wirken

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