Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
befahl den kompletten Rückzug.
    Dann brach das Chaos aus. Keine
Streitmacht von der Größe der 670. Expedition konnte auf die Schnelle zurückgezogen
werden, nicht mal im Fall einer Evakuierung. Scharen von Landeschiffen und
Schweren Hebern trotzten den brutalen Stürmen, um an behelfsmäßig
eingerichteten Sammelpunkten zu landen, an denen sich die Kompanien einzufinden
hatten. Imperiale Stellungen und Fahrzeuge wurden aufgegeben, ganze Einheiten
fielen der vorrückenden Schwärze zum Opfer, während sie sich zu den
Sammelpunkten durchzukämpfen versuchten.
    Manche Hebeschiffe, die voll
beladen starteten, schafften es nicht, die turbulente Atmosphäre zu überwinden
und in den Orbit zu gelangen. Andere kehrten leer zurück, da es ihnen nicht
gelungen war, einen Landepunkt zu finden oder irgendetwas zu entdecken, das zu
retten sich gelohnt hätte.
    Der von Panik erfüllte Alptraum
der Evakuierung wurde nach siebzehn Stunden abgebrochen.
    Fast die Hälfte der
Expeditionsstreitmacht schaffte es nicht, Nurth lebend zu verlassen. Die
logistischen Schwierigkeiten, schwere Fahrzeuge zu bergen, hatten zur Folge, dass
die Panzerkompanien besonders massive Verluste hinnehmen mussten. Princeps
Jeveth stellte Namatjira öffentlich bloß. Da es an speziellen Super-Hebern
fehlte, blieben sechs seiner Titanen auf der vernichteten Welt zurück. Eine
Woche nach dem Untergang von Nurth trennte sich Jeveth mit seiner Streitmacht
von der 670. Flotte und kehrte zum Mars zurück, wobei er den Lordkommandanten
warnte, er solle lieber nicht davon ausgehen, je wieder Unterstützung vom
Mechanicum zu erhalten.
    Niemand in der Imperialen
Flotte bekam je das Objekt zu sehen, das Nurth auslöschte. Niemand konnte je
etwas zu seiner Größe, seiner Zusammensetzung, seiner Funktionsweise oder dazu
sagen, ob es sich überhaupt um einen Würfel handelte. Niemand konnte
bestätigen, welche Fähigkeiten es besaß, oder erklären, wie das von ihm
ausgehende Verderben entfesselt wurde.
    Anzunehmen war, dass es sich
bei der Waffe um eine Art aggressive Krankheit handelte, einen Erreger, der organische
und anorganische Substanzen gleichermaßen befiel.
    Die psionisch Begabten in der
Imperialen Flotte spürten dagegen die Auswirkungen. Ein durchdringendes Zischen
entwich der in sich zusammenbrechenden Atmosphäre des Planeten und verbiss sich
brutal in den astrotelepathischen Orden der fliehenden Flotte.
    Es löste Wahnsinn und Wahnvorstellungen
aus. Die Uxoren der Geno Chiliad nahmen es auch wahr, jedoch nicht so deutlich.
    Untereinander räumten sie ein,
dass es sich anhörte wie das Heulen und Jaulen eines Dämons, der gefangen in
der lichtlosen, brodelnden Grube erwachte, in die sich Nurth verwandelt hatte.
    Peto träumte noch immer von den
Verwüstungen, die er an diesem Tag hatte mit ansehen müssen. Wenn keine
schwarzen Wolken vorkamen, die sie auslöschen wollten, dann waren es
Diorit-Köpfe, die ihm ebenso viel Unbehagen bereiteten wie die Verse, die in
Dimi Shibans Kehle gesteckt hatten.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Zwei
    Im hohen Orbit
    um 42 Hydra Tertius,
    der folgende Tageszyklus
     
     
    GRAMMATICUS WAR FERTIG
ANGEZOGEN, als Soneka ein-traf. Er saß am Metalltisch und strahlte Nervosität aus.
    »Ich nehme an, er ist bereit,
um mit mir zu reden«, sagte er.
    »Ja, richtig.«
    »Endlich.« Grammaticus stand
vom Stuhl auf. »Sind wir im hohen Orbit?«
    »Im hohen Orbit um 42 Hydra
Tertius. Interessante Wahl für einen Treffpunkt, John.«
    Grammaticus lächelte. »Er wurde
sehr sorgfältig ausgewählt, als Zeichen des Respekts vor der Ikonographie der
Alpha-Legion. Wissen sie das zu schätzen?«
    »Ich glaube, der Name macht sie
einfach nur misstrauisch. Allerdings gibt es eigentlich nichts, was sie nicht
misstrauisch macht.«
    Zwar lachte Grammaticus
darüber, doch Soneka konnte die Nervosität heraushören. »John«, sagte er. »Ich verstehe
wirklich nicht, worum es hier geht, aber wenn du willst, dass es nach deinen
Wünschen geht, wenn du willst, dass deine Mission Erfolg hat, dann musst du
dich zusammenreißen. Du hast zu viel Zeit hier zugebracht und bist völlig
überdreht. Versuch, zur Ruhe zu kommen. Sei bitte nicht hyperaktiv, und reiß
keine Witze in ihrer Gegenwart.«
    Er nickte und räusperte sich,
dann atmete er tief durch. »Ich verstehe. Danke für den Hinweis. Ich bin tatsächlich
ein bisschen aufgeregt.« Gemeinsam verließen sie die Zelle.

Weitere Kostenlose Bücher