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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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die kalte
nasse Luft. Kaum hatten sie sich von den heulenden Schiffen entfernt, war der
Gestank das Einzige, was sie noch schmeckten und rochen.
    Die Jokers liefen los und schwärmten
auf den nassen, rutschigen Felsen aus. Einige mussten wegen des Gestanks
würgen, andere beklagten sich lautstark darüber.
    »Benehmt euch nicht wie Babys,
sondern macht lieber weiter!«, brüllte Bronzi. Dann schnupperte er, verzog das
Gesicht und murmelte: »O verdammt, das ist ja eklig.«
    Das Banner war in der Luft, und
die Kompanie ließ in einer Linie das Landegebiet hinter sich zurück.
    Bronzi schaute sich um, weil er
sich orientieren musste.
    Sie befanden sich in einem
breiten Tal zwischen zwei Hügeln, die auffällig regelmäßig geformt waren, wie Säulen
oder Türme mit flachem Dach. Es war kalt, aber viel unangenehmer war die Nässe.
    Die Luft schien von
Feuchtigkeit durchdrungen zu sein. Kein Regen oder Nieselregen, sondern eine
wirbelnde, korpuskulare Nässe. Die Jokers waren schon jetzt durchnässt.
    Die Capes waren triefend nass,
die Rüstungen mit winzigen Tropfen überzogen.
    Am Himmel hingen tiefe,
bedrohliche Wolken. Das Gelände bestand aus grauem Fels, einem harten Stein, der
durch die Feuchtigkeit extrem rutschig war. Und er schien dazu zu neigen, sich
in viereckige Flächen zu teilen, wodurch Blöcke und Stufen entstanden, die auf
beunruhigende Weise so aussahen, als hätte ein Steinmetz sie geschaffen, nicht
aber Wind und Wetter. Bronzi wurde klar, dass diese Felsstruktur erklärte, warum
diese Hügel so sehr an würfelförmige Gebäude erinnerten. Noch nie hatte er eine
geometrisch so streng ausgerichtete Landschaft gesehen, die von schnurgeraden
Vertikalen, rechtwinkligen Kanten und glatten Oberflächen beherrscht wurde. Er
kam sich vor, als wäre er von den Bauklötzen eines gigantischen Kindes umgeben.
    Westlich von seiner Position
kamen weitere Schiffe durch die Wolkendecke geschossen. Tche gab ihm ein Signal,
dass alle Jokers die Schiffe verlassen hatten, woraufhin Bronzi den Piloten
befahl, die Luken zu schließen und die Rampen einzufahren, damit sie wieder
starten konnten. Augenblicke später war das heller werdende Heulen der
Maschinen zu hören, als die Schiffe vom Planeten abhoben.
    Bronzi begab sich zu seinen Leuten,
die sich immer weiter ausbreiteten. Der flache Fels unter seinen Stiefeln
fühlte sich so schwammig an wie Knochenmark. In den Vertiefungen in der
Oberfläche hatte sich schwarzes Wasser gesammelt.
    »Ein bisschen Ordnung, meine
Damen!«, rief Bronzi den Jokers zu. Ein paar von ihnen waren zu ihrer eigenen
Verärgerung bereits ausgerutscht.
    »Was unternehmen wir hier
nicht?«, brüllte er.
    »Einen verdammten Spaziergang«,
kam die Antwort im Chor.
    »Obwohl es ganz danach
aussieht«, murmelte er.
    Der eine oder andere meldete
mit Rufen, dass er auf den unteren Stufen der würfelförmigen Hügel etwas gefunden
hatte. Bronzi ging zu ihnen, um sich den jeweiligen Fund anzusehen. Mu und ihre
Adjutantinnen folgten ihnen und stiegen dabei von Felsblock zu Felsblock, als
würden sie über Pflastersteine gehen.
    Zwischen den Steinen lagen tote
Dinge aus klebriger schwarzer Masse, faulig und gallertartig. Knochenstücke und
Reste von Federn hatten sich in Pfützen oder mitten auf einem flachen Stein
gesammelt. Einige dieser Dinge wiesen die Größe von Menschen auf, andere waren
so klein wie Ratten. Es ließ sich nicht erkennen, was sie zu Lebzeiten
dargestellt hatten, da keine Strukturen irgendeiner Anatomie vorhanden waren.
Bronzi vermutete, es handelte sich um lokale Xenofauna. Es wirkte, als hätte
eine riesige Flutwelle eigenartige Meereskreaturen an Land gespült, wo sie nun
verwesten. Genau daran erinnerte ihn der Gestank: an gestrandete und verendete
Fische, deren Leiber an einer Felsenküste verrotteten.
    Mu bückte sich, um etwas von
dem gallertartigen Schrecken genauer zu betrachten.
    »Irgendeine Idee?«, fragte
Bronzi.
    »In den Unterlagen zum
Einsatzbefehl stand, dass es sich bei dieser Zone um ein künstlich geschaffenes
Klima handelt«, sagte sie. »Ich schätze, das sind die Überreste von Faunatypen,
die im natürlichen Klima des Planeten vorkommen. Sie starben hier, als sich
Atmosphäre, Luftdruck und chemische Prozesse änderten.«
    Die Adjutantinnen hatten alle
die Kapuzen ihrer Schlecht-wetteranzüge hochgeschlagen und die Knöpfe so weit geschlossen,
dass Mund und Nase bedeckt waren. Bronzi sah in ihren Augen eine Mischung aus Angst
und Abscheu. Mit den übergezogenen

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