DGB 07 - Legion
dieser
Bürgerkrieg das Chaos entfesseln wird. Der Urtümliche Zerstörer ist die Macht,
gegen die die Kabale seit dem Anbeginn der Zeit kämpft. Er wird den
schrecklichen Konflikt in den Reihen der Menschheit nutzen, um endlich
aufzusteigen.«
»Also wollen sie den Krieg
verhindern«, folgerte Soneka.
»Dafür ist es jetzt schon zu
spät. Sie wollen, dass der Krieg auf die richtige Weise gewonnen wird.«
»Lass uns eine Pause machen«,
sagte Soneka.
»Die Uxor sieht erschöpft aus.«
Rukhsana war auffallend blass,
zudem zitterte sie vor Kälte. Grammaticus half ihr, sich auf einen Steinblock
zu setzen. »Es ist alles in Ordnung, Rukhsana, meine Liebe. Alles wird wieder
gut werden.«
Sie hob den Kopf und sah ihn
an. »Konig?«
»Ja, ja! Das ist richtig,
Rukhsana. Ich bin es, Konig.«
»Konig«, wiederholte sie und
sah dann zu den dunstverhangenen Felsen.
»Du weißt, wo sich die Kabale
versteckt hält?«, hakte Soneka nach.
»Ja«, antwortete Grammaticus.
»Wir gehen hin, nehmen Kontakt
mit ihnen auf ...«
»Wir gehen hin, nehmen Kontakt
mit ihnen auf und überzeugen sie davon, dass die Alpha-Legion ihnen zuhören
wird, und danach kehre ich zu Alpharius zurück.«
»Wieso das?«
»Um ihn herzubringen.«
»Er könnte dich einfach
hinrichten, sobald du dich blicken lässt, John.«
Grammaticus zuckte mit den
Schultern. »Darüber kann ich mir keine Gedanken machen. Hier geht es um die
Entscheidung, wie die Zukunft für alle aussehen wird.«
Sechs
Transporter Loudon,
im Orbit
»WER VON IHNEN IST FRANCO
BOONE?«, fragte Chayne.
Die sechs Chiliad-Genewhips,
die an einer der Überwachungs-stationen auf dem Hangardeck zusammenstanden und
sich unterhielten, drehten sich um und sahen ihn an. Besorgnis zuckte über ihre
Gesichter, als ihnen bewusst wurde, dass einer von den Companions des
Lordkommandanten diese Frage gestellt hatte.
Chayne war in voller Rüstung
der Lucifer Black mit einem Shuttle auf die Loudon gekommen.
»Das bin ich«, sagte Boone.
»Wir müssen reden«, erklärte
Chayne. »Kommen Sie her.«
»Verzeihen Sie, mein Herr, ich
bin im Moment beschäftigt. Wir machen die zweite Welle für die Landung bereit.
Kommen Sie in ein paar Stunden nochmal her.«
Boone wandte sich wieder den
anderen zu und verglich mit ihnen die Anzeigen auf ihren Datentafeln.
»Ich glaube«, fuhr Chayne fort,
»Sie haben meine Anordnung so verstanden, dass Sie eine Wahl haben, wie Sie
darauf antworten können, Franco Boone. Das ist aber nicht der Fall. Wir müssen
reden. Kommen Sie her.«
Boone versteifte sich. Seine
Männer schauten ihm besorgt nach, als er zu den Lucifer Black ging.
»Was?«, fragte Boone, an sich
ein hochgewachsener Mann, der allerdings zu Chayne hochsehen musste.
»Wir müssen reden, Franco
Boone.«
»Das haben Sie schon gesagt.
Wie wäre es mit ein wenig Höflichkeit, mein Herr? Nehmen Sie Ihren Helm ab,
damit ich Ihr Gesicht sehen kann.«
»Wieso?«
»Weil man das so macht, wenn
man mit jemandem redet.«
Einen Moment lang zeigte Chayne
keinerlei Reaktion, dann aber hob er die Hände, öffnete die Verschlüsse und
nahm den Helm ab, um ihn unter den Arm zu klemmen. Sein Gesicht war
unerbittlich, und der Ausdruck in seinen Augen ließ Franco Boones Seele frösteln.
»Danke«, sagte Boone. »Und wie
lautet Ihr Name? Meinen kennen Sie ja offensichtlich schon.«
»Chayne, Bajolur,
Companion-Garde.«
»Nun, Chayne,
Bajolur, Companion-Garde. Wie
kann ich Ihnen heute behilflich sein?«
»Sie können mich ein Stück weit
begleiten und dabei meine Fragen beantworten. Dabei dürfen Sie dann gern ausschließlich
sachlich antworten.«
Boone zuckte mit den Schultern.
Sie gingen am Rand des weitläufigen Decks entlang, vorbei an hektisch rufenden
Flugcrews und scheppernden Werkzeugen. Ein Munitionswagen schoss an ihnen
vorbei.
»Das ist heute ein hektischer
Tag für uns, Bajolur. Könnten Sie bitte zur Sache kommen?«
»Was können Sie mir über Peto
Soneka und Hurtado Bronzi erzählen?«
»Warum fragen Sie?«
»Sie müssen einfach nur meine
Frage beantworten, Genewhip«, erwiderte Chayne.
Boone runzelte die Stirn.
»Sie sind zwei der
angesehensten Hetmen der Chiliad. Einer von ihnen ist unten auf 42 Hydra
Tertius, der andere ist auf Nurth gefallen.«
»Während der letzten Woche auf
Nurth«, sagte Chayne, »gerieten beide unter den Verdacht des verräterischen Verhaltens.«
»Ich weiß«, bestätigte Boone.
»Ich hatte die
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