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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Sicht
verkörperte Rukhsana die unvermeidbare Zerbrechlichkeit, die auf jede Uxor
wartete.
    »Ich habe keine Ahnung, Mu«,
erwiderte sie.
    »Das ist schon eine Bescherung,
nicht wahr?«, sagte Honen Mu, die sich sputen musste, um auf gleicher Höhe mit
der anderen Uxor zu bleiben.
    »Oh, eine ziemliche Bescherung.
Aber wie ich hörte, hatten Sie wenigstens einen Erfolg. Tel Utan, richtig?« Honen
Mu zuckte mit den Schultern. »Ich hatte nur Glück.«
    »Definieren Sie Glück,
Schwester.«
    Sie sah Rukhsana an, deren
markante Gesichtszüge fast ganz von ihren langen blonden Haaren verdeckt wurden.
    »Ich fürchte, das ist
vertraulich«, gab Honen zurück.
    Sie hatten ihre Adjutantinnen
in den weit entfernten Vorzimmern zurückgelassen. Am Ende des langen Gangs
öffnete ein ernst dreinblickender Lucifer die Tür zur Suite des Lord Generals.
    Namatjira saß auf einer flachen
Couch, um sich Datentafeln und Berichte verteilt. Der Thylacene lag vor seinen
Füßen, und mit einer Hand kraulte er das Tier, das den Kopf in den Nacken warf
und schnurrte. Major General Dev hielt sich im Hintergrund wie ein Schuljunge,
den man getadelt hatte. Lucifer Blacks säumten den Raum.
    Princeps Amon Jeveth brach
gerade auf, als die Uxoren eintrafen, und kehrte mit finsterer Miene zu seiner Titanen-Legion
zurück.
    Colonel Manesh und Colonel Pria
standen in Habtachtstellung da, während sie Namatjiras Vorwürfe auf sich
einprasseln ließen.
    »Das ist nicht gut genug«,
sagte Namatjira soeben. »Nicht gut genug, meine Herren. Ihre Streitmächte sträubten
und weigerten sich, einen direkten Befehl zu befolgen. Ich will verdammt
nochmal mehr Disziplin sehen.«
    »Ja, mein Herr«, murmelten sie.
    »Verdammt mehr Disziplin! Haben
Sie verstanden? Haben Sie verstanden? Ich will diesen Feldzug zu einem
schnellen und brutalen Ende bringen, und wenn dieses Ende gekommen ist, dann will
ich, dass Ihre Leute losmarschieren und töten, ohne irgendwelche Fragen zu
stellen. Wenn ich Ihnen befehle vorzurücken, dann werden Sie vorrücken!
Enttäuschen Sie mich nicht, so wie Sie das schon einmal bei Dev gemacht haben.«
    »Ja, mein Herr.«
    »Und jetzt verschwinden Sie von
hier.«
    Die Offiziere eilten davon. Der
Thylacene machte sein großes Maul auf und gähnte genüsslich. Namatjira las eine
Datentafel, die einer der Lucifers ihm gereicht hatte, dann sah er hoch.
    »Uxoren«, meinte er lächelnd.
»Treten Sie näher.«
    Seite an Seite stellten sie
sich vor ihn. »Zunächst einmal«, sagte er, »möchte ich mir einen Überblick
verschaffen. Rukhsana, mir wurde gesagt, dass Sie bei Mon Lo für Aufklärung und
Kundschaften verantwortlich waren.«
    »Das war meine Aufgabe, mein
Herr.«
    »Sie hatten Spione vor Ort?«
    »Das ist richtig,
Lordkommandant«, antwortete Rukhsana.
    »Die meisten waren
Langstreckenbeobachter und Aufklärer.«
    Namatjira warf einen Blick auf
die Datentafel. »Aber an dem Morgen, an dem dieses Chaos seinen Anfang nahm,
hatten Sie mindestens einen Geheimdienstoffizier in die Stadt geschleust, nicht
wahr?« Mit einer Hand deutete er beiläufig zum Fenster.
    Rukhsana schürzte die Lippen
und sah zu Boden.
    »Ja, mein Herr, das ist
richtig. Konig Heniker.«
    »Heniker? Ja, den kenne ich.
Ein zuverlässiger Mann. Was ist aus ihm geworden?«
    »Er hatte sich zuvor schon
einmal getarnt in die Stadt begeben, mein Herr, und mir anschließend Bericht
erstattet. Seine Infor-mationen waren von guter Qualität. Er kehrte an dem
Morgen sehr früh in die Stadt zurück, um mehr Daten über das Viertel Kurnaul
und über den Bereich entlang der nördlichen Stadtmauer zu sammeln. Er ist nie
zurückgekommen.«
    »Aha, ich verstehe«, seufzte
der Lordkommandant.
    »Vielen Dank, Uxor Rukhsana.«
    Honen Mu versteifte sich. Die
'cept-Verbindung unter Uxoren war nie besonders ausgeprägt, erst recht nicht zwischen
einer verblassenden Veteranin und einer aufblühenden jungen Frau.
    Dennoch verspürte Honen Mu eine
erstickende Feuchtigkeit in ihrem Geist. Rukhsana hatte gelogen, zumindest aber
einen Teil der Wahrheit verschwiegen.
    Sie sah Rukhsana an, doch die
wich ihrem Blick aus und wandte sich zum Gehen.
    »Sie können gern noch bleiben,
Uxor Rukhsana«, sagte Namatjira.
    »Sie werden das ohnehin in
Kürze erfahren.« Dann sah er Honen Mu an. »Uxor Honen. Meinen Glückwunsch. Sie
wissen natürlich etwas, das den anderen hier nicht bekannt ist. Sagen Sie es
ihnen, denn es soll jeder erfahren.«
    Honen Mu räusperte sich. »Tel
Utan wurde dank des

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