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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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schloss.
    »Oh, ich dachte, Sie sind tot«,
schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
    »Ich auch«, gab er zu.
    Mu ging einen Schritt nach
hinten. »Ich hörte, Tel Khat soll ein Massaker gewesen sein. Ein
Überraschungsangriff. Es hieß, niemand hätte den Hinterhalt der Nurthener überlebt.«
    »So gut wie niemand«, erwiderte
er. »Ich hatte Glück. Lon, Shah und knapp ein Dutzend mehr hatten ebenfalls
Glück. Ich habe mir den Weg freigeschossen. Es war ein schrecklicher Tag. Wir
waren ...« Er machte eine kurze Pause. »Wir waren fast tot, auf jedem Schritt unseres
Wegs. Wir retteten uns in die Berge hinter Tel. Einen Tag und eine Nacht
hielten wir uns in den Höhlenteichen versteckt. Erst als alles wieder ruhig
war, wagten wir uns nach draußen. Die Nurthener waren fort. Jeder, den wir
fanden, war von ihnen abgeschlachtet worden. Wir marschierten quer durchs Land,
bis wir CR668 erreichten und dort von einem Transporter mitgenommen wurden.«
    Mu setzte sich auf eines der
Sofas und benutzte ihr 'cept, woraufhin Nefferti zu ihr geeilt kam.
    »Essen und Wein, Mädchen. Auf
der Stelle«, befahl sie ihr.
    Nefferti lief sofort los, um
den Auftrag auszuführen.
    »Sie hatten mir bereits Essen
und Wein gebracht, Honen«, sagte Soneka und nahm ihr gegenüber Platz.
    »Sie sind ausgehungert, Sie
brauchen mehr«, erwiderte sie. »Lon hat es auch geschafft, sagen Sie? Und Shah
auch?«
    Er nickte. »Beide, und acht
weitere Soldaten. Wir haben Attix und Gahz verloren, auch alle Bashaws. Es war
ein Gemetzel.«
    Mit seiner unversehrten Hand
wischte er sich über den Mund. Ein schwaches Lächeln umspielte seine
Mundwinkel, als sei es irgendein Zaubertrick.
    »Die Dancers haben wohl zum
letzten Mal getanzt, Uxor.«
    Sie ließ den Kopf hängen.
»Wenigstens leben Sie noch.«
    »Ja, wenigstens das.« Er atmete
tief durch und sah sie eindringlich an. »Was ist aus der Leiche geworden, Honen?«,
fragte er ruhig.
    »Wie bitte?«
    »Die Leiche.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden«, erwiderte sie zögerlich.
    Er machte eine finstere Miene.
»Natürlich wissen Sie das. Die Sache, über die Bronzi per Kom von CR345 mit Ihnen
gesprochen hat.«
    »Per Kom? Wann war das?«
    Nun kniff er auch noch die
Augen zusammen. »Vor etwa einer Woche. Am Tag vor dem Massaker. Bronzi unterhielt
sich ein paar Minuten lang über eine verschlüsselte Verbindung mit Ihnen.«
    Honen Mu sah ihn ratlos an.
    »Ich schwöre beim Leben des
Imperators, Peto, dass ich keine Ahnung habe, wovon Sie reden. Ich habe von
Hurtado keine Meldung entgegengenommen.«
    Sie betrachtete ihn, als habe
er den Verstand verloren.
    Peto Soneka verspürte ein
seltsames Gefühl in der Magengegend, als würde sich unter ihm die Erde auftun
und ihn verschlingen. Die letzten fünf Tage waren die Hölle gewesen, aber er
hatte alles über sich ergehen lassen, indem er sich auf einen einzigen Gedanken
konzentrierte: Bronzis Worte.
    Mein Ass im Ärmel.
    »Wo ist Bronzi?«, fragte
Soneka.
    »Hören Sie«, sagte Honen Mu.
»Es kommt mir vor, als würden wir aneinander vorbeireden. Fangen Sie doch
einfach nochmal ganz von vorn an, Peto, okay?«
    Wir reden nicht aneinander
vorbei, dachte
Soneka. Wir haben mit Ihnen gesprochen. Ich habe Ihre Stimme aus dem Kom-Lautsprecher
gehört. Sie waren die Einzige, die etwas darüber wusste. Und am nächsten Tag
wurde Tel Khat ausgelöscht. O verdammt, Sie stecken da mit drin.
    Plötzlich ging die Tür hinter
Mu auf.
    »Uxor? Sie wollten mich
sprechen?«
    Als Franco Boone den Raum
betrat, drehte sich Mu um. Er kam näher und lächelte sie an, dann erkannte er Soneka
und blieb verdutzt stehen.
    »Dancer-Het? Gottes Gnade sei
mit mir. Ich dachte, Sie wären tot, Mann!«
    »Offensichtlich nicht«, gab Soneka
zurück und zwang sich zu einem Lächeln. Franco Boone, der Genewhip? Was zum
Teufel hat der denn hier zu suchen? Außer natürlich ... er steckt auch mit
drin.
    »Wir haben gerade eben darüber
gesprochen«, sagte Mu.
    »Peto erzählte mir, wie er den
Hinterhalt überlebt hat.«
    »Das würde ich mir auch gern
anhören«, befand Boone grinsend.
    »Heftiger Stoff, möchte ich
wetten. Was ist passiert, Soneka? Ich hörte, es ging ziemlich blutig zu.«
    Er setzte sich neben die Uxor
und betrachtete Soneka neugierig.
    Boone war ein Mann von
kräftiger Statur, die Nase wie die Klinge einer Axt, dazu ein buschiger
schwarzer Kinnbart. Er war ge-züchtet, aber sein abnormal hoher IQ — ein
atavistischer Aspekt, der gelegentlich vom Genpool der

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