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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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brutales Zittern die Streitbar durchfuhr, wurde Cestus gegen die Wand geworfen. Er war auf dem Weg zurück zur
Brücke gewesen, um sich mit Kaminska und den verbliebenen Astartes
zusammenzusetzen, als die Sturmwelle das Schiff erfasste.
    Trümmerteile flogen durch die
Korridore, und auf der Kranken-station brach Chaos aus, da Pfleger verzweifelt
versuchten, die Verletzten festzuhalten, während Wachleute gegen Schotte
geschleudert wurden und Arbeiter in den Tod stürzten, da die Streitbar sich ruckartig zur Seite neigte. Ein schreckliches metallenes Stöhnen schallte
aus der Maschinensektion durch das Schiff, das sich gleich wieder aufzurichten
versuchte. Cestus konnte durch die Bodenplatten fühlen, wie die Struktur des
Schiffs strapaziert wurde.
    Der Ultramarine bahnte sich
seinen Weg durch das Durch-einander, bis er die Brücke erreicht hatte.
Brandschutztüren öffneten sich, um ihm Einlass zu gewähren. Die Besatzungs-mitglieder
klammerten sich an ihren Stationen fest. Steuerfrau Venkmyer gab hektisch
Befehle, während die Servitoren mit unwirklicher Ruhe und Gelassenheit ihre
Notfallprotokolle abspulten. Der Alarm war von Scharlachrot auf Karmesinrot
erhöht worden, was die Brücke wie in Blut getränkt aussehen ließ.
    »Navigator Orcadus, berichten
Sie!«, rief Kaminska, die sich an ihrem Platz festklammerte, während es schien,
als versuche das Schiff, sie von ihrem Thron zu stoßen.
    »Ein Sturm«, kam Orcadus'
Antwort über die Brückenlaut-sprecher. Seine Stimme klang angestrengt.
    »Er ist aus dem Nichts
gekommen.«
    »Ausweichen!«, befahl sie.
    »Admiral, wir sind bereits
mittendrin!«, erwiderte der Navigator.
    »Schadenskontrolle, auf Ihre
Posten!«, rief Kaminska.
    »Reaktorsektion versiegeln,
Waffendecks räumen!«
    Cestus war beim Admiral
angelangt. »Das ist das Werk der Word Bearers«, brüllte er, um den Lärm der
Sirenen und die aufgeregten Meldungen der Brückencrew zu übertönen. Eine
weitere Welle traf die Streitbar , Rohre platzten und verströmten heißen
Dampf und Gas. Crewmitglieder wurden zu Boden geworfen, ein Bildschirm riss aus
seiner Deckenhalterung und landete in einem Funken- und Scherbenregen auf der
Brücke.
    »Orcadus, können wir auf diesen
Wellen mitreiten?«, fragte Kaminska, die ihren Blick auf den Ultramarine
gerichtet hatte.
    »Ich kann kein Ende absehen,
Admiral.«
    »Hauptmann Cestus?«, fragte sie
den Astartes.
    »Wenn wir uns mittreiben
lassen, dann wird uns die Tosender Abgrund entkommen«, machte er ihr
klar.
    »Uns bleibt keine andere Wahl,
als weiter durchzufliegen.«
    Sie nickte finster. Wenn sie
scheiterten, würde das das Ende des Schiffs und den Tod von über zehntausend
Besatzungsmitgliedern bedeuten. Ihr Befehl würde sie alle zu ihrem Schicksal
verdammen.
    »Bringen Sie die Maschinen auf
volle Leistung!«, befahl sie und fauchte: »Wir stemmen uns gegen diesen Sturm.«
Feuer loderte in ihren Augen. »Wir werden den Warp schon das Fürchten lehren.«
     
    In seiner Isolationszelle
konnte Mhotep die draußen tobende Anarchie hören. Er ignorierte den Lärm und
widmete sich dem schimmernden Glanz der polierten graublauen Wände. Als er
seine Kräfte bündelte, eröffnete ihm das ein Schicksalsfenster. Panik herrschte
auf der Streitbar . Er sah Feuer. Männer und Frauen standen in Flammen,
Tausende wurden auf dem Altar des hoff-nungsvollen Siegs geopfert. Vor seinem
geistigen Auge wurden sie zu Phantomen, deren Seelen vom Warp verschlungen und
auf ihre Atome reduziert wurden, bis nur noch Restspuren vorhanden waren.
    Der Tod wartete auf diesem
Schiff: sein Tod. Die Gewissheit dieser Tatsache löste bei ihm Ruhe statt Angst
aus. Sein Platz inmitten der Myriaden Schicksalsstränge stand damit fest.
    Das Bild änderte sich, und Mhoteps
Geist verließ die Streitbar und begab sich in den brodelnden Abgrund.
Die Tosender Abgrund war wie durch einen Schleier hindurch zu erkennen,
als eine neue Szene auftauchte. Das Schiff war gewaltig, wie eine auf die Seite
gekippte Stadt, die auf die Streitbar herabstürzte. Tausende
Geschützpforten öffneten sich wie riesige Mäuler, die scharfgemachten,
glühenden Läufe der Magna-Laser und Kanonen lugten hervor wie Zungen.
    Die Tosender Abgrund war
grundhässlich, eine Monstrosität aus karmesinrotem Stahl, doch die Schönheit
ihrer Würde überwog jeden ästhetischen Fehlgriff.
    Mhotep trieb weiter durch die
Ersatzrealität. Als sich sein Verstand weitete, konnte er den Warp schmecken,
die unendlichen vielfältigen Aromen,

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