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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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prosperischen Hieroglyphen an seinem Stab flammten hellrot
auf. Dann drehte er ihn um, schob den Krummsäbel mit dem Knauf voran hinein,
und schon war daraus ein Speer geworden.
    »Zurück in die Tiefen mit
dir!«, brüllte der Sohn des Magnus, der dabei auf den verderbten Kern des
Warpwesens zielte.
    »Hier gibt es für dich nichts,
was du verschlingen könntest, du totes Ding! Bei den Silbertürmen und dem
Immerbrennenden Auge, verschwinde!«
    Mhotep schleuderte den Speer
von sich, gerade als sich die Tentakel um ihn schlossen, eine brennende Spur
aus karme-sinrotem Licht folgte der psionischen Flugbahn. Die Klinge traf die Feuerklinge ins Herz ihres zentralen Mauls, und eine gewaltige Explosion aus Licht breitete
sich dort aus. Spektralblut spritzte umher, und die Tentakel verkümmerten und
verbrannten.
    Das Licht wurde intensiver und
strahlte so grell aus dem Maul, dass Mhotep den Blick abwenden musste. Der
Gestank nach ätzendem Rauch durchdrang die Helmfilter und stieg ihm in die
Nase, tosende Flammen hüllten seine Sinne ein, zusammen mit dem urtümlichen
Schrei von etwas, das im unergründlichen Äther starb.
     
    Im Korridor vor dem Primärdock
regnete es Deckenplatten, da die Gänge der Streitbar vor Zorn
erzitterten. Cestus und Antiges hatten Mühe, zu den Türen zu gelangen, während
immer neue Schockwellen das Schiff erschütterten.
    Cestus hielt sich auf den
Beinen, zog sein Schwert und wollte gerade einer Gruppe von Ingenieuren, die
sich hinter ihm aufhielt, losschicken, damit sie die versiegelten Türen
aufsprengten, da verstummte abrupt der höllische Lärm auf dem Deck dahinter.
    Rauch und schwaches weißliches
Licht bahnten sich einen Weg durch die Ritzen.
    Einen Moment lang herrschte
völlige Stille.
    »Wo ist Mhotep?«, wollte der
Ultramarine wissen, während er sein Schwert wegsteckte. Er hatte die
Übertragungen des Helm- Koms verfolgt und wusste, dass sich der Thousand Son am
Primärdock aufgehalten hatte. Im Verlauf des Warp-Phänomens war es überall an
Bord der Streitbar zu Kämpfen gekommen, und die sekundären und tertiären
Docks waren ebenfalls angegriffen worden. Meldungen gingen über Cestus' Helm-Kom
ein, dass die Warpkreaturen völlig überraschend alle Kampfhandlungen
eingestellt hatten und sich in den Äther zurückzogen.
    Skraal lag immer noch wie
benommen auf dem Boden und brabbelte im Delirium vor sich hin, also wandte sich
Cestus an Brynngar, um eine Antwort zu erhalten.
    »Er hat ein ehrenvolles Opfer
gebracht«, erklärte der Space Wolf, als er wieder aufgestanden war.
    »Das klingt für mich fast nach
einer Respektsbekundung«, sagte Cestus mit einem Anflug von Verbitterung in der
Stimme.
    »Ist es auch«, knurrte
Brynngar. »Er hat sein Leben für dieses Schiff gegeben, und damit hat er uns
alle gerettet. Dafür wird Russ ihm auf immer dankbar sein. Ich bin nicht so
stolz auf mich, zugeben zu müssen, dass ich ihn falsch eingeschätzt habe.«
    Heulende Servos und das Zischen
von entweichender Druckluft veranlasste den Space Wolf dazu, sich hastig
umzudrehen und seinen Bolter auf die Brandschutztür zu richten, die sich
langsam öffnete. Cestus und die übrigen Astartes stellten sich zu ihm und
zielten gleichfalls auf das zuckende Dunkel dahinter.
    Mhotep kam aus den versengten
Ruinen des Primärdocks zum Vorschein, zwar ein wenig wacklig auf den Beinen,
doch er lebte.
    Rauchfahnen stiegen aus den
Kerben in seiner Rüstung auf, die mit zähflüssigem, durchscheinendem Blut
überzogen war. Trotz seines Erscheinungsbilds und seiner offensichtlichen
Verletzungen wahrte er seine Haltung, diese erhabene, arrogante Haltung, die
für die Söhne Prosperos so typisch war.
    »Das ist nicht möglich«,
hauchte Brynngar und machte einen Schritt nach hinten, als sei Mhotep eine
Erscheinung aus den Lagerfeuergeschichten von Fenris. »Niemand kann eine solche
Feuersbrunst überleben.«
    Cestus ließ langsam seinen
Bolter sinken und gab den anderen Ultramarines ein Zeichen, seinem Beispiel zu
folgen.
    »Wir hatten Sie für tot
gehalten.«
    Mhotep öffnete die Verschlüsse
und nahm seinen Helm ab, dann atmete er die wiederaufbereitete Luft tief ein.
Seine Augen waren schwarz, ein Wirrwarr aus lila Adern überzog sein Gesicht,
aber die zogen sich schon jetzt langsam wieder unter die Haut zurück.
    »Ich ... auch ...«, keuchte der
Thousand Son, dessen Helm zu Boden fiel, da seine Finger ihn nicht länger
halten konnten.
    Cestus bekam den Astartes zu
fassen, als der nach vorn kippte, und

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