Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
Vom Netzwerk:
Radar- oder
Sensoriumsreichweite zu geraten.
    »Antiges, Bericht«, bellte er
ins Schiffskom, das auf die Helm-frequenz des Ultramarine abgestimmt war.
    »Angriffsprotokoll Alpha
verläuft wie geplant, Hauptmann«, meldete Antiges mit ein paar Sekunden
Verzögerung und von Statik unterlegt. Obwohl die Ingenieure der Streitbar die Leistung der Sendeeinheit erhöht hatten, war der Strom des Normalraums
zwischen ihnen ganz erheblich gestört. »In T minus drei Minuten werden wir das
Dock erreicht haben.«
    »Sehr gut, Bruder Antiges.
Halte mich auf dem Laufenden. Wenn ihr auf Gegenwehr stoßt, dann weißt du, wie
deine Befehle lauten«, sagte Cestus.
    »Ich werde meine Befehle mit
dem ganzen Zorn der Legion ausführen, Milord.«
    Dann wurde die Verbindung
unterbrochen.
    Cestus seufzte schwer. Dass es
so weit hatte kommen müssen.
    Das hier war kein Vorstoß in
die Höhle eines Xenos-Herrschers, und sie hatten es auch nicht mit
fehlgeleiteten Anhängern des Mysteriösen zu tun. Nein, hier kämpfte Bruder gegen
Bruder.
    Cestus konnte sich fast nicht
dazu durchringen, überhaupt darüber nachzudenken. Im All gegen sie zu kämpfen,
von Schiff zu Schiff, das war noch eine anonyme Angelegenheit gewesen. Doch
jetzt von Angesicht zu Angesicht denjenigen gegenüberzustehen, die den
Imperator verraten und jene Krieger getötet hatten, die kurz zuvor noch ihre
Freunde und Kameraden gewesen waren. Es kam ihm vor wie das Ende aller Dinge,
ein Gedanke, der dem Ultramarine die Kehle zuschnürte.
    »Admiral Kaminska«, sagte
Cestus nach einem schweigsamen Moment. »Sie haben bei der Ausführung dieser
Mission viel aufs Spiel gesetzt. Sie haben mir mit Ihrem treuen Dienst an unserer
Sache eine Ehre erwiesen, und das tun Sie auch weiterhin.«
    Kaminska war von seinen Worten
so überrascht, dass es ihr nicht gelang, diese Reaktion vor dem Ultramarine zu
verbergen.
    »Ich danke Ihnen, Lord
Astartes«, erwiderte sie und verbeugte sich leicht, »aber wenn ich ehrlich sein
soll, dann hätte ich mich wohl auch für dieses Unternehmen entschieden, wenn
ich frei hätte wählen können.«
    Cestus reagierte mit einem
fragenden Blick.
    »Ich gehöre einer aussterbenden
Art an«, gestand sie und ließ entmutigt die Schultern sinken. »Die
Saturn-Flotte soll aufgelöst werden.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Hauptmann. Es führt zu
nichts, wenn man einen solchen Anachronismus auf die Rednerbühne des neuen
Imperiums mitschleppt. All diese ehrenwerten Herren mit ihren gepuderten Perücken
reden über gute Manieren, und das spricht kaum für Effizienz und
Unvoreingenommenheit. Unsere Schiffe werden für eine neue imperiale Marine
überholt und umgebaut. Ich gehöre zur letzten Generation. Vermutlich sollte ich
froh sein, dass Vorlov das nicht mehr mit ansehen musste. Sehen Sie, Hauptmann,
das ist mein letzter großer Auftritt, die letzte große Reise der Streitbar ,
wie ich sie kenne.«
    Cestus lächelte freudlos. Seine
Augen wirkten kalt und ließen die Belastung und das Bedauern in seinem tiefsten
Inneren erkennen.
    »Das könnte für uns alle
gelten, Admiral.«
     
    Skraals Trupp stürmte durch den
zentralen Kanal des Docks, einem Verladedeck für Treibstoff und Munition. Die
berserkerhafte Wut steigerte sich mit jedem Schritt in dem Hauptmann der World
Eaters, und er wusste, seine Schlachtenbrüder erlebten den gleichen Rausch. Sie
waren die Söhne Angrons, und so wie bei ihrem Lord hatte man ihnen ein Echo
jener Neuraltechnologie implantiert, die das gewalttätige Potenzial des
Primarchen geweckt hatte. In einer Schlacht konnten die Astartes-Krieger auf
diesen Quell kochender Wut zugreifen und sie auf die gleiche Weise nutzen wie
eine scharfe Klinge, um ihre Feinde niederzumetzeln. Nach mehreren blutigen
Zwischenfällen hatte der Imperator den weiteren Einsatz des Implantats dem
Irrglauben untersagt, die World Eaters würden dadurch zu unberechenbaren
Tötungsmaschinen werden.
    In seiner Weisheit hatte Angron
den Erlass des Imperators der Menschheit ignoriert und die Benutzung des
Implantats fortgesetzt.
    Sie waren Tötungsmaschinen, das
spürte Skraal in den Knochen und in seinem brennenden Blut, doch welches
größere Lob konnte es für die ewigen Krieger der Astartes geben als eine solche
Bezeichnung?
    Auch wenn der Ultramarine
Antiges es per Befehl untersagt hatte, ermutigte Skraal seine Krieger zum
Töten, als sie sich der Tosender Abgrund näherten. Ein wenig
Blutvergießen würde ihre Sinne für die bevorstehende Schlacht schärfen. Die
einzige

Weitere Kostenlose Bücher