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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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warf
Suzak ein.
    »Die Anpassung dauert eine
Weile«, gab Agathe zu bedenken und betrachtete die einsame nackte Gestalt, die
in dem mit Stahl eingefassten amniotischen Tank trieb. Er war über eine Reihe
von isolierten Kabeln mit dem Projektionstisch verbunden.
    »Der Übergang von einer gewöhnlichen
Steckverbindung zu vollständiger Immersion ist keine Kleinigkeit.«
    »Das ist wahr«, stimmte Sharaq
zu. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Stormlord in seinem Zustand
keine Legio befehligen kann. Jedenfalls noch nicht.«
    Agathe zeigte auf den
Projektionstisch. »Er hat sich ganz allein gegen drei feindliche Maschinen
gestellt und sie besiegt. Zählt das denn gar nicht?«
    »Es zeugt von großem Mut«, fand
Jan Mordant und sah Sharaq an. »Vielleicht sind wir ja übervorsichtig.«
    »Es zeugt von Gedankenlosigkeit«,
gab Sharaq energisch zurück.
    »Es ist nur eine Simulation,
Kel«, gab Mordant zu bedenken.
    »Wenn man mit der
Mannigfaltigkeit verbunden ist, sieht es völlig anders aus. Wir wissen doch
alle, dass man in einer Simulation Risiken eingeht, die nichts damit zu tun
haben, wie man reagiert, wenn das eigene Leben tatsächlich auf dem Spiel
steht.«
    »Dessen bin ich mir bewusst,
Jan. Aber wäre das hier echt gewesen, dann wäre der Stormlord jetzt tot — und seine
Maschine mit ihm, bei der es sich immerhin um einen Warlord handelt.«
    »Aber drei Maschinen, Kel ...«,
wandte Mordant ein.
    »Kommen Sie schon.«
    Sharaq seufzte. »Ich verstehe
Sie, Jan, ganz ehrlich. Aber Sie sind erst vor kurzem von einem Warhound zur Princeptur
eines Reavers versetzt worden.«
    »Und was hat das jetzt damit zu
tun?«
    »Es bedeutet, dass Sie Ihre
eigene Gedankenlosigkeit noch nicht abgelegt haben«, antwortete Suzak. »Sie müssen
in anderen Dimensionen als individuellen Heldentaten denken, wenn Sie eine
größere Maschine befehligen. Sie sollten das wissen, und Princeps Cavalerio sollte
das verdammt nochmal auch wissen.«
    Agathe sah, wie Jan Mordants
Hals rot anlief, doch dann brachte er seine Verärgerung unter Kontrolle und
nickte nur. Sie bemerkte, dass seine Knöchel weiß hervortraten, so fest hielt
er die Tischplatte umklammert.
    In sanfterem Ton fuhr Sharaq
fort: »Princeps Cavalerio hätte auf die Maschinen seiner Gefechtsgruppe warten
müssen, um dann mit ihnen zusammen gegen den Feind vorzugehen. Unser Ziel sind
keine Heldentaten, die dem Helden den Tod bringen, Jan. Unser Ziel ist es, den
Feind vernichtend zu schlagen und unsere Maschinen und ihre Besatzungen lebend
zurückzubringen.«
    »Dann ist die Entscheidung also
gefallen?«, fragte Mordant.
    Sharaq nickte. »Die
Entscheidung ist gefallen. Bis der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich Princeps
Cavalerio für fähig halte, wieder in den aktiven Dienst zurückzukehren,
übernehme ich das Kommando über die Streitkräfte der Legio Tempestus auf dem
Mars.«
    Mordant und Suzak salutierten
ihrem neuen Princeps Senioris.
    Agathe beobachtete, wie
Cavalerio in seiner embryonalen Haltung leicht zuckte, während er in der mit
Blutspritzern durchsetzten dickflüssigen Lösung in seinem amniotischen Tank
trieb. Konnte er hören, was seine Krieger über ihn sagten?
    Sie hoffte es nicht.
    Er hatte bereits den Verlust
seiner Maschine hinnehmen müssen.
    Wie verheerend würde es für ihn
sein, auch noch seine Legio zu verlieren?
     
    Dalia fühlte, wie sich eine
eisige Hand um ihr Herz schloss, als sie Rho-mu 31 vor sich stehen sah.
    Ihre Wahrnehmung schien sich zu
einer Blase aus verzerrter Realität zusammenzuziehen, da die restliche Welt um
sie plötzlich nicht mehr existierte. Die Bewegungen der Leute, die Geräusche
aus dem Kom-System, das Knistern der Elektrizität, der aktinische Gestank des Ozons
— all das erstarrte mit einem Mal, während ihre persönliche Erfahrung in die
Höhe schoss wie ein außer Kontrolle geratener Herzschlag.
    Sie nahm die Panik wahr, von
der ihre Freunde erfasst wurden, und musste mit sich ringen, um ihre Atmung unter
Kontrolle zu bekommen.
    Rho-mu 31 stand reglos vor ihr,
sein Gewand war leuchtend rot, sein Körper verbreitete den seltsamen Geruch
nach verdorbenem Fleisch, der allen Protektoren anzuhängen schien. Silber
glänzte im Schatten seines Mantels auf, wo augmetische Implantate aus seinem
Fleisch hervortraten.
    »Oh«, brachte sie heraus.
»Hallo.«
    Was taktisch kluge
Gesprächseröffnungen und gute Ausreden anging, rangierte sie ganz weit unten.
    Der Lärm der Transitstation
schwoll in ihren Ohren an, und auf

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