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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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immer du auch sein magst,
Dalia, ich wünsche dir alles Gute«, flüsterte sie und fühlte sich mit einem Mal
sehr allein.
    Sie stutzte, als ihr bewusst
wurde, dass sie keineswegs allein war.
    Ihre biometrischen Überwacher
nahmen eine weitere Lebensform in ihrem Habitat wahr.
    »Ich hatte mich schon gefragt,
wann Sie mich bemerken würden«, kam eine Stimme aus den Schatten.
    Mellicin zuckte zusammen und
sah starr vor Überraschung mit an, wie eine geschmeidige, sinnliche Frau aus
der Dunkelheit zum Vorschein kam. Sie trug einen hautengen roten Overall, an
der Hüfte steckten zwei fein gearbeitete Pistolen im Halfter.
    Sie überspielte ihr Erstaunen
und behauptete: »Ich wusste, dass Sie da sind. Ich habe nur gewartet, wann Sie
sich endlich zu erkennen geben würden.«
    »Eine Lüge. Aber eine
notwendige Lüge, die Ihnen das Gefühl gibt, die Kontrolle über die Situation zu
haben«, sagte die Frau.
    »Wer sind Sie, und was haben
Sie hier zu suchen?«, fragte Mellicin, immer noch so überrascht, dass sie außer
Verärgerung nichts wahrnahm.
    »Mein Name ist nicht von
Bedeutung, weil Sie ihn ohnehin bald wieder vergessen haben werden«, kam die
Antwort, während die Frau ins Licht trat. Mellicin bemerkte die rote Todesmaske
vor ihrem Gesicht. »Aber der Form halber lasse ich Sie wissen, dass ich Remiare
heiße.«
    Ihre Verärgerung verwandelte
sich in Angst, als sie begriff, was diese Frau darstellte.
    »Damit ist meine Frage zur
Hälfte beantwortet.«
    Remiare legte den Kopf schräg. »Sie
glauben immer noch, das Sie die Situation im Griff haben, wie?«
    »Was wollen Sie von mir?«,
fragte Mellicin und drückte sich tiefer in die Essecke.
    »Sie wissen, was ich will.«
    »Nein, das weiß ich nicht«,
beharrte sie.
    »Dann werde ich es Ihnen
sagen«, fuhr Remiare fort.
    »Sie sollen mir verraten, wo
sich Dalia Cythera aufhält, und wohin sie unterwegs ist.«
    Mellicin legte die Stirn in
Falten, als würde sie nachdenken, während sie in Wahrheit den stummen Alarm aktivierte.
Die Adeptin Zeth wusste in diesem Moment von ihrer misslichen Lage und konnte
einen Trupp Protektoren des Mechanicums los-schicken, um sie zu retten. Jetzt
musste sie nur noch Zeit schinden, bis Hilfe eintraf.
    »Dalia?«, entgegnete sie
schließlich.
    »Warum wollen Sie wissen, wo
sie ist?«
    »Keine weiteren Fragen«,
herrschte Remiare sie an. »Sagen Sie mir, was ich wissen will, und ich
verspreche Ihnen, Sie werden nicht leiden.«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte
Mellicin. »Selbst wenn ich es wollte. Vielleicht habe ich gewusst, was Sie von mir
hören wollen, aber ich erinnere mich nicht mehr daran.«
    »Sie lügen!«
    »Nein, ich lüge nicht. Adeptin
Zeth hat mich alle Erinnerungen daran, wohin Dalia unterwegs ist, aus meinen
Gedächtnisspulen löschen lassen.«
    Als Remiare näher kam und sie
sah, wie sich das rote Licht der Magma-Lagune in ihrer Todesmaske spiegelte, bereute
sie ihren überheblichen Ton sofort. Ihr Gesicht war eine Fratze, abscheulich
und schrecklich, ein Monster aus finstersten Alpträumen. Inmitten all ihrer
Angst erkannte sie dennoch die hervorragende Arbeit der Magno-Grav-Steuer-düsen
und die sehnige Form einer Frau, die von Geburt an zur Mörderin herangezüchtet worden
war.
    »Dann habe ich sehr schlechte
Nachrichten für Sie.«
    »Und wieso?«, fragte Mellicin
und versuchte, all ihren Mut zusammenzunehmen.
    »Weil nichts jemals völlig
gelöscht wird, Mellicin.« Remiare hielt die Hand hoch, aus dem Zeigefinger kam ein
silberner Dorn zum Vorschein.
    Trotz der Hitze wurde ihr mit
einem Mal eiskalt, da sie das Objekt als Datendorn wiedererkannte. »Warum
wollen Sie Dalia finden?«, fragte sie, wobei die Worte förmlich aus ihr
heraussprudelten. »Ich meine, sie ist doch nur eine Umschreiberin von Terra. Sie
hat lediglich die Ergebnisse unserer Arbeit mitgeschrieben. Ich verstehe nicht,
was Sie von ihr wollen.«
    Remiares Kopf zuckte vor wie
der eines Vogels, der nach etwas Essbarem picken wollte. Dann lachte sie, seelenlos
und wie tot. »Sie wollen mich zum Reden bringen, um Zeit zu gewinnen, weil Sie
glauben, dass Hilfe unterwegs ist. Aber das ist nicht der Fall. Niemand ist auf
dem Weg hierher, Mellicin, weil außer mir niemand diesen primitiven stummen
Alarm hört, den Ihre Implantate senden.«
    »Ich sage Ihnen doch, ich habe
die Informationen gelöscht, die Sie suchen.«
    »Sie haben vielleicht Ihre
Gedächtnisspulen gelöscht, aber das weiche Fleisch darunter erinnert sich immer
noch«, sagte Remiare und

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