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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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verfügte,
würde sie nicht unbeschadet davonkommen.
    Cavalerio hatte schon immer
vermutet, dass es Camulos an der nötigen Kommandotauglichkeit fehlte, und diese
Konfrontation schien seinen Verdacht nur zu erhärten. Das hier war Wahnsinn,
und Cavalerio wollte sich nicht in diesen Wahnsinn hineinziehen lassen. Die Fraktionen
des Mechanicums sollten sich untereinander bekriegen, wenn sie das wollten,
aber die Titanenlegionen standen eigentlich über solchen Dingen. Trotz ihrer eigenen
Differenzen erwartete man von ihnen, dass sie die Ideale der Vereinigung
zwischen Mars und Terra repräsentierten.
    »Mein Princeps«, sagte Moderati
Kuyper.
    »Die Tempest-Linie.«
    »Ich weiß«, gab Cavalerio
zurück.
    »Sollen wir das Feuer
eröffnen?«
    »Haben Sie eine Feuerlösung?«
    »Auf diese Entfernung benötigen
wir keine«, versicherter Kuyper ihm. »Das Ding ist so groß, das können wir gar
nicht verfehlen.«
    Cavalerio nickte. Schweiß lief
ihm in Strömen über die Stirn, sein Mund war wie ausgedörrt. Sein Herz schlug
im brutalen Takt mit dem feurigen Herzen des Victorix Magna , die Kraft
einer Supernova im Kern der Maschine brannte heißer und schneller, als es je
vor-gesehen gewesen war. Er konnte Magos Argyres verzweifelte
Beschwichtigungsbemühungen hören, die an den Geist des Reak-tors gerichtet
waren, und spürte die Qualen der mächtigen Maschine in der Taubheit, die sich
in seinen Gliedmaßen aus-breitete.
    Das Bild des Imperators füllte
seine Sinne aus, sowohl beim Blick aus dem Sichtfenster als auch über die Mannigfaltigkeit.
Daten schossen wie flüssiges Licht durch seinen Geist, und er nahm die
gewaltigen Leistungen der Ingenieure in sich auf, die dieses absolut tödliche
Monster entworfen und gebaut hatten.
    Die Gliedmaßen waren die
Inkarnation des Todes, das grinsende Schädelgesicht wirkte wie ein
abscheulicher Vorbote der Zer-störung.
    Die bedrohlichen Waffentürme
und Bastionen glichen einer martialischen Stadtfestung, die ein antiker Gott
auf seinen Schultern trug, allerdings freiwillig und nicht als Bestrafung.
    Gegen ein solches Ding zu
kämpfen wäre für jeden Princeps das Größte, zugleich aber wohl auch seine
letzte Tat.
    Das Monster machte einen
weiteren Schritt auf sie zu und stellte damit klar, dass die Tempest-Linie
nicht unabsichtlich überquert worden war.
    »Princeps Sharaq bittet um
Anweisungen«, meldete Kuyper.
    » Arcadia Fortis bittet
um Erlaubnis, das Feuer zu eröffnen.«
    » Vulpus Rex und Astrus
Lux gehen in Position, um von den Flanken zu feuern«, ergänzte Palus.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen
verdammt nochmal ihre Position halten!«, brüllte Cavalerio, dessen Puls raste wie
die Entladung einer Revolverkanone. »Niemand eröffnet das Feuer, solange ich
nicht den Befehl dazu erteilt habe. Sorgen Sie dafür, dass jeder das begreift!«
    »Ja, mein Princeps.«
    Es kam Cavalerio vor, als
würden die Ereignisse seiner Kontrolle entgleiten. Er musste nach Atem ringen, denn
das Feuer im Herzen seiner loyalen Maschine durchdrang das virtuelle Mark
seines Körpers wie Blut aus einer verletzten Arterie.
    Vor seinen Augen war mit einem
Mal alles verschwommen, die Ränder der Mannigfaltigkeit liefen aus wie ein schlecht
einge-stellter Bildschirm.
    Victorix Magna hatte Schmerzen, starke
Schmerzen, und Cavalerio wusste, er musste dieser hässlichen Konfrontation bald
ein Ende setzen.
    Aber wie sollte er das
anstellen, ohne ein Feuergefecht zu beginnen, das sie alle vernichten würde?
     
    Der Raptoria zerrte an
den Rändern von Princeps Kasims Kontrolle, ein wildes, bestialisches Ding, das
nach Blut verlangte und Gewaltphantasien in sein Bewusstsein strömen ließ. Sein
mörderisches Herz hatte die Gegenwart des Feindes gewittert und spürte die
Hitze seiner Metallhaut. Es wollte töten.
    Kasim sah hinunter auf das
goldene Zahnrad-Medaillon, das er trug, und richtete seinen Verstand ganz auf die
Disziplin, die von den Magi der Legio in seine Gedanken eingebettet worden war.
    Angesammelte Daten von früheren
Gefechten wurden aus der Peripherie gespült — die an die vorderen Gehirnlappen
eines jeden Crewmitglieds geheftet waren —, um sicherzustellen, dass sie völlig
unbelastet in jedes neue Gefecht zogen. Nur der gierige Geschmack des Kampfs
ließ sich nicht restlos wegspülen.
    Keine Maschine vergaß jemals
den heißen, metallischen Geschmack des Krieges.
    Kasim spürte die Anstrengungen
seines Steuermanns, um die Bewegungen des Raptoria frei von Aggressionen
zu halten, und er

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