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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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flammende Spiralen aus
vielfarbigen Blitzen in die Luft entluden.
    »Sensori getrennt«, meldete
Bannan, und als sich Sharaq zu der Station umdrehte, sah er den zuckenden Dolun
an Deck liegen.
    Dickflüssige Hirnmasse quoll
aus den Steckern auf seinem Schädel.
    »Gut gemacht, Bannan«, sagte
Sharaq.
    »Lassen Sie ihn liegen und
kehren Sie zu Ihrer Station zurück.«
    Sharaq richtete seine
Aufmerksamkeit wieder auf die Mannig-faltigkeit und beobachtete mit einer
Erleichterung, die ihm selbst unangenehm war, wie der Imperator noch weiter von
seinem ursprünglichen Kurs abbog und das durchdringende Geräusch der
Deflektor-Interferenzen abebbte.
    »An alle Tempestus-Maschinen«,
sagte er und zwang einen Kanal dazu, das statische Heulen zu durchdringen, das
immer noch in der Atmosphäre hing. »Waffen runter! Ich wiederhole: Waffen
runter! Die Mortis ändern ihren Kurs. Bestätigen Sie!«
    Von einer Maschine nach der
anderen gingen die Meldungen ein und tauchten in der Mannigfaltigkeit auf,
während Sharaq erleichtert aufatmete, da ihm nur zu deutlich bewusst war, wie
knapp sie daran vorbeigeschlittert waren, auf dem Mars einen Krieg vom Zaun zu
brechen.
    Die aus Warlords bestehende
Eskorte des Imperators folgte dessen Kurs, so dass sich alle Kriegsmaschinen der
Legio Mortis allmählich entfernten. Jeder Schritt führte sie dabei ein Stück
weiter weg vom Reich der Tempestus. Die Mortis zogen sich zurück, dennoch
wollte Sharaq Gewissheit haben, dass sie nicht doch noch kehrtmachten, um ein
zweites Mal provozierend nahe zu kommen.
    » Raptoria , Vulpus Rex ,
folgen Sie den Mortis und achten Sie darauf, dass sie auf ihrem Kurs bleiben«,
befahl er und fragte sich, warum nicht der Stormlord selbst diesen Befehl
erteilte. »Halten Sie genügend Abstand, aber überzeugen Sie sich davon, dass
sie nicht doch kehrtmachen.«
    Die beiden Warhounds machten
sich auf den Weg, ohne seinen Befehl erst noch zu bestätigen, und Sharaq ließ
sich tiefer in seinen konturierten Ledersitz sinken. Schweißperlen standen ihm
auf der Stirn, seine Haare waren nassgeschwitzt. Einen Moment lang kniff er die
Augen zu und blendete den Datenlärm der Mannigfaltigkeit aus, während er den
menschlichen Teil seines Verstands die beinahe verheerenden Geschehnisse der letzten
Minuten verar-beiten ließ.
    War es tatsächlich erst ein
paar Minuten her?
    Als er bemerkte, dass über Kom
nur statisches Rauschen hereinkam, aber keine Befehle, Anfragen oder sonstige
Meldungen von der Victorix Magna , schlug er die Augen auf.
    Sharaq sah zur Maschine des
Stormlord und wurde von einem beängstigend unguten Gefühl erfasst, als ihm
auffiel, dass der Victorix Magna noch immer so dastand wie zuvor, als er
sich dem Imperator in den Weg gestellt hatte. Die Angst wurde umso stärker, da
er erkennen konnte, dass eine Flüssigkeit als schwarzer Regen aus dem Torso kam
und kein supraheißer Dampf aus den Auslassöffnungen unter den Schulterpanzern
austrat, obwohl das der Fall hätte sein müssen.
    Der Kopf der Maschine war nach
vorn gesunken, die Arme hingen schlaff an den Seiten herab.
    » Victorix Magna «, rief
Sharaq über die Mannigfaltigkeit, wobei die Furcht seinen Tonfall energischer
klingen ließ als beabsichtigt.
    »Princeps Cavalerio, bitte
melden Sie sich.«
    Keine Antwort.
    »Stormlord, melden Sie sich sofort!«
    Ein Blick zur Mannigfaltigkeit
veranlasste Sharaq, bestürzt den Kopf auf die Brust sinken zu lassen, während er
die Auspex-Anzeigen über die Maschine des Stormlord in sich aufnahm.
    Der Victorix
Magna war tot.
     
    Tausende Kilometer südlich der
Konfrontation zwischen Mortis und Tempestus, tief in der trostlosen, leeren
Wildnis des südlichen Pallidus, wehte der Wind Aschewolken über die mit Kratern
durchsetzte Einöde am Rand der Daedalia Planum.
    Noch weiter südlich brannte der
Himmel in einem farben-prächtigen Feuer, überzogen mit chemischen Schadstoffen
und stinkenden Gasen, die aus den am Äquator des Planeten ver-laufenden
gewaltigen Raffinerien ausgestoßen wurden.
    Nur die hartgesottensten
Sammler versuchten, sich in dieser Region des Mars ein Leben aufzubauen, in der
die Funde üblicherweise so mager und so sehr mit Giftstoffen verseucht
ausfielen, dass man mit ihnen praktisch nichts anfangen konnte.
    Ein solcher Sammler war Quinux,
ein runzliger Schürfer und ehemaliger Skitarii, dessen Körper die abscheulichen
Implantate abgestoßen hatte, die für eine Aufnahme in die Reihen der
Mechanicum-Soldaten erforderlich waren.
    Quinux

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