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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Imperators sie trägt, erfüllt es mich mit Ehrfurcht
vor der Macht der Astartes. Und es spendet mir Trost, dass ich weiß, wir werden
von solch grandiosen Helden beschützt.«
    »Folgerung: Ihre Worte
veranlassen mich zu der Einschätzung, dass Sie am heutigen Tag nicht die
gleiche Befriedigung verspüren wie sonst üblich.«
    »Das ist in der Tat richtig,
Lachine. Trotz meiner Bemühungen, mich in die täglichen Aufgaben der Schmiede zu
vertiefen, kehren meine Gedanken immer wieder zu dem Chaos zurück, das in den letzten
Wochen unsere geliebte Welt heimgesucht hat.«
    Begonnen hatte es an dem Tag,
an dem sich über dem fernen Gipfel des Olympus Mons dieses unnatürliche Unwetter
zusammengebraut und an dem die verheerende Maschinenseuche überall auf dem Mars
zugeschlagen hatte. Eine Epidemie an Aufständen, Selbstmorden und Morden hatte
Mondus Occulum heimgesucht, Tausende Leben gekostet und — was noch schlimmer
war — unvorstellbare Schäden an den Produktionsanlagen angerichtet.
    Zahllose Fabriken und
Waffenschmieden waren ausgelöscht worden — mal indem sie bis auf die
Grundmauern niederbrannten, mal weil sie in Schutt und Asche gelegt worden
waren, als peitschende Wogen der Panik und Psychosen die Habitate und Anlagen überspült
und hochansteckenden Wahnsinn verbreitet hatten.
    Die Schmiedemeister waren nicht
in der Lage gewesen, die Gewaltausbrüche in den Griff zu bekommen, und so sehr
es Kane auch geschmerzt hatte, war ihm nichts anderes übriggeblieben, als ihnen
den Befehl zum Rückzug zu erteilen und die Aufständischen gewähren zu lassen.
    »Wer hätte gedacht, dass eine
Laune des Wetters über eine Entfernung von dreitausend Kilometern solche
Probleme auslösen würde?«, sagte er mehr zu sich selbst.
    »Studien von Magos Cantore
haben ergeben, dass unangenehm kaltes Wetter Aggressivität und erhöhte
Risikobereitschaft verursachen kann, während bei Hitze eher Apathie überwiegt«,
entgegnete Lachine. »Zusatz: Schon zuvor wurde festgestellt, dass sich die
Temperatur auf die Stimmung auswirken kann, die wiederum das Verhalten
beeinflusst, wobei höhere Temperaturen oder ein höherer Luftdruck für bessere
Laune, bessere Gedächt-nisleistung und ein breiteres Wahrnehmungsvermögen
sorgen. Luftfeuchtigkeit, Temperatur und stundenlanger direkter Kontakt mit der
Sonne wirken sich am stärksten auf die Laune aus, auch wenn Cantore glaubt,
dass nach seiner Analyse Luftfeuchtigkeit der maßgeblichste Faktor für die
anerkannte Wechselwirkung ist. Die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Klimakontrolle
in Schmieden und für die damit einhergehende Arbeitsleistung wird in den
Schlussfolgerungen zur Studie im Detail ausgeführt. Möchten Sie, dass ich sie
für Sie zusammenfasse?«
    »Im Namen des Omnissiah, bitte
nicht!«, rief Kane und drang weiter in die Tiefen des Armoriums vor. Lachine
und sein Gefolge hatten Mühe, mit seinen ausholenden, zielstrebigen Schritten
mitzuhalten.
    Als der nach Luft schnappende
Lachine ihn eingeholt hatte, sagte Kane: »Sicher ist es absurd zu glauben, dass
sich ein simples meteorologisches Phänomen auf die Psyche so vieler Menschen
auswirken kann, selbst wenn es so heftig ausfällt. Und dennoch können wir die
Beweise nicht ignorieren, die wir vor uns sehen. Allerdings hat sich der
Schaden nicht auf die kognitiven Prozesse der Bevölkerung dieser Schmiede
beschränkt.«
    Diese Tatsache beunruhigte ihn
mehr als alle übrigen Beobach-tungen.
    Als das Unwetter über dem
Olympus Mons tobte, waren die Kom-Leitungen und Datenautobahnen des Mars mit
schreienden, kreischenden Paketen aus schädlichen Daten überschwemmt worden,
die in die empfindlichen Systeme eindrangen, die fast jeden Aspekt der Abläufe
von Mondus Occulum steuerten.
    Die ausgelagerten
Schmiedekogitatoren und Logikmaschinen waren mit schädlichen Daten verstopft
worden, mit heulenden Geistern aus Maschinenlärm, der keine Quelle zu haben schien,
und mit gefährlichen Codepaketen aus infizierten Algorithmen, denen die meisten
der fortschrittlichsten Aegis-Protokolle hilflos gegenübergestanden hatten.
    Einzig Kanes schnelles Handeln,
mit dem er die I/O Leitungen abschaltete, und die Tatsache, dass die meisten
Systeme erst vor kurzem aufgerüstet worden waren, um Koriel Zeths
revolutionäres System der noosphärischen Datenübertragung nutzen zu können,
hatte ihn vor den schlimmsten Folgen dieses Angriffs bewahrt denn ein Angriff
war es ganz sicher gewesen.
    »Wie lange werden die
Codebereiniger benötigen,

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