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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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durch
die Kammer, schlossen sich an jeden Container an und überprüften die Anzeigen
eines jeden Panzeranzugs. Nur sehr selten erfüllte eine in Mondus Occulum
hergestellte Rüstung nicht die von Kane vorgegebenen und zwangsläufig sehr
hohen Ansprüche, und wenn es doch einmal vorkam, schloss sich eine umfassende
Untersuchung an, um der Ursache für den Mangel auf den Grund zu gehen.
Derartige Defekte würden sich nicht wiederholen, und auf diejenigen, die derart
nachlässig ihre Arbeit gemacht hatten, wartete dann bereits eine Strafe.
    Erst wenn jede Rüstung
überprüft und als gefechtsbereit abgenommen war, wurden sie nach Uranius Patera
zu den Orbitalaufzügen gebracht. Die Garantie, dass die Ware ihren Träger
niemals im Stich lassen würde, nahm der Fabrikator-Locum Kane sehr ernst. Sogar
jetzt.
    Erst recht jetzt.
    Kane atmete tief durch und nahm
dabei den chemischen Geruch in der Luft wahr. Erst dann drehte er sich zu
seinem Magos-Apprenta um. »Riechen Sie das, Lachine?«
    »In der Tat, Milord«, erwidere
Lachine und benutzte dabei seine Fleischstimme, um seinen Meister zu imitieren.
Der Junge hatte eine nasal klingende, unangenehme Stimme, und je eher er mit
einem Vokalisator ausgestattet wurde, desto besser würde das für ihn sein, dachte
Kane. »Kalziniertes Aluminiumoxid, ein Puder, mit dem man die Polierzeit einer
Rüstung um mindestens zwanzig Prozent reduzieren kann und mit dem sich auf
harten Materialien wie Silizium und gehärtetem Stahl besonders gute Resultate
erzielen lassen. Außerdem rieche ich mikrokristallines Wachs und verdünnte Essigsäure.«
    Kane schüttelte den Kopf und
legte Lachine eine Hand auf die Schulter. Der Junge war viel kleiner als er,
seine Haltung absolut nüchtern, was für einen Apprenta im Hinblick auf
Tüchtigkeit und Arbeitseinsatz eine nützliche Eigenschaft war, jedoch bei einer
Unterhaltung sehr frustrierend sein konnte.
    »Nein, Lachine. Ich meinte, was
diese Gerüche darstellen.«
    »Was sie darstellen? Frage: Ich
verstehe Ihre Annahme nicht, dass Geruch etwas darstellt.«
    »Nicht? Dann versäumen Sie was,
Lachine«, sagte Kane. »Sie erkennen die chemischen Bestandteile, ich dagegen
nehme die emotionalen Komponenten wahr. Für mich steht der sanfte, beruhigende
Genich nach Puder, Politur und Öl für Stabilität und Ordnung, für die
Gewissheit, dass wir unseren Teil geleistet haben, um sicherzustellen, dass die
Krieger des Imperators mit den besten Rüstungen und Waffen ausgestattet werden,
die wir liefern können.«
    »Ich verstehe, Milord«,
entgegnete Lachine, doch Kane wusste genau, dass er das nicht tat.
    »In solchen Zeiten spenden mir
solche Dinge Trost«, führte er weiter aus. »Eine große Fabrik, in der alle
Maschinen arbeiten, in der alles mit absoluter, aufeinander abgestimmter
Regelmäßigkeit seinen Gang geht, in der die Arbeiter alle von einem Impuls
angetrieben werden und sich im Gleichklang bewegen, als wären sie ein Teil der
riesigen Maschine — das ist eines der inspirierendsten Beispiele für eine
gerichtete Kraft in der gesamten Galaxis. Nur selten habe ich das Gesicht eines
Adepten gesehen, das beim Akt des Erschaffens nicht edel wirkte, das nicht
ernst und beeindruckend war.«
    Kane hielt inne, als ein
Hebe-Servitor sie passierte, der eine Palette mit glänzenden, frisch lackierten
Panzeranzügen transportierte.
    Das Monstrum bestand fast nur
aus Muskeln, Kolben und einem genverstärkten Rumpf, und es hielt mit seinen
hydraulischen Klauenhänden das immense Gewicht, als würde seine Fracht gar
nichts wiegen. Die Anzüge schimmerten silbern, Metall und Keramit blieben unlackiert,
damit jede Legion sie mit ihren eigenen Farben dekorieren konnte.
    »Wie Ritter aus einem
vergangenen Zeitalter Terras«, sagte Kane und ging an den Reihen aus
Abertausenden von Rüstungen entlang, die alle in dieser Kammer gelagert wurden.
    »Ein Inbegriff für Ehre,
Pflichtgefühl und Tapferkeit.«
    »Milord?«
    Kane beschrieb eine dramatische
Geste. »Diese Rüstung ist eine Ressource, kostbarer als der Reichtum von zig
Welten zusammen, Lachine. Es vergeht kaum ein Tag, an dem es mich nicht mit
Befriedigung erfüllt zu wissen, wie sehr die Astartes von uns abhängig sind. Normalerweise
kann ich mich an diesem Ort verlieren.«
    Er sah, dass Lachine zum Reden
ansetzte, und fügte rasch hinzu: »Natürlich nicht im wörtlichen Sinn. Ich sehe
mir diese ungeheuren Massen an Rüstungen an, die hier lagern, und obwohl noch
keiner von den besten Kriegern des

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