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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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werden.«
    »Ich weiß, aber es fühlt sich
stärker an als nur das.«
    »Stärker? Wie meinen Sie das?«
    »Als ob er versucht, mich in
eine bestimmte Richtung zu lenken.«
    »In eine Richtung? Und wohin?«
    »Ich weiß nicht so recht, aber
... es kommt mir vor, als würde an mir auch etwas ziehen.«
    Maven hörte Cronus über Kom
seufzen und wünschte, er könnte seinem Freund eine brauchbarere Erklärung
liefern. Doch da war nur dieses eigenartige Gefühl und die feste Überzeugung,
dass seine Maschine besser wusste als er, was getan werden musste.
    Ihr Einsatz hatte vor drei
Tagen begonnen, als sie begleitet von einer Fanfare aus Jubelrufen,
schmetternden Trompetenklängen und dem durchdringenden Heulen der Kriegshörner
unter flatternden, kobaltblauen Bannern hindurch ihr Stiftshaus verlassen
hatten. Equitos Bellum war hinausmarschiert, und die Brüder der Knights of
Taranis waren zusammengekommen, um ihm zuzu-sehen, wie er wieder auf eigenen
Beinen stand. Für eine Maschine, die sich am Rande der Zerstörung befunden hatte,
war das eine beachtliche Leistung, die gebührend gefeiert werden musste.
    Wie die meisten Kriegerorden
von Tharsis waren auch die Knights of Taranis in ständiger Alarmbereitschaft, seit
der Mars vom Chaos erfasst worden war. Dank der von Adeptin Zeth installierten
noosphärischen Verbindungen hatten die Hallen von Taranis nicht so entsetzlich
gelitten wie viele andere, auch wenn die Ingenieure zu einer Notabschaltung des
Hauptreaktors im Stiftshaus gezwungen gewesen waren, nachdem ein Fragment des
Schreddercodes versucht hatte, die Kühlprotokolle abzuschalten.
    Diese schnelle Reaktion hatte
den Orden von Taranis vor einer nuklearen Katastrophe bewahrt, aber solange es
die Codebereiniger nicht geschafft hatten, die befallenen Systeme zu säubern,
würde es den Knight-Maschinen ohne geladene Brennstoffzellen nicht möglich
sein, sie wieder zu laden.
    Das waren aber nicht die
schlimmsten Schäden, die es zu beklagen galt. Zu Lord Verticordas großer
Verärgerung waren die Datenbestände des Librariums unrettbar verseucht worden.
Dabei war eine Gefallenen- und Gefechteliste zerstört worden, die mehr als
tausend Jahre zurückreichte.
    Auf Bitten der Adeptin Zeth
hatten Lord Caturix und Verticorda den Knights of Taranis befohlen, das
Stiftshaus zu verlassen und den Mars sowie die Magma-Stadt zu verteidigen.
    Gerüchten zufolge hatte Zeth
ebenfalls Gesandte losgeschickt, um Lord Cavalerio von den Tempestus zu bitten,
seine Maschinen marschieren zu lassen. Welche Antwort sie darauf erhalten
hatte, wusste aber niemand.
    Da mehrere Maschinen nicht
einsetzbar waren, solange der Reaktor außer Betrieb war, sahen sich die Knights
of Taranis gezwungen, in Zweier- statt wie üblich in Dreiergruppe aufzu-brechen,
da sie nur so ihrem Auftrag nachkommen konnten. Old Stator hatte sich mit
Bruder Gentran auf den Weg gemacht, einem frisch beförderten Reiter des
Rittertums, und zu Mavens Erstaunen hatte er feststellen müssen, dass ihm die
Anwesenheit seines schroffen Perceptors tatsächlich fehlte.
    Maven und Cronus waren nach
Osten geritten, um einer Patrouillenroute zu folgen, die sie im Uhrzeigersinn
um die zerklüfteten Ausläufer des Vulkans herumführte, ehe sie am Oti Fossae in
Richtung Süden vorstießen. Als am zweiten Tag ihres Ritts die Nacht anbrach, begaben
sie sich nach Westen zur Magma-Stadt, um ihre Brennstoffzellen aufzuladen, ehe
sie ihre Patrouille fortsetzten.
    Koriel Zeths Schmiede konnte
Maven jedes Mal aufs Neue in Erstaunen versetzen. In der Ferne leuchtete sie wie
Glut, während der Himmel in einem orangefarbenen Lichtschein kochte, als würden
die Wolken selbst in Flammen stehen. Beim Näherkommen wurden die mit Lava
gefüllten Aquädukte erkennbar, die wie Goldfäden glänzten, da sie geschmolzenes
Gestein von der Spitze von Aetnas Wehr — jenem monolithischen Bauwerk, das die
gesamte südliche Flanke des Vulkans bildete — bis in die Magmalagune führten,
von der die Stadt umgeben war.
    Hohe Mauern aus Keramit und
Adamantium zogen sich um die gewaltige Stadt, und das Licht des Lebenssafts
dieses Planeten vertrieb die Dunkelheit, als die Knights dem ausladenden und
von Statuen gesäumten Typhon-Damm hin zum Vulkanportal folgten.
    Silberne und schwarze Türme
ragten über die Mauern hinaus wie metallene Zähne, und erst nach einer
langwierigen binären Befragung durch die Torwachen wurden sie eingelassen.
Danach blieben sie nur gerade lange genug in der Stadt, damit die

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