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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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bis sie meine Systeme gesäubert haben?«, wollte er
wissen.
    »Gegenwärtige Schätzungen
schwanken zwischen sechs und dreißig Rotationen.«
    »Das ist aber eine große
Spanne. Kann man das nicht etwas mehr eingrenzen?«
    »Offenbar erweist sich der
schädliche Code als äußerst wider-standsfähig«, erklärte Lachine. »Jeder Teil eines
Schaltkreises, der nachweislich von dem Code befreit wurde, zeigt nach kurzer
Zeit erneut fehlerhafte Befehlszeilen, die sich geometrisch ausweiten. Sie wagen
es derzeit nicht, irgendeines der Systeme wieder zu verbinden, die von den
verseuchten Algorithmen befallen worden waren, da sie eine abermalige
Infizierung befürchten.«
    »Haben Sie die Herkunft
bestimmen können?«
    »Nicht mit Gewissheit, auch
wenn die Systeme von der Schmiede des Fabrikator-Generals ausgehend infiziert
worden sind. Das legt den Schluss nahe, dass die Infizierung dort zuerst
zugeschlagen hat.«
    »Oder von dort verbreitet
worden ist«, murmelte Kane. Alle Versuche, mit Kelbor-Hal Kontakt aufzunehmen, waren
bislang gescheitert. Jede Übertragung prallte ab und wurde von schrei-endem
Code wie von bellenden Hunden begleitet, zurückgeschickt oder schlichtweg
ignoriert.
    »Frage: Glauben Sie, dieser
Schreddercode wurde absichtlich in die marsianischen System eingespeist?« Selbst
der sonst so logisch und nüchtern agierende Lachine konnte nicht verhindern,
dass sich eine emotionale Reaktion in seinen Tonfall schlich, als er mit der
Überlegung konfrontiert wurde, jemand könnte den Code vor-sätzlich auf den Mars
losgelassen haben.
    Kane verfluchte sich dafür,
dass ihm seine Bemerkung raus-gerutscht war, und zuckte mit den Schultern.
    »Es ist eine Möglichkeit«,
räumte er ein und ließ es beiläufig klingen. Er wollte erst recht nicht Lachine
genüber seinen Verdacht aussprechen. Sein Apprenta war zwar loyal, aber auch
naiv, und Kane wusste, eine solche Information konnte auf vielerlei Weisen
einer scheinbar sicheren Quelle entlockt werden.
    Nein, je weniger Lachine von
seinem Verdacht wusste, umso besser war das für sie alle.
    Von dem Codebereiniger wusste
er, dass der Schreddercode versucht hatte, das Kom-Netzwerk abzuschalten und
die Abwehr-protokolle außer Kraft zu setzen, die seine Schmiede beschützten, um
dann die Spannung in den Halteseilen der Tsiolkovsky-Türme zu lösen. Kane hatte
sofort alle Verbindungen zwischen Mondus Occulum und dem Rest des Mars gekappt,
womit sie zwar im Dunkeln dagesessen hatten, vor weiteren Angriffen jedoch
geschützt gewesen waren.
    Selbst die Kommunikation mit
nicht auf dem Mars befindlichen Zielen war so gut wie unmöglich geworden, da
alles von einem Rauschen aus psionischen Interferenzen überlagert wurde, dessen
Quelle sich nicht feststellen ließ. Kane hatte nur Kontakt mit der Schmiede von
Ipluvien Maximal und der Magma-Stadt von Adeptin Zeth aufrechterhalten können,
was einzig der Noosphäre zu verdanken war.
    Die Neuigkeiten, die ihm von
beiden Gesprächspartnern übermittelt wurden, waren weder beruhigend noch sonderlich
erhellend gewesen.
    Beide Adepten konnten von
ähnlich unerklärlichen Gewaltaus-brüchen und Wahnsinn in der Bevölkerung berichten,
aber nur Maximal hatte schwere Maschinenausfälle zu beklagen, da er drei seiner
kostbaren Reaktoren verloren hatte, bei denen ohne erkennbaren Grund die
kritische Masse überschritten worden war.
    Zeth sprach von einem
fehlgeschlagenen Experiment, bei dem offenbar all ihre Psioniker ums Leben
gekommen waren, was zweifellos auch etwas mit den psionischen Interferenzen
überall auf dem Mars zu tun hatte.
    Als wäre das nicht schon
schlimm genug, wusste Maximal auch noch von bruchstückhaften Nachrichten von
den Expeditions-flotten zu berichten, wonach es im Istvaan-System zu einer
ähnlich verheerenden Katastrophe gekommen war.
    Einzelheiten dazu waren sehr
vage, und Maximal wollte ohne Bestätigung keine Spekulationen äußern. Es schien
jedoch, dass sich der entsetzliche Zwischenfall auf dem dritten Planeten
abgespielt hatte, der jetzt wohl nichts als eine verseuchte und verbrannte
Einöde war.
    Kane kannte nur eine Waffe, die
in so kurzer Zeit alles Leben auf einem ganzen Planeten auslöschen und ihn
unbewohnbar machen konnte.
    Hatte der Kriegsmeister den
Lebensfresser zum Einsatz gebracht, oder war das der letzte verzweifelte Akt eines
geschlagenen Gegners gewesen? Maximals Quellen wussten darauf keine Ant-wort
und konnten nur vermelden, dass die Astartes schreckliche Verluste erlitten
hatten.
    Ob das

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