Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
Vom Netzwerk:
Schultern, den Hals und schließlich das Gesicht erreicht, das
abermals zur Maske verzerrt wurde. Langsam und unbeholfen setzte sich Khârn auf
und machte sich auf den nächsten Schlag gefasst, doch Angron zog nur immer
weiter seine Kreise um ihn.
    »Ihr betragt euch wie Männer,
die daran gewöhnt sind, Eisen statt Luft in ihren Händen zu halten. Würde ich euch
auf dem heißen Sand töten, dann wüsste ich eure Namen, weil ihr mir alle
angemessen salutiert hättet und weil wir gemeinsam das Seil geschnitten
hätten.« Immer wieder folgte er einem unsichtbaren Kreis, der um Khârn herum
verlief. Der nahm den eindringlichen Blick des Primarchen so intensiv wahr, als
hätte man ihm eine schwere Kette um die Schultern gelegt. »Stört es dich, von
jemandem getötet zu werden, der niemals deinen Namen kennen wird?«
    Ob es ihn störte? Das war hier
gar nicht die Frage. Er war ein Gesandter, der hergekommen war, um eine
Nachricht zu überbringen, aber nicht, um zu diskutieren.
    »Wir sind Ihre Legion, Primarch
Angron. Wir sind Ihr Werkzeug, wir führen Ihre Befehle aus. Sie befehlen den Tod
unserer Feinde und damit auch unseren Tod.«
    Diesmal folgte kein Schlag und kein
Tritt, dafür ein schallender Treffer gegen seinen Kopf, der ihn zur Seite kippen
ließ.
    »Verspotte mich noch einmal,
und ich werde deinen Schädel zermahlen, noch bevor du das letzte Wort
ausgesprochen hast.«
    Angrons Stimme bebte, so viel
Kraft kostete es ihn, sich zurück-zuhalten. Das Ergebnis war beängstigender als
das voran-gegangene Gebrüll. »Meine Krieger. Meine Brüder und Schwestern. Oh,
meine Tapferen, meine Brüder, meine ...« Sekundenlang ging Angron einfach
weiter, sein Mund bewegte sich, der Kopf zuckte mal nach rechts, mal nach
links.
    »Gegangen sind sie alle ... ohne
mich. Ich ...«
    Angrons Fäuste begannen sich zu
bewegen. Er schlug auf seine Oberschenkel und die Brust, holte mit ihnen aus,
um sich gegen Mund und Wangen zu schlagen. In der plötzlichen Stille wirkte es,
als würde sie die Geräusche seines aufplatzenden Fleischs und seiner keuchenden
Atemzüge noch weiter verstärken. Unfähig, ein Wort herauszubringen, sah Khârn
mit an, wie Angron auf die Knie sank und die Fäuste vor sein Gesicht hielt,
während seine Muskeln vor Anspannung zitterten.
    Es herrschte Schweigen.
Schließlich meldete sich Khârn zu Wort.
    »Wir sind Ihre Legion. Wir sind
aus Ihrem Blut und Ihren Genen geschaffen, wir sind Ihrem Ebenbild
nachempfunden. Wir haben den weiten Weg gekämpft, angefangen auf jener Welt,
auf der Sie, Milord, gezeugt wurden. Wir haben Blut vergossen und Welten
verbrannt, wir haben Imperien zerschlagen und Spezies ausgelöscht, immer auf
der Suche nach Ihnen.«
    Lassen Sie mich einfach nur
weiterreden, flehte er stumm, während er spürte, dass die Kraft in seine Stimme
zurückkehrte.
    Lassen Sie mich nur vortragen,
was ich vorzutragen habe, dann ist meine Mission erfüllt und ich bin zufrieden.
Danach können Sie machen, was Sie wollen.
    »Wir kämpfen nicht gegen Sie,
weil Sie unser Primarch sind. Nicht nur unser Befehlshaber, sondern unser
Blutsvater, unser Quell. Ganz gleich, was Sie tun, ich werde nicht die Hand
gegen Sie erheben. Und auch keiner meiner Schlachtenbrüder wird das tun. Wir
sind hier als Botschafter für unsere Legion und für unseren ... unseren Imperator.«
Khârn verkrampfte sich, doch diesmal reagierte Angron nicht auf das Wort. »Wir
kommen mit der Bitte zu Ihnen, dass Sie den rechtmäßigen Platz einnehmen, der bei
Ihrer Erschaffung für Sie bestimmt wurde.«
    Er rührte sich ein wenig, er
wollte sich der Position nähern, an der Angron kauerte. Aber der Primarch
strahlte noch immer Brutalität so aus wie Hitze, was ihn zurückhielt. Khârn
atmete vorsichtig ein.
    Die Schmerzen der erlittenen
Verletzungen nagten am Grund seines Bewusstseins. Er schloss einen Moment die
Augen und befolgte die gleichen Übungen wie auf dem Schlachtfeld, die ihm in
den Bergen von Bodt hypno-antrainiert worden waren und die halfen, den Schmerz
mit purer Willenskraft zu unterdrücken.
    Das verschaffte ihm einen
Moment Zeit zum Nachdenken, und durch diese Pause brachte er seinen Verstand dazu,
sich diese Aufgabe so vorzunehmen, wie er es auf einem Schlachtfeld gemacht
hätte, in einer Festung, bei der Schwertarbeit eines Feindes. Er dachte über
seine Mission nach, über die Berichte, die ihm vom Flaggschiff des Imperators
zu Ohren gekommen waren, vor und nach dem verheerenden Besuch auf diesem
Planeten, über die

Weitere Kostenlose Bücher