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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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widerhallte.
»Ich bin als Repräsentant des Imperators der Menschheit hier. Wer besitzt hier
die Autorität, um mit mir zu reden?«
    Die versammelten Delegierten
sahen sich nervös an, schließlich trat ein ältlicher Mann humpelnd vor. Mit
einer Hand stützte er sich auf einen Stock. Bis auf ein paar dürre Büschel war
er kahlköpfig, sein Bart reichte ihm bis zur Brust. Seine Haut erinnerte an
trockenes Leder, auf dem linken Auge war er erblindet. Das andere Auge
betrachtete den Astartes mit einer Mischung aus Zurückhaltung und Ehrfurcht.
    Der Alte humpelte weiter, bis
er vor Astelan stand, der über einen halben Meter größer war und dessen
Schultern zehnmal so breit waren wie die des gebrechlichen Mannes. Der musterte
den Besucher, Astelan hielt dem Blick stand.
    »Ich bin der Vorsitzende
Paldrath Grane«, sagte der Mann mit fester, kräftiger Stimme, die in einem
krassen Kontrast zu seiner körperlichen Verfassung stand. »Ich spreche für das
Komitee der Nationen, aber andere werden für sich sprechen.«
    »Ihre Welt ist nur eine von
vielen Tausenden, die zwischen den Sternen verstreut sind«, erwiderte Astelan
und sprach dabei bewusst langsam und deutlich. »Das alte Imperium der Menschen
wurde zerschlagen, aber eine neue Macht hat sich erhoben. Von der alten Welt
Terra aus errichtet der Imperator der Menschheit nun eine neue Galaxis auf dem
Fundament der alten. Die Menschen einen sich unter seiner Führung und
profitieren von seinem Schutz.«
    »Von einer alten Welt namens
Terra wissen wir nichts«, entgegnete Grane. »Alte Welten, alte Sternenimperien,
daran erinnern wir uns in unserer kostbarsten Geschichte. Sie bringen uns den
Krieg und bieten uns den Frieden an? Woher nimmt sich Ihr Imperator das Recht,
über Byzanthis herrschen zu wollen?«

»Durch seine Macht und seine
Bestimmung ist er auserwählt worden, um uns zu führen«, sagte Astelan.
    »Fortschritt, Technologie und
Frieden werden Ihnen gehören, wenn Sie die Erleuchtung durch den Imperator
empfangen.«
    »Und wenn wir uns weigern?«
Diese Frage kam von einem genauso alten Mann, der in der vordersten Stuhlreihe
gleich links von Astelan saß. Der Vorsitzende drehte sich zu ihm um und
bedachte den Mann mit einem finsteren Blick, den der prompt erwiderte.
    »Identifizieren Sie sich«,
forderte Belath ihn auf und trat einen Schritt vor.
    »Präsident Kinloth von der
Konföderation Vanz«, antwortete der Mann. Trotz seines Alters war er von
robusterer Statur als Grane, sein graues Haupthaar war genauso kurz geschnitten
wie der Bart.
    Die Augen waren tief
eingesunken und von dunklen Ringen umzogen, seine Zähne waren sehr fleckig.
    »Es war meine Armee, die Sie
vor vier Tagen angegriffen haben.«
    »Das war ein Missverständnis.
Unsere Absicht war ein friedlicher Kontakt, kein Konflikt«, beteuerte Astelan.
    »Und welchen Frieden bringen
Sie den Familien der zweitausend-siebenhundertachtzig Soldaten, die Sie getötet
haben?«, wollte Kinloth wissen.
    »Welchen Frieden bringen Sie
den tausendsechshundertfünfzehn anderen, die Ihretwegen in Krankenhäusern
liegen?«
    »Den Frieden des Wissens, dass
niemand sonst hier sterben muss«, sagte Belath.
    »Die Diener des Imperators
werden ihr Andenken in Ehren halten und an das Opfer erinnern, das sie gebracht
haben«, fiel Astelan ihm rasch ins Wort und musste seine Verärgerung
überspielen.
    »Niemand, der im Dienst des Imperators
stirbt, wird je vergessen werden, und die Familien werden für ihren Verlust
entschädigt werden.«
    »Wenn das stimmt, was Sie
sagen, dann wird die Konföderation Vanz den Imperator willkommen heißen, wenn er
hier eintrifft«, erklärte Kinloth. Bei der Erwähnung einer Entschädigung hatten
seine Augen zu leuchten begonnen, und es war klar, dass er eine Chance erkannt
hatte, sich bei den anstehenden Entwicklungen bereichern zu können.
    »Lashkar Kerupt wird Ihren
Imperator nicht willkommen heißen«, verkündete eine andere Würdenträgerin, eine
kleine Frau im mittleren Alter, die ein wallendes rotes Seidenkleid trug, das
mit Schmetterlingen bestickt war. Ihr dunkles Haar hatte sie streng zu einem
Knoten zusammengebunden, ihr Gesicht war gelb bemalt, die Lippen schwarz. Sie
stand auf und drehte sich zu den anderen Versammelten um.
    »Hört mir zu!«, rief sie.
»Fremde kommen zu uns und bieten uns Frieden an, während sie ihre Waffen hinter
dem Rücken versteckt halten. Unsere Astrostationen haben fremde Schiffe über
unseren Städten festgestellt. Kriegsschiffe, die nur

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