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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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konnte Bulveye erkennen, dass sie zu den Companions gehörten, der
Eliteleibwache der Tyrannen. Zu Beginn des Feldzugs waren die Companions eine
sechstausend Mann starke Truppe gewesen, je tausend fanatische Kämpfer für
jeden der Lehnsherrn des Imperiums.
    Der Befehlshaber der Leibwachen
schaute seine Männer ein letztes Mal an, dann nickte er knapp. Mit gestrafften
Schultern gingen sie auf die Space Wolves zu, dort legte einer nach dem anderen
seinen Säbel vor den Giganten auf den Boden. Als der letzte Soldat seine Waffe
abgelegt hatte, folgte ihr Befehlshaber, sah den Wolfslord mit leerem Blick an
und fügte seinen Säbel dem angehäuften Berg hinzu. Bulveye betrachtete den Mann
ohne jede Gefühlsregung, wobei er die Rangabzeichen an dessen Uniform bemerkte.
»Wo ist Ihr befehlshabender Offizier, Untergebener?«, wollte der Wolfslord wissen.
    Der Junioroffizier drückte den
Rücken durch und hielt die Arme steif an seinen Seiten. »Bei seinen Vorfahren«,
erwiderte der junge Mann mit aller Würde, die er aufzubringen imstande war.
»Heute Morgen hat er sich erschossen. Kurz nachdem er gehört hatte, dass die
Kapitulationsbedingungen angenommen worden waren.«
    Bulveye nickte ernst. Der
Untergebene senkte den Blick, wandte sich ab und kehrte zu seinen Leuten
zurück. Dann atmete der junge Mann tief durch, brüllte ihnen einen Befehl zu,
woraufhin sich die überlebenden Companions hinknieten, vorbeugten und die Stirn
auf den Ferromentboden pressten.
    Damit nahm die
Kapitulationszeremonie ihren Lauf.
    Zuerst kamen die Sklaven, die
zerrissene und blutverschmierte Gewänder trugen. Sie schwankten unter der Last der
schweren Metalltruhen. Ihre Gesichter waren matt und schmutzig, die körperliche
Anstrengung und der Hunger ließen sie gleich doppelt so ausgemergelt erscheinen.
Einer nach dem anderen näherten sie sich den furchterregenden Riesen, setzten
die Truhen vor ihren Füßen ab und öffneten den Deckel, um ihnen zu zeigen, welches
Vermögen sie enthielten. Ungeschliffene Edelsteine und wertvolle Metalle
schimmerten matt im Dämmerlicht des anbrechenden Morgens: die Beute von sechs Tyrannen,
die sie aus allen Winkeln ihres kleinen Imperiums zusammengetragen hatten. Aus
den Reihen der Imperialen Garde war habgieriges Gemurmel zu hören, als die
Sklaven ihre Arbeit erledigt hatten und sich vor den Space Wolves die einstigen
Reichtümer der Tyrannen türmten. Die Sklaven hatten sich gleich daneben
hingekniet und starrten ausdruckslos vor sich hin.
    Als Nächstes kamen die Töchter
und Ehefrauen der Tyrannen, die eine wehklagende Prozession in weißen Gewändern
bildeten, während sie mit zerzausten Frisuren und rußbeschmierten Gesichtern
ins Freie kamen. Die Jüngsten wichen vor den erschreckenden Giganten und den gierig
gaffenden Dragonern zurück und begannen, vor Angst zu weinen, nachdem sie
zweifellos eine schlaflose Nacht verbracht hatten, in der sie sich ausmalten,
welche schrecklichen Dinge man ihnen wohl antun würde. Wenige Meter vor den
Wolves sanken die Frauen auf die Knie, ein paar waren in Tränen aufgelöst,
andere zeigten keine Regung, als hätten sie sich bereits in ihr Schicksal
gefügt.
    Den Schluss der Prozession
bildeten die Tyrannen selbst, die einer nach dem anderen die Festung verließen
und wegen des Gewichts ihrer schweren goldenen Gewänder und der mit Edelsteinen
besetzten Amtsketten nur kleine Schritte machen konnten. Die selbsternannten
Meister des Lammas-Subsektors waren kleine, bleiche Männer, die Gesichter von
einem Leben in Völlerei und Exzessen gezeichnet. Zwei von ihnen konnten sich
nur von der Stelle bewegen, weil eine Schar Sklaven ihnen dabei half. Die Augen
waren glasig, der Blick unkonzentriert. Entweder hatten sie beschlossen, im
Drogenrausch ihrem eigenen Untergang beizu-wohnen, oder aber ihr Wille war
gebrochen worden, als sie ihre Niederlage hatten einsehen müssen.
    Als sich die Tyrannen den Space
Wolves näherten, stimmten die Frauen ein erneutes lautes Wehklagen an. Mit
zitternden Fingern versuchten sie, sich an den Gewändern ihrer geliebten Männer
und ehemaligen Herrscher festzuklammern. Vor den Eroberern knieten sie nieder,
und der Tradition ihres Volks entsprechend befreite jeder von ihnen seinen Hals
von allem Stoff und machte sich bereit zu sterben.
    Halvdan und Jurgen schauten
sich kurz an und schüttelten fassungslos die Köpfe. Bulveye musterte die
Tyrannen einen Moment lang, dann trat er vor, wobei er seine Axt locker in
einer Hand hielt. Wie ein

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