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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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die
»Ausführen«-Taste, dann gab die Tafel das Faktum wieder. In der Stille des
Aphonoriums hörte sich die Nachricht wie ohrenbetäubendes Geschrei an.
    Es war die Stimme einer Frau,
so rau und ungelenk, als hätte sie sie schon eine Ewigkeit nicht mehr benutzt
und müsse sich erst daran erinnern, wie ihre Stimmbänder funktionierten. Zwei
Worte.
    Nur zwei Worte, aber sie waren so
sehr von Entsetzen erfüllt, dass Schwester Amendera unwillkürlich die Fäuste
ballte. Sie sah, dass Nortor und Mollitas der Atem stockte.
    »Die Stimme ...«, sagte die
Frau. »Die Stimme ...«
    Denn ein weiteres Mal, nun als
gellender Schrei. »Die Stimme!«
    »Was soll das bedeuten?« Die
Novizin stutzte und starrte auf die Bildtafel. »Das muss eine Schwester gewesen
sein, aber sie hat die Worte gesprochen ... sie hat sie laut ausgesprochen.«
    Die Sororita neben ihr nickte
nachdenklich. Üblicherweise wurde Übertragungen der Schwesternschaft an
Empfänger, zu denen keine Bildverbindung bestand, nicht mit Worten übermittelt,
sondern in einer sehr alten, maschinenlesbaren Variante von Thoughtmark namens
Orsköde, ein mechanisches Rattern und Knacken, das für ein ungeschultes Ohr so
klang wie rotierende Zahnräder. Dass diese Frau, die offenbar zu Herkaazes
Kader gehörte, nicht nur diese Art der Übertragung mied, sondern sogar so offen
gegen ihren Eid der Stille verstieß ... das konnte nichts Gutes bedeuten.
    ~ Das Schiff hat nie das Empyrean
verlassen ~ , merkte Thessaly an.
    ~ Wir können nur spekulieren, auf
was es im Warpraum gestoßen sein mag. ~
    Amendera lief ein eisiger
Schauer über den Rücken, wie man ihn an einem Sommertag verspüren mochte, wenn sich
ein Schatten vor die Sonne schob. Sie erinnerte sich an den Gestank von Tod und
Verwesung in den Korridoren der Somnus-Zitadelle, an eine von Fliegen
umschwärmte menschliche Kreatur aus etwas Insektenartigem, Üblem, die mit jedem
Schritt mordete und Verderben brachte.
    Sie musste nicht darüber
spekulieren, welcher Schrecken sich im Warp aufhalten mochte. Sie hatte diesen
Schrecken bereits gesehen, wie er in die wahre Welt übergesprungen war.
     
    Eine wahnsinnige See aus
aufgewühlten Blutwellen, Schleier in namenlosen und unmöglichen Farben, riesige
heulende Säle voll gequälter Gefühle – der höllische Alptraum des Immateriums
tobte rings um die Aeria Gloris , während sich das Schwarze Schiff seinem
führerlos treibenden Schwesterschiff näherte.
    Die unberechenbare Monstrosität
des Warpraums donnerte und kreischte und schlug auf die Energieblase des
Geller-Felds ein, streckte die Krallen aus nach dem Schiff, das es gewagt
hatte, in dieses Reich purer psionischer Macht vorzudringen. Selbst die große Zahl
an Unberührbaren an Bord genügte nicht, um diese Energien abzuwehren, und ohne
die schützende Barriere wäre die Aeria Gloris von ihnen verschlungen
worden.
    Die Validus trieb durch
den Warp, das einzige Anzeichen für Leben an Bord war das matte smaragdgrüne Leuchten
der Emitterspulen, die an den Warpaggregaten zu sehen waren. Das Schiff wurde
also noch mit Energie versorgt, doch niemand machte Anstalten, der Aeria
Gloris entgegenzufliegen oder zumindest mit ihr in Kontakt zu treten.
Lebendig und zugleich tot trieb die Validus völlig ruhig durch den sie
umgebenden Wahnsinn.
    Wären sich die beiden Schiffe
im Normalraum begegnet, dann hätte man einen Spähtrupp auf die Validus geschickt,
während die Aeria Gloris ihre Kanonen und Torpedowerfer für den Fall auf
das scheinbare Wrack gerichtet hätte, sollte es sich plötzlich als Bedrohung
entpuppen. Doch hier in den schreienden Höhlen des Empyreans konnte man sich
nicht an derartige Protokolle halten, stattdessen war eine umso vorsichtigere
Vorgehensweise erforderlich.
    Behutsam brachte die
Brückencrew des Kapitäns die Aeria Gloris näher heran, bis die
schimmernde Nicht-Materie des Geller-Felds die der Validus berührte.
Speziell für solche Manöver pro-grammierte Kogitatoren gaben über Girlanden aus
goldenen Kom-Kabeln und Mechadendriten ihre Befehle an Servitoren weiter, wobei
sie Spähoptiken verwendeten, um die Energiespektren zu messen, die von dem
anderen Schwarzen Schiff ausgesendet wurden. Nach und nach brachten sie so die
schützende Hülle um das Schiff mit dem seines Nachbarn in Einklang. So wie zwei
Luftblasen, die sich auf der Oberfläche eines Sees begegneten, berührten sie
sich, veränderten ihre Form und verschmolzen schließlich zu einer Einheit.
Derartige Operationen galten

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