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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Promethium hüllte das Tier ein, das
kaum noch Zeit hatte zu jaulen, ehe es tot war. Sie ließen den Kadaver zurück
und begaben sich zu einer Reihe von Zugangsschächten.
    Kendel sah, dass ihre Novizin
stehen geblieben war und die Überreste des toten Hundes betrachtete, woraufhin sie
mit den Fingern schnippte. Leilani nickte bestätigend und folgte dann.
    Die Lichtkegel der Waffen
schwenkten nach links und rechts, während sie die junge Frau von der Seite
ansah.
    ~ Das wird nicht der letzte Tod
sein, den wir heute miterleben werden ~ ,
ließ sie Leilani wissen. ~ Sieh dich um. ~
    Die Vigilatorinnen rückten
weiter vor, und an den Wänden und inmitten der zerschmetterten Käfige türmten
sich die Toten: Raptoren, Hunde und Servitoren.
    Aber nicht eine einzige
Schwester.
     
    Die Deckpläne der Validus waren zuvor in den Speicherröhren von Leilanis Auspex erfasst worden, und
nachdem das Außenteam erst einmal seine Position an Bord des Schwarzen Schiffs bestimmt
hatte, war es kein Problem mehr, den Weg zur Kommandantur und zur Brücke zu finden.
Schwester Thessaly nahm sich einen Moment Zeit, um eine Kom-Nachricht an die Aeria
Gloris zu senden. Ein Stakkato aus Klicklauten diente als Mitteilung, dass mit
ihnen alles in Ordnung war und dass sie wie geplant vorgehen würden.
    Allerdings stellte sich die
Novizin die Frage, wie irgendetwas von dem, was ihnen bislang untergekommen
war, als »wie geplant« bezeichnet werden konnte.
    Die Validus war ein
Todesschiff, ein treibendes Grab, und wenn hier nicht zuvor schon Stille
geherrscht hätte, dann war das spätestens jetzt der Fall. Leilani kannte die Notfallprotokolle
so gut wie jede andere Schwester.
    Die Dauerbefehle an Bord von
Schwarzen Schiffen waren rigoros und unveränderlich: Im Fall einer
schiffsweiten Katastrophe, die von der Kommandocrew nicht unter Kontrolle
gebracht werden konnte, sorgten Notsysteme dafür, dass die Verliesdecks mit dem
Lebensfresser geflutet wurden, einer Biowaffe von ungeheurer Schnelligkeit und verheerender
Virulenz. Sollten die Schwestern an Bord dieses Schiffs so tot sein wie die
Diener, auf die sie bislang gestoßen waren, dann traf das auch auf die Hexen
zu. Es musste so sein. Wenn es nicht so war, warum lebte dann das Außenteam
noch? Warum waren sie nicht in dem Moment angegriffen worden, als sie auf dem
Schiff materialisierten? Außerdem wusste sie, dass die Toten, auf die sie gestoßen
waren, weder auf Gas noch auf eine Biowaffe zurückzuführen waren.
    Sie drangen tiefer ins Innere
des Schwarzen Schiffs vor, durch lange, von Versuchszellen aus psi-toxischem
Phasen-Eisen ge-säumte Korridore, hinweg über Verbindungsbrücken, die sich über
die Versorgungsdecks erstreckten. Über ihnen befanden sich stehende
Kastenwagen, die unter normalen Umständen Shuttle-besatzungen und Material von Ebene
zu Ebene oder über die ganze Länge des Schiffs beförderten, das so groß wie
eine Stadt war. Aber jetzt hingen diese Wagen wie mitten in der Fahrt erfroren
da, und in ihrem Inneren brannten schwache Lichter. Je weiter sie vordrangen,
umso häufiger stießen sie auf Hinweise für sonderbare Phänomene: Stellen, an
denen das Metall der Schiffshülle auf unerklärliche Weise in Staub oder in eine
dickflüssige Masse verwandelt worden war; einen Abschnitt, in dem Rauchwolken
wie erstarrt in der Luft hingen und sich erst bewegten, als sie hindurchgingen;
Räume, in denen man Wände, Boden und Decke mit einer molekulardünnen Schicht
aus menschlichem Blut bemalt hatte.
    Für Leilani ergab das alles
keinen Sinn, aber vielleicht war die Berührung durch den Warp der Grund für diese
Vorkommnisse.
    Schließlich erreichten sie das
Kommandodeck, ein weiterer breiter Korridor, von dem mehrere Nebenkammern abzweigten
und der am anderen Ende in das offene Amphitheater der Schiffsbrücke führte. Im
gelblichen Schein der Lumen waren Berge von Leichen zu sehen, die kreuz und
quer übereinanderlagen, so als hätte eine Menschenmenge mitten auf der Flucht
der Tod ereilt und jeder sei dort liegen gelassen worden, wo er zu Boden
gesunken war.
    Schwester Thessaly, die vor ihr
ging, zögerte plötzlich und hob eine Hand, damit der Rest der Gruppe stehen
blieb. In der Luft hing ein eigenartiges Gemurmel, das an- und abschwoll wie
die Brandung an einem Ufer. Erst nach ein paar Sekunden war der Novizin klar,
dass es sich um lautes Atmen handelte.
    Ihr Blick fiel auf die Leichen
gleich neben ihr – Crewangehörige in schlichten beigefarbenen Uniformen, die
nur ein

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