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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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als äußerst schwierig, doch dafür waren die
Schwarzen Schiffe auch mit einigen der besten Denksklaven bemannt, über die das
Imperium verfügte. Es war erforderlich, unablässig die miteinander
verschmolzenen Geller-Felder zu überwachen, denn eine einzige Fehlberechnung
genügte, um beide Felder zusammenbrechen zu lassen, und dann wären die Schiffe
ungeschützt dem Ozean des Wahnsinns ausgesetzt.
    Und dennoch trieb die Validus so ruhig, als würde sie auf einer windstillen See driften. Erfahrene Veteranen
der Besatzung sprachen miteinander und wussten nichts Gutes über derart
ungewöhnliche Umstände zu berichten. Einige von ihnen – jene, die sich für
sicher hielten, solange sie es nicht in Gegenwart der Schwestern taten – knieten
sogar nieder und beteten zu Terra und zum Imperator.
    Der Warp toste und wütete für
gewöhnlich, doch an dieser einen Stelle fand sich eine Aussparung inmitten der
brodelnden See, an der alles ruhig zu sein schien. Wäre dies hier ein Ozean auf
irgendeinem Planeten gewesen, dann hätte es sich um eine völlig ebene
Wasserfläche gehandelt, über die kein Windhauch hin-wegzog. So etwas war dem
Kapitän völlig fremd, und der Tradition aller Seeleute entsprechend, die
zurückreichte bis zu den ersten Reisen der Menschheit in aus Holz geschnitzten
Booten, fürchteten sich er und seine Leute davor und fluchten lautstark.
    Auf den unteren Decks der Aeria
Gloris wurde Energie an Mechanismen übertragen, die in der Lage waren, sich
durch die Schichten der Raumzeit zu bewegen, dann wurde das Tele-portarium des
Schiffs in grelles Licht getaucht. Die Frauen, die auf diesem Licht standen,
flimmerten wie eine Luftspiegelung, und dann waren sie auch schon verschwunden.
     
    Der Teleportblitz verblasste in
der Dunkelheit, und Schwester Amendera gestikulierte mit ihrem gezogenen
Schwert. Zu ihrer Rechten stand Leilani, die in einer Hand ihre Boltpistole und
in der anderen ein Auspex hielt. Ihre Aufmerksamkeit galt ganz den Meldungen,
die die Sensoren des Geräts empfingen und anzeigten.
    Zu Amenderas Linken befand sich
Thessaly, die bereits mit knappen Gesten Befehle in die Luft schrieb, die den drei
Vigilator-Schwestern galten, von denen sie begleitet wurden. Kendel strich sich
unbewusst über die Stirn, wobei sie in Gedanken vertieft die roten Linien ihrer
Aquila-Tätowierung nachzeichnete. Sie atmete tief durch und sah sich in dem
niedrigen, breiten Korridor um, in dem sie materialisiert waren. Die Ritterin
hatte erwartet, einen kalten Raum vorzufinden, da die Luft möglicherweise
aufgrund einer reduzierten Aktivität der Lebenserhaltungsfunktionen dünner sein
könnte und weil sie sich näher an der Außenhülle des Schiffs befanden. Ganz
bewusst hatte sie den Teleport-Servitor angewiesen, sie nicht zu tief in die Validus zu teleportieren, da das Risiko einer Fehlintegration umso wahrscheinlicher
wurde, je größer die Entfernung war. Doch die Luft war warm und trocken, so wie
in einer Wüste kurz nach Sonnenuntergang. Hinzu kam, dass alles von einer
sonderbaren Starre befallen zu sein schien, als würden die Staubpartikel um sie
herum in einer zähflüssigen Masse feststecken.
    Kendel trat vor und ließ sich
von ihrer Klinge führen, indem sie versuchsweise kurze Schnitte in die Luft
beschrieb. Trotz dieses leichten Unbehagens konnte sie auf Anhieb nicht
feststellen, dass irgendetwas nicht stimmte. Die Schwerkraft schien normal zu
sein, und sie konnte auch nichts riechen.
    »Thermalanzeigen in dieser
Richtung«, meldete Schwester Leilani mit sonderbar tonloser Stimme. Sie deutete
auf das Ende des Korridors. Jenseits des schwachen grünlichen Leuchtens der
Lumen in den Wänden waren kantige Objekte aus Metallgittern zu erkennen.
     
    ~ Käfige ~ , signalisierte Nortor.
    Die Ritterin nickte und ging
los. Sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als hinter ihr jemand
erschrocken nach Luft schnappte.
    Sie drehte sich um und sah,
dass sich eine der Vigilatorinnen einer eisernen Stützstrebe genähert hatte,
die vom Boden bis zur Decke verlief. Ihre geballte Faust hielt sie ihrer
Vorgesetzten hin und öffnete sie langsam, woraufhin ein Regen aus metallenem
Sand zu Boden rieselte, der im Licht der Lumen glitzerte. Dann zeigte die
Vigilatorin an der Strebe auf die Stelle, an der sie sie berührt hatte.
    Die Handschuhe der Schwester
hatten deutlich sichtbare Dellen im Eisen hinterlassen, und als sie das Metall
abermals ganz sanft berührte, zerfiel noch mehr davon zu feinem Pulver.
    Kendel

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